Kontaktsperre nach Trennung: Wie lange soll sie sein und was hilft, sie durchzuhalten?
Die Kontaktsperre nach einer Trennung kann helfen, den oder die Ex zurückzugewinnen – oder aber auch, schneller den Liebeskummer zu überwinden. Wie lange soll die Kontaktsperre nach einer Trennung sein? Und wie schafft man es, die Kontaktsperre durchzuhalten?
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Wer frisch getrennt ist, leidet oft unter Liebeskummer. Entweder fragt man sich, wie man den oder die Ex zurückgewinnen kann oder aber wie die Trauer schnellstmöglich vorübergeht. In beiden Fällen kann die Kontaktsperre nach der Trennung helfen. Wie lange sollte diese sein, welche Phasen in der Kontaktsperre gibt es und was hilft, sie durchzuhalten?

Kontaktsperre nach Trennung: Welchen Sinn hat sie?
Die Kontaktsperre nach einer Trennung kann als Taktik zur Zurückeroberung des oder der Ex-Partner:in genutzt werden. Es geht darum, sich in dieser Zeit nicht zu melden – also weder zu telefonieren noch zu schreiben. Der Gedanke dahinter: Der oder die Ex fragt sich, was man macht und wie es einem geht. Das Interesse steigt wieder. Ob und wie gut diese Taktik funktioniert, hängt jedoch von der individuellen Situation ab. Was ist vorgefallen, das zur Trennung geführt hat? Wie lange hat die Beziehung angehalten? Welche äußeren Faktoren spielen in eine mögliche Kontaktsperre hinein? Gibt es z.B. gemeinsame Kinder?
Wichtig: Eine Kontaktsperre nach der Trennung ist keine Erfolgsgarantie, die Beziehung neu beginnen zu können, sondern lediglich ein Versuch dazu.
Andersherum kann eine Kontaktsperre nach einer Trennung auch dabei helfen, über den oder die Ex hinwegzukommen und den Liebeskummer zu überwinden. Besteht immer noch hin und wieder Kontakt oder wird nach aktuellen Bildern in den sozialen Medien gesucht, ist es schwieriger, mit der Person abzuschließen und wieder nach vorn zu blicken. Wird eine Kontaktsperre eingehalten, fällt es leichter, über die Beziehung hinwegzukommen.
Kontaktsperre: Wie lange sollte sie anhalten?
Je nach Ziel der Kontaktsperre ist es unterschiedlich, wie lange sie anhalten sollte. War es eine schmerzhafte Trennung trotz Liebe, wird wahrscheinlich mehr Zeit benötigt, das Geschehene zu verarbeiten. Geht es darum über den oder die Ex hinwegzukommen, sollte die Kontaktsperre mindestens einen Monat anhalten. Meist können Betroffene am besten einschätzen, wann sie ihren Liebeskummer vollständig überwunden haben und der Gedanke an den oder die Ex-Partner:in nicht mehr wehtut. Gibt es keine gemeinsamen Kinder oder andere unvermeidbare Berührungspunkte, ist es in der Regel sogar sinnvoll, den Kontakt für immer abzubrechen.
Soll der oder die Ex mit einer Kontaktsperre nach der Trennung zurückgewonnen werden, empfiehlt es sich, diese mindestens zwei Wochen durchzuhalten, im besten Fall drei bis vier Wochen. In dieser Zeitspanne sollte man nichts von sich hören lassen. In der Folge ist es möglich, dass der oder die Ex ins Nachdenken kommt und sich die Beziehung zurückwünscht.
Achtung: Es kann jedoch auch dazu kommen, dass eine Kontaktsperre dazu führt, dass das Gegenüber diese einfach so hinnimmt und sich abwendet und neu orientiert. Wenn das Ziel die Zurückeroberung ist, sollte sie daher auch nicht mehrere Monate andauern.
Wie bereits erwähnt, kann auch ein totaler Kontaktabbruch nach einer Trennung sinnvoll sein. Dies ist neben dem bereits aufgeführten Fall einer endgültigen Trennung mit starkem Liebeskummer auch unabdingbar, wenn der oder die Ex-Partner:in Sie psychisch manipuliert hat, sprich Gaslighting betrieben hat, oder es zu körperlicher Gewalt kam. Zudem ist ein totaler Kontaktabbruch angebracht, wenn es unverzeihliche Fehler in der Beziehung gab – welche das sind (z.B. Fremdgehen), muss jede:r individuell entscheiden. Um selbst nicht zu sehr zu leiden, hilft der Kontaktabbruch, die Vergangenheit hinter sich zu lassen.
Kontaktsperre aus Sicht dessen, der geht
Die Kontaktsperre geht in der Regel von der Person aus, die verlassen wurde. Allerdings kann die Kontaktsperre auch von demjenigen, der geht, erfolgen. Die Gründe können dabei ganz unterschiedlich sein, z.B.:
Es gibt unterschiedliche Lebens- oder Beziehungsvorstellungen
Es fehlt das Vertrauen
Das Bedürfnis nach Nähe und Intimität wird anders empfunden
In allen Fällen ist es so, dass noch immer beidseitig Liebe empfunden wird, eine Trennung aber dennoch vernünftiger erscheint. Für die Person, die die Beziehung beendet, ist die Trennung dann ebenfalls sehr schmerzhaft. Um nach vorne blicken und neu beginnen zu können, ist eine Kontaktsperre notwendig.
Kontaktsperre aus Sicht des Mannes und der Frau
Frauen und Männer gehen unterschiedlich mit Liebeskummer um. So versuchen sich Männer oft eher abzulenken, während Frauen über ihre Gefühle sprechen (natürlich ist das immer individuell!). Eine Kontaktsperre aus Sicht des Mannes verläuft jedoch genauso wie die aus der Sicht einer Frau. In beiden Fällen kann entweder das Ziel verfolgt werden, den oder die Ex zurückzugewinnen oder die Person zu vergessen. Und auch wenn man von einer Kontaktsperre betroffen ist, also der oder die Ex sich nicht mehr meldet, kommen die gleichen Fragen auf:
Was macht sie/er gerade?
Ist etwas passiert?
Was ist das Ziel dieses Kontaktabbruchs, hat sie/er noch Gefühle?
Was empfinde ich?
Können wir die Beziehung doch noch retten?
Wie kann ich sie/ihn zurückerobern?
Der einzige mögliche Unterschied ist – wobei auch dies wieder eher personen- als geschlechtsabhängig ist –, dass die folgenden Kontaktsperre-Phasen beim Mann etwas länger andauern können als bei einer Frau.
Welche Kontaktsperre-Phasen gibt es?
Eine Kontaktsperre läuft typischerweise in 3 Phasen ab. Wie lange diese jeweils anhalten und wie intensiv sie erlebt werden, kann variieren:
1. Erleichterung, ein neues Leben beginnt
In der ersten Kontaktsperre-Phase wird der oder die Ex kaum etwas merken. Zu diesem Zeitpunkt überwiegt der Grund, weshalb er oder sie sich getrennt hat. Es wird Erleichterung und die Vorfreude auf ein neues Kapitel empfunden. Wenn an den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin gedacht wird, werden diese Gedanken schnell verdrängt, stattdessen werden z.B. lieber Spielabende mit Freund:innen geplant.
2. Verwunderung, Unsicherheit
Nun beginnt die Kontaktsperre-Phase, in der sich der oder die Ex wundert, gar nichts mehr von Ihnen zu hören. Er/Sie fragt sich, ob bei Ihnen alles in Ordnung ist, was Sie machen und ob Sie noch an die gemeinsame Zeit denken. Gleichzeitig wird das eigene Handeln in der Beziehung reflektiert – hat man vielleicht doch selbst mehr zu der Trennung beigetragen als bisher angenommen?
3. Bewusstsein, Vermissen, Zurückeroberung
Der Ex-Partner oder die Ex-Partnerin realisiert, dass Sie nicht wie er/sie bisher angenommen hat, selbstverständlich und immer da sind. Die Gedanken an die schöne Zeit zu zweit werden häufiger und intensiver, er oder sie beginnt Sie zu vermissen und hat Angst, Sie für immer zu verlieren. Es entsteht der Wunsch, die Beziehung wieder einzugehen und der/die Ex meldet sich bei Ihnen.
Ist die Kontaktsperre hingegen gedacht, um über den oder die Ex-Partner:in hinwegzukommen, sollten Sie auch nach dieser dritten Phase, in der sich er oder sie möglicherweise zurückmeldet, nicht reagierten. Wenn Sie sich dazu bereit fühlen, kann jedoch auch ein klärendes letztes Gespräch stattfinden. Anschließend sollte ein totaler Kontaktabbruch nach der Trennung erfolgen, damit beide Seiten vollständig darüber hinwegkommen und neu beginnen können.
Besonderer Fall: Kontaktsperre in der Kennenlernphase
Im Normalfall erfolgt die Kontaktsperre nach einer Trennung. Es ist jedoch auch nicht ausgeschlossen, dass eine der beteiligten Personen eine Kontaktsperre in der Kennenlernphase beginnt. Es ist möglich, dass der- oder diejenige testen möchte, wie wichtig man für das Gegenüber wirklich ist – ob er oder sie beginnt zu hinterfragen, ob etwas passiert ist. Oder eben das Gegenteil, ob es ihn/sie nicht interessiert, wenn plötzlich weniger oder gar kein Kontakt mehr besteht. Es herrscht allerdings die Gefahr, dass sich das Gegenüber abwendet, weil es keine Lust auf ein solches Verhalten hat.
Hinter einer Kontaktsperre in der Kennenlernphase kann aber auch etwas Tiefgründigeres stecken.
Häufiger Grund ist eine Kontaktsperre aus Bindungsangst
Wer unter Bindungsangst leidet, fürchtet eine tiefergehende Beziehung einzugehen. Betroffene suchen nach Liebe, schrecken dann aber vor einer ernsten Beziehung zurück – sie wollen sich nicht verletzlich machen und lassen daher keine Gefühle zu. Stattdessen gehen sie aufgrund ihrer Bindungsangst eine Kontaktsperre ein. Der Abstand hat in diesem Fall das Ziel, sich selbst zu schützen.
Kontaktsperre durchhalten: 3 Tipps
Egal ob es bei der Kontaktsperre darum geht, sich zu schützen, den oder die Ex-Partner:in zurückzugewinnen oder über diese:n hinwegzukommen – in jedem Fall sind Gefühle vorhanden. Und genau diese machen es auch so schwierig, eine Kontaktsperre durchzuhalten. Man möchte sich am liebsten selbst melden, wissen, wie es dem oder der Ex geht und sagen, dass man ihn/sie vermisst. Doch um das Ziel der Kontaktsperre – egal wie es lautet – zu erfüllen, muss diese tatsächlich über mehrere Wochen durchgehalten werden. Drei Tipps helfen dabei:
Legen Sie alle Erinnerungsstücke (Fotos, Geschenke, etc.) in die hinterste Zimmerecke oder schmeißen Sie sie weg. Auch über die sozialen Medien sollten keine Bilder angeschaut werden. Je weniger Kontakt besteht, desto einfacher ist es, die Kontaktsperre durchzuhalten.
Versuchen Sie sich abzulenken, treffen Sie Freund:innen und gehen Sie Aktivitäten nach, die Ihnen Spaß bereiten. Statt nur traurig zuhause zu sitzen, kommen so wieder Glücksgefühle auf. Die Gedanken kreisen zudem nicht ständig um den/die Ex-Partern:in.
Rufen Sie sich immer wieder ins Gedächtnis, warum Sie die Kontaktsperre eingeleitet haben. Welche Probleme gab es und was hat Sie unglücklich gemacht? Mit der Kontaktsperre soll nun entweder ein Schlussstrich gezogen werden oder es ist der letzte Versuch, den oder die Ex zurückzugewinnen. Denken Sie auch an die negativen Seiten der Beziehung, um die Kontaktsperre nach der Trennung besser durchhalten zu können.
Eine Trennung ist eine aufwühlende Situation. Erfolgt eine Kontaktsperre oder ein totaler Kontaktabbruch, kann es passieren, dass Betroffene „in ein Loch fallen“. Während einer Beziehung bildet der Körper reichlich Dopamin. Nach der Trennung sinkt der Spiegel dieses Glückshormons – Stress, Ängste und depressive Verstimmungen können auftreten.
Wenn Sie sich ständig erschöpft und traurig fühlen oder unter Schlafproblemen leiden, kann dies auf eine Depression nach der Trennung hindeuten. Spätestens nach zwei Wochen Niedergeschlagenheit ist es wichtig, sich professionelle Hilfe zu suchen. Auf der Website der Deutschen Depressionshilfe finden Sie verschiedene Anlaufstellen. Dort sind auch Adressen für Notfälle gelistet. Bei konkreten Suizidgedanken ist es wichtig, die nächstgelegene Klinik mit psychiatrischer Notaufnahme aufzusuchen.
Bei akuten Sorgen oder Ängsten können Sie jederzeit anonym die Telefonseelsorge unter den Telefonnummern 0800/111 0 111 oder 116 123 anrufen.
Wenn Sie nicht selbst betroffen sind, aber depressive Symptome bei anderen bemerken, erhalten Sie auf der Website der Deutschen Depressionshilfe konkrete Handlungsempfehlungen. Besteht eine konkrete Suizidgefahr ist es wichtig, sofort den Rettungsdienst unter 112 oder die Polizei zu verständigen.