Knubbel im Ohrläppchen: Diese 4 Ursachen können dahinterstecken

Im besten Fall ist er völlig harmlos, im schlimmsten Fall kann er ein Anzeichen für eine ernsthafte Erkrankung sein: Ein Knubbel im Ohrläppchen kann verschiedene Ursachen haben. Welche das sind und was man bei einem Knoten im Ohr niemals tun sollte.

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Wenn man plötzlich einen eigenartigen Knubbel im Ohrläppchen erspürt und keine erkennbare Ursache dafür findet, ist die Verunsicherung groß. Sichtbare Verhärtungen im Ohr können auf harmlose Entzündungen oder eine Verstopfung der Talgdrüsen zurückgehen. Aber in seltenen Fällen kann sich auch eine Erkrankung dahinter verbergen. Anhand der Symptome lässt sich oftmals erkennen, wann ein Knoten im Ohrläppchen Anlass zur Sorge geben sollte.

Knubbel im Ohrläppchen als Folge von Entzündungen

Oft entstehen Knoten am Ohrläppchen infolge einer Entzündung, die etwa durch eine Nickel-Allergie oder durch bakterielle Infektionen verursacht wird. Frisch durchgestochene Ohrläppchen erhöhen das Infektionsrisiko, da Erreger leicht in die offene Wunde eindringen können. Bei einer nicht entdeckten Allergie gegen Nickel oder Metall kann sich auch ein älteres Ohrloch immer wieder entzünden. Das veranlasst den Körper dazu, Knorpel zu bilden, um die offene Stelle zu schließen.

Eine Entzündung im Ohrloch ist an folgenden Symptomen erkennbar:

  • Schmerzen
  • Pochen
  • Rötung
  • Schwellung
  • Eiter, der aus dem Stichkanal austritt

Wenn das Ohrläppchen verdickt ist, muss das jedoch nicht zwingend ein Zeichen für eine Entzündung sein: In durchgestochenen Ohrlöchern ist der Stichkanal mitunter so fest, dass er sich wie ein Knoten anfühlen kann.

Knubbel am Ohrläppchen durch Talgdrüsenzyste (Atherom)

Ein Knubbel im Ohrläppchen kann aber auch an überaktiven Talgdrüsen liegen, die im Ohr zahlreich vorkommen. Sammelt sich zu viel Talg an, etwa weil die Drüse durch Hautzellen verstopft ist, kann eine halbkugelförmige Zyste heranwachsen. Solche Talgansammlungen – umgangssprachlich „Grützbeutel“, medizinisch „Atherom“ genannt – müssen nicht zwingend mit einer Entzündung einhergehen und somit auch nicht schmerzhaft sein.

Erkennen kann man ein Atherom daran, dass es langsam wächst und sich leicht bewegen lässt. Entzündet sich die Zyste, kommen Symptome wie pochende Schmerzen, Rötungen und Eiter hinzu. Menschen, die unter Akne leiden, sind aufgrund von chronisch verstopften und überaktiven Talgdrüsen anfälliger für Atherome.

Knoten hinterm Ohrläppchen als Folge einer Lymphknotenschwellung

Eine Infektion mit Viren, Bakterien oder Pilzen kann dazu führen, dass die Lymphknoten hinter dem Ohr anschwellen. Das ist ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem aktiv ist und gegen die Krankheitserreger ankämpft. Typischerweise kommt es bei Mandelentzündungen und bei Entzündungen im Mund- und Rachenbereich zu einer Lymphknotenschwellung. Sie macht sich durch einen kleinen Knoten hinter dem Ohrläppchen bemerkbar, der bewegt werden kann und bei Druck schmerzt. Die Schwellung geht zurück, sobald die Infektion überstanden ist.

Knoten im oder am Ohrläppchen kann auf Tumor hinweisen

In seltenen Fällen kann die Verhärtung am Ohrläppchen durch einen Ohrspeicheldrüsentumor verursacht werden, der z.B in Folge einer chronischen Speicheldrüsenentzündung entstehen kann. Die Beschaffenheit des Knotens und auftretende Beschwerden geben Aufschluss darüber, ob es sich um einen Tumor handeln könnte.

Anders als einfache Entzündungen des Ohrläppchens löst ein Ohrspeicheldrüsentumor im Anfangsstadium keine Schmerzen aus, dafür aber Schwellungen. Und im Gegensatz zu Atheromen wächst der Tumor nur langsam. Bei einer bösartigen Wucherung, die in etwa 20 Prozent der Fälle auftritt, kann der Knoten zudem nicht bewegt werden. Ein Ohrspeicheldrüsentumor muss – auch wenn er gutartig ist – in jedem Fall entfernt werden. Denn eine gutartige Wucherung kann sich jederzeit bösartig verändern.

Knubbel im Ohrläppchen – was kann ich tun?

Wer einen Knubbel im oder hinter dem Ohrläppchen entdeckt, sollte ihn niemals aufstechen oder aufkratzen, da dies Entzündungen zur Folge haben kann. Knoten im Bereich des Ohrs sind immer ein Fall für den Arzt. Das gilt nicht nur für Verhärtungen, die in Verbindung mit Schmerzen und Entzündungen auftreten. Scheinbar harmlose, nicht schmerzhafte Knoten bedürfen ebenso einer ärztlichen Untersuchung, um eine Infektion oder eine Krebserkrankung auszuschließen. Zu diesem Zweck wird eine Gewebeprobe (Biopsie) entnommen.

Bildet sich der Knoten nicht von alleine zurück, sollte er operativ entfernt werden – auch dann, wenn er keine Beschwerden verursacht und gutartig ist. So besteht bei einem Atherom immer das Risiko, dass es sich entzündet und aufplatzt. Dadurch können sich die Bakterien im Körper ausbreiten und eine Blutvergiftung zur Folge haben. Die Entfernung eines Atheroms stellt daher oftmals eine Präventionsmaßnahme dar. Wird das Atherom herausgeschnitten, kann zudem verhindert werden, dass sich erneut ein Knubbel im Ohrläppchen bildet.

Quellen:

Atherom: Meist harmlose Verdickung am Ohr, in: hno-aerzte-im-netz.de

Bösartige Tumoren ausgehend von den Speicheldrüsen, in: klinikum.uni-heidelberg.de