Kondenswasser am Fenster: Gibt es Hausmittel dagegen?
Gerade in der kalten Jahreszeit bildet sich oft Kondenswasser am Fenster. Das kann weitreichende Folgen haben – schnelles Handeln ist gefordert. Ein Überblick über Ursachen, Folgen und Hausmittel.
Kondenswasser am Fenster trifft am häufigsten nach dem Duschen, beim Wäschetrocknen oder während des Kochens auf. Doch gerade wenn draußen kühle Temperaturen herrschen, beschlagen die Fenster auch in anderen Situationen und Räumen häufiger. Woran liegt das und was hilft dagegen?
Kondenswasser am Fenster: Innen vs. außen
Kondenswasser entsteht, wenn warme, feuchte Luft auf eine kalte Fläche trifft. Dort kühlt sich die Luft ab und das Wasser kondensiert – das heißt, es ist nicht mehr gasförmig, sondern wieder flüssig. An Fenstern erkennt man Kondenswasser, indem das Glas beschlägt und feucht wird.
Wenn sich das Kondensat von außen am Fenster bildet, ist das eine natürliche Reaktion auf die Außen- und die Fenstertemperatur. Im Innenraum hingegen beeinflussen andere Faktoren die Entstehung.
Kondenswasser am Fenster innen: Ursachen
Für die Bildung von Kondenswasser im Innenraum können verschiedene Ursachen verantwortlich sein. Die folgenden sind am häufigsten:
Hohe Raumtemperatur: Auch wenn es drinnen viel wärmer als draußen ist, sind die Fensterflächen durch die Außenluft sehr kalt. Kondenswasser entsteht immer an den kältesten Stellen – das bedeutet in der Regel an den Fenstern. Grundsätzlich gilt: Je kälter die Fensterfläche ist, desto mehr Wasser kondensiert.
Schlecht isolierte oder undichte Fenster: Wärme kann in diesen Fällen schneller entweichen, sodass die Feuchtigkeit, die durch die warme Luft transportiert wird, unmittelbar am Fenster bleibt und kondensiert.
Zu wenig Durchlüftung: Wenn die Luftfeuchtigkeit im Innenraum erhöht ist und nicht durch ein geöffnetes Fenster entweichen kann, sammeln sich die Wassermoleküle an den Fenstern und kondensieren.
Wie viel Kondenswasser am Fenster ist normal?
Luftfeuchtigkeit entsteht allein durch das Atmen automatisch. Hinzu kommen noch Vorgänge wie Kochen und Duschen. Ein erwachsener Mensch produziert damit etwa ein bis zwei Liter Feuchtigkeit am Tag. Auch Haustiere und Pflanzen beeinflussen die Luft. Während die optimale Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent liegt, steigt sie beim Duschen auf 80 Prozent oder mehr. Hier ist es ganz normal, wenn die Scheiben beschlagen und voller Wassertropfen sind. Auch in anderen Räumen ist es grundsätzlich nicht schlimm, wenn sich etwas Kondenswasser am Fenster sammelt.
Fenster schwitzen innen: Das sind die Folgen
So steigt zum Beispiel auch die Luftfeuchtigkeit im Schlafzimmer, weil der Körper während des Schlafens durchs Atmen und Schwitzen 0,3 bis 0,7 Liter Wasser an die Luft abgibt. Morgens Kondenswasser am Fenster zu entdecken, ist also per se nicht schlimm. Doch wenn dies sehr häufig auftritt und nicht entfernt wird, kann es zu einer unangenehmen Folge kommen: Es bildet sich Schimmel, der unter anderem zu Atemwegsbeschwerden führen kann.
Kondenswasser am Fenster: Gibt es Hausmittel?
Um einer Schimmelbildung und negativen gesundheitlichen Auswirkungen vorzubeugen, sollte beim Auftreten von Kondenswasser schnell gehandelt werden. Leider gibt es jedoch kein Hausmittel, das das Kondenswasser am Fenster verhindern kann. Aber zum Glück gibt es Tipps, die Ihnen helfen, die Nässe an den Scheiben zu minimieren.
Wasser am Fenster verhindern: 5 Tipps
Die folgenden fünf Tipps helfen, Nässe am Fenster zu verhindern:
1. Wasser an den Fenstern abwischen
Wenn Kondenswasser zu lange auf einer Fensterscheibe bleibt, bilden sich dunkle Stellen an den Fugen oder der Rahmen wird beschädigt. Daher ist es ratsam, das Wasser unmittelbar mit einem trockenen, saugfähigen Tuch abzuwischen.
2. Fenster sind nass von innen: Luftfeuchtigkeit kontrollieren
Kondenswasser entsteht bei einer erhöhten Luftfeuchtigkeit. Es empfiehlt sich, diese mit einem Thermohygrometer zu überprüfen – und bei einem Wert von über 60 Prozent den nachfolgenden Tipp anzuwenden.
3. Nasse Fenster über Nacht: Luftentfeuchter verwenden
Damit die Luftfeuchtigkeit sinkt, können Luftentfeuchter aufgestellt werden. Dabei wird zwischen elektrischen und stromlosen Produkten unterschieden. Letztere funktionieren mit Granulat – die Feuchtigkeit wird mithilfe eines Salzgemisches gebunden und aufgesogen. Das bedeutet jedoch auch, dass das Granulat jedes Mal gewechselt werden muss, wenn es vollgesogen ist.
Statt teure Produkte im Handel zu erwerben, können Entfeuchter auch einfach selbst hergestellt werden. Dafür einen wasserbindenden Stoff (z.B. Salz, Katzenstreu oder Pflanz-Granulat) in eine Socke füllen und auf die Fensterbank legen. Regelmäßig auswechseln.
4. Fenster bei Kondenswasser austauschen
Wenn häufig viel Kondenswasser an einer Scheibe auftritt, kann es sich lohnen, das Fenster auszutauschen. Insbesondere in älteren Wohnungen und Häusern ist die Isolierung oft mangelhaft. Wer keine Möglichkeit zu einer Erneuerung der Fenster hat, kann zunächst die Dichtungen austauschen. Wenn die Fenster dicht schließen, wird weniger Wärme nach draußen geleitet und Wassermoleküle werden besser von der Raumluft aufgenommen, bevor überhaupt Kondenswasser am Fenster entstehen kann.
5. Nasse Fenster: Immer genug lüften
Der wichtigste Tipp ist jedoch, den Wohnraum genug zu lüften – so wird die Luftfeuchtigkeit automatisch nach draußen transportiert. Statt die Fenster lange auf Kipp zu öffnen, sollte man mindestens dreimal am Tag für 5-10 Minuten stoßlüften. Am wichtigsten ist dies morgens und abends – um die gesteigerte Luftfeuchtigkeit der Nacht zu entfernen und um für die anstehende Nacht eine möglichst geringe Luftfeuchtigkeit zu schaffen.
Zudem ist es wichtig, dass ein Raum nicht komplett auskühlt, denn das würde die Schimmelbildung wieder anregen. Kontinuierliches Heizen auf mindestens 15 Grad Celsius und regelmäßiges Lüften sind beim Auftreten von Kondenswasser unabdingbar.
Wenn die Scheiben in der Wohnung beschlagen und von innen nass sind, sollte also nicht lange gezögert werden. Wenn sich erst Schimmel gebildet hat, können negative gesundheitliche Auswirkungen auftreten. Daher gilt: Wer Kondenswasser am Fenster entdeckt, sollte sofort die Ursache finden und mit den genannten Tipps gegensteuern.