Knieschmerzen – die richtige Diagnose
Bei länger anhaltenden oder besonders starken Knieschmerzen ist es sinnvoll, zur Diagnose einen Arzt aufzusuchen, bei schweren Verletzungen direkt ein Krankenhaus. Der Facharzt für Erkrankungen und Verletzungen des Bewegungsapparats ist der Orthopäde.
Fragen, um erste Hinweise auf die Diagnose Knieschmerzen zu sammeln
Im Gespräch stellt der Arzt zunächst eine ganze Reihe von Fragen, um Hinweise auf die Schmerzen zu sammeln und die Diagnose Knieschmerzen stellen zu können:
- Seit wann und wie häufig bestehen die Knieschmerzen? Hat es einen Auslöser (z. B. Unfall) gegeben? Gab es weitere Symptome, die womöglich wieder abgeklungen sind?
- Wo genau sitzt der Knieschmerz und wie stark tut es weh? Ist ein Knie betroffen oder beide? Wird es zu bestimmten Tages- oder Nachtzeiten schlimmer/besser? Verändert sich der Knieschmerz in der Bewegung? Gibt es z. B. Unterschiede beim Treppensteigen (aufwärts/abwärts)?
- Haben Sie das Gefühl, dass das betroffene Knie instabil ist? Können Sie eventuell bestimmte Bewegungen nicht mehr durchführen?
- Wie geht es Ihnen, abgesehen von den Knieschmerzen? Haben Sie andere Symptome wie Kopf- und Gliederschmerzen, Ausschlag oder Fieber?
- Wie viel bewegen Sie sich im Alltag (Arbeit, Freizeit, Sport)? Nehmen Sie häufig Körperhaltungen ein, die die Knie belasten?
- Hatten Sie in der Vergangenheit schon einmal Erkrankungen oder Verletzungen am Knie? Wie wurden diese behandelt? Nehmen Sie aktuell Medikamente ein?

Körperliche Untersuchungen für die Knieschmerzen-Diagnose
Schließlich sieht sich der Arzt das schmerzende Bein an, und zum Vergleich auch das gesunde. Er untersucht das Knie auf sichtbare Schwellungen, Ergüsse, Fehlstellungen und andere Auffälligkeiten. Anschließend tastet er das Knie an allen wichtigen Stellen ab, um Verdickungen, Verhärtungen und schmerzempfindliche Stellen ausfindig zu machen. Dann überprüft der Arzt die Beweglichkeit des Knies und fragt dabei, ob die Untersuchung Schmerzen bereitet.
Bei Verdacht auf bestimmte Verletzungen als Auslöser der Knieschmerzen, etwa die verschiedenen Bänderrisse, gibt es einfache und effektive Tests (z. B. Lachmann-Test, Pivot-Shift-Test), ähnlich wie für Meniskus-Verletzungen (z. B. Meniskustest nach Payr oder Apley). Der Betroffene nimmt dabei eine bestimmte Position ein, legt sich etwa auf den Rücken oder geht in den Schneidersitz, und der Arzt zieht, dreht oder schiebt das Bein in einem bestimmten Winkel. Ist das Bein beweglicher oder weniger beweglich als normal, ist dies ein deutlicher Hinweis auf bestimmte Verletzungen.

Bildgebende Verfahren zur Absicherung der Diagnose Knieschmerzen
Mit bildgebenden Untersuchungsverfahren kann der Arzt bestimmte Auslöser von Knieschmerzen ausschließen oder die Diagnose Knieschmerzen sichern. Um die knöchernen Anteile im Kniegelenk beurteilen zu können, eignet sich am besten eine Röntgenuntersuchung. Meist sind dabei Aufnahmen von verschiedenen Seiten sinnvoll, da sich die Strukturen im Knie auf dem Röntgenbild überlagern. Ergänzend überprüft der Arzt gegebenenfalls mit einer Ultraschalluntersuchung die Weichteile des Knies – vor allem Muskulatur, Sehnen, Schleimbeutel und Menisken. Auch Flüssigkeitsansammlungen (z. B. einen Gelenkerguss) kann er so sichtbar machen. Bei manchen Fragestellungen sind auch weitere Verfahren wie eine Computertomografie (CT) oder eine Magnetresonanztomografie (MRT) notwendig, um die Veränderungen im schmerzenden Knie sichtbar zu machen.
Besteht Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung, Gicht oder eine Infektionskrankheit, kann der Arzt mit einer Blutuntersuchung dem jeweiligen Verdacht auf den Grund gehen. Im Blut lassen sich beispielsweise Entzündungsparameter, Rheumafaktoren und der Harnsäurespiegel bestimmen. Auch eine Urinuntersuchung ist in manchen Fällen sinnvoll.

Mit Gelenkpunktion zur Knieschmerzen-Diagnose
Eine Gelenkpunktion kann die Knieschmerzen-Diagnose sinnvoll ergänzen, um mithilfe der Gelenkflüssigkeit einer unklaren Entzündung auf den Grund zu gehen. Ist Blut in die Gelenkhöhle gelaufen (z. B. bei einem Kreuzbandriss), lindert die Punktion außerdem die Schmerzen. Auch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) setzen Ärzte sowohl therapeutisch als auch zu Diagnosezwecken ein. Diese Eingriffe sind jedoch nicht in jedem Fall sinnvoll, da es immer mit Risiken behaftet ist, in die Gelenkhöhle einzudringen.
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