Kopfschmerzen nach Sport: Das sind die häufigsten Gründe!
Kopfschmerzen oder Migräne treten immer wieder während oder nach dem Training auf? Die pochenden Schmerzen können eine Vielzahl von Gründen haben, die sich weitgehend vermeiden lassen. Welche Ursachen Kopfschmerzen nach dem Sport haben können und welche Tipps helfen, um die Beschwerden vorzubeugen.

- Diese Kopfschmerzen nach Sport treten am häufigsten auf
- Kopfschmerzen nach Joggen und Co.: Was sind häufige Ursachen?
- Warum kann Migräne nach Sport auftreten?
- Akuthilfe: Was tun, wenn nach Sport Kopfschmerzen und Migräne auftreten?
- Kopfweh nach Sport vorbeugen: 3 Tipps
- Kopfschmerzen nach dem Sport: Wann zum Arzt?
Kopfschmerzen nach dem Sport sind ärgerlich: Man hat eben ausgiebig trainiert, sich ausgepowert und dem Körper etwas Gutes getan – und plötzlich taucht ein pochender Schmerz im Kopf auf, der manchmal stundenlang nicht weggehen will. Was auf viele zunächst beunruhigend wirkt, ist in den meisten Fällen jedoch harmlos – und noch dazu ein recht verbreitetes Problem. Aber warum kann das körperliche Workout zu Kopfschmerzen oder Migräne führen, wenn Sport doch von vielen vorbeugend für eben diese Schmerzen betrieben wird?
Diese Kopfschmerzen nach Sport treten am häufigsten auf
Kopfschmerzen nach dem Sport werden als Belastungs- oder Anstrengungskopfschmerzen bezeichnet. Laut einer Klassifizierung der International Headache Society zählen sie zu den primären Kopfschmerzen – das heißt, sie sind nicht Symptom einer anderen Erkrankung, sondern gelten als eigenständiges Phänomen. Sekundäre Kopfschmerzen hingegen sind beispielsweise solche, die als Symptom im Rahmen einer Verkühlung oder einer Erkrankung auftreten.
Belastungskopfschmerzen treten meist kurz nach der Beendigung des Trainings auf. Es kann aber auch vorkommen, dass sie bereits während der Trainingseinheit spürbar sind. Die Dauer der Schmerzen ist unterschiedlich: Sie können nach wenigen Minuten vergehen, aber auch einige Stunden und im Extremfall sogar einen ganzen Tag anhalten. Meistens sind Belastungskopfschmerzen pochende und pulsierende Schmerzen, die entweder beidseitig oder am Hinterkopf auftreten.
Kopfschmerzen nach Joggen und Co.: Was sind häufige Ursachen?
Belastungskopfschmerzen können mehrere mögliche Ursachen haben:
Überanstrengung: Belastungskopfschmerzen – der Name verrät es schon – beruhen meist auf einer Überbelastung bzw. Überanstrengung beim Training, sei es durch die Dauer, eine hohe Intensität oder beides. Diese (zu) hohe körperliche Belastung übt im Kopf einen höheren Druck auf die Blutgefäße aus, sodass diese überdehnt werden, was zu Schmerzen führt. Der Flüssigkeitsverlust durch das Schwitzen kann das Schmerzgefühl zusätzlich steigern.
Mangelerscheinungen: Hinter Kopfschmerzen nach dem Sport kann ein Flüssigkeitsmangel stecken. Auch ein Magnesiummangel kann die Beschwerden auslösen – diesen können beispielsweise mit Magnesiumtable ausgeglichen.
Die falsche Temperatur: Die Umgebungstemperatur kann einen immensen Einfluss auf die Entstehung von Kopfschmerzen nach dem Sport haben. Zu niedrige oder zu hohe Temperaturen beim Training begünstigten Kopfschmerzen. Auch ungewohnte Höhenverhältnisse können zu Kopfschmerzen führen.
Die falsche Technik: Falsch ausgeführte Bewegungen begünstigen Verspannungen und Fehlhaltungen, die wiederum Kopfschmerzen auslösen können.
Höhenlage: Wer zum Beispiel in den Bergen wandert oder Ski fährt, kann schneller Kopfschmerzen bekommen. Je höher Sie trainieren, desto sauerstoffärmer ist die Luft.
Eine weitere Ursache von Kopfschmerzen nach dem Sport könnte eine Übersäuerung sein: Bei körperlicher Belastung braucht der Körper Energie, die er vor allem aus der Verstoffwechselung von Kohlenhydraten mithilfe von Sauerstoff bezieht. Ist die Anstrengung langanhaltender, reicht der Sauerstoff irgendwann nicht mehr aus, um den Energiebedarf zu decken.
Die Folge: Der Körper schaltet in den anaeroben Stoffwechsel und wandelt in den Muskeln Kohlenhydrate (Glukose) in Energie um, ohne dass er dafür Sauerstoff verwendet. Dadurch entsteht das sogenannte Laktat (Milchsäure). Wenn mehr Laktat produziert als abgebaut wird, übersäuern die Muskeln.
Warum kann Migräne nach Sport auftreten?
Nicht nur Belastungskopfschmerzen, auch Migräne kann während oder nach der sportlichen Betätigung auftreten – obwohl Sport gerade für Migränegeplagte wichtig ist, um künftige Schmerzattacken vorzubeugen. Doch schnelle und ruckartige Bewegungen können bei einigen Migräne-Patient:innen ein Trigger sein und Attacken mit Aura-Symptomen und Übelkeit auslösen. Darunter fallen zum Beispiel Sportarten wie Tennis, Kampfsportarten, Reiten oder Fußball. Auch Krafttraining kann bei Betroffenen Symptome auslösen.
Auch diese Ursachen können zu Migräne führen:
Energiedefizit: Wenn das letzte Essen schon ein paar Stunden zurückliegt, kann es sein, dass der Glykosenspeicher und damit der Energiespeicher leer ist. Doch das Gehirn braucht gerade bei Sport ausreichend Energie. Deshalb ist es empfehlenswert, etwa 1,5 Srunden vor dem Sport einen kleinen Snack zu essen.
Blutdruckschwankung: Mit der Intensität des Training steigt der Blutdruck an, die Gefäße werden weit. Wenn sie sich nach dem Sport wieder zusammenziehen, kann es zu einer Migräneattacke kommen. Tipp: Wärmen Sie sich vorher auf, damit sich der Körper langsam an die Belastng gewöhnt und der Blutdruck nicht sofort in die Höhe schnellt.
Akuthilfe: Was tun, wenn nach Sport Kopfschmerzen und Migräne auftreten?
Bei Anstrengungskopfschmerzen und Migräne hilft in erster Linie nur eins: sich Ruhe zu gönnen. Es hilft, viel Wasser zu trinken, aber auch Gemüsebrühe ist empfehlenswert, um den Mineralhaushalt wieder ins Gleichgewicht zu bekommen. Zudem kann ein kleiner Snack wie Bananen, Nüsse oder Müsliriegel den Energiespeicher wieder auffüllen, sodass die Schmerzen zurückgehen.
Nur wenn die Beschwerden gar nicht mehr auszuhalten sind, können Schmerzmittel zum Einsatz kommen.
Kopfweh nach Sport vorbeugen: 3 Tipps
Ausreichend trinken: Die wichtigste Regel, um Kopfschmerzen nach dem Sport zu vermeiden, lautet: vor und während des Trainings ausreichend trinken. Neben Wasser und ungesüßten Tees eignen sich dafür isotonische Getränke und Elektrolytdrinks. Diese versorgen Sie zusätzlich mit Mineralstoffen und Kohlenhydraten. Trainieren Sie nicht mit leerem Magen – und achten Sie generell auf eine gesunde, ausgeglichene Ernährung.
Übertreiben Sie es nicht mit dem Training: Tasten Sie sich lieber Schritt für Schritt an neue Intensitätsstufen heran. Dadurch geben Sie Ihrem Körper Zeit, sich an neue Impulse und Reize zu gewöhnen. Sorgen Sie dafür, dass Sie ausreichend schlafen und auch Ruhepausen einlegen. Achten Sie beim Training darauf, dass der Puls nicht in die Höhe schnellt. Hierfür gibt es eine Faustregel: Ziehen von 180 Ihr Alter ab – in dieser Region liegt Ihr Puls bei sportlicher Aktivität im Normalbereich.
Achten Sie auf die korrekte Ausführung der Bewegungen: Beim Fitnesstraining kann Ihnen ein Fitnesstrainer weiterhelfen und Sie auf mögliche falsche Techniken und Haltungen aufmerksam machen.
Kopfschmerzen nach dem Sport: Wann zum Arzt?
Prinzipiell sind gelegentliche Kopfschmerzen nach dem Training kein Grund zur Beunruhigung. Leiden Sie aber häufig an Kopfschmerzen nach dem Sport, ist es ratsam, sich an Ihren Arzt oder Ihre Ärztin zu wenden und eventuell andere zugrundeliegende Ursachen abzuklären.
Wenn Kopfschmerzen nach Sport immer wieder auftreten, kann es helfen, ein Kopfschmerztagebuch zu führen, um die genauen Auslöser ausfindig zu machen.
Quellen:
Primäre und sekundäre Belastungskopfschmerzen und deren Unterscheidung, in: germanjournalsportsmedicine.com.
IHS Classification ICHD-3, in: ichd-3.org.
Mersch, P. (2006): Migräne: Heilung ist möglich. Norderstedt, S. 357.