Knieschmerzen in der Behandlung

Aus der Serie: Knieschmerzen

Bei Knieschmerzen richtet sich die Behandlung nach der Ursache der Schmerzen. Verletzungen des Knies heilen in vielen Fällen mit gezielter Unterstützung aus; Ärzte sprechen von einer konservativen Therapie.

Knieschmerzen ohne OP behandeln

Unterstützend können unter anderem elastische Bandagen dabei helfen, die Bewegungen des abheilenden Knies zu kontrollieren. Als Schutz vor zu hoher Belastung des Knies sind sogenannte Orthesen zur Knieschmerzen-Behandlung geeignet. Im Gegensatz zu Bandagen haben Orthesen oder Schienen für das Knie auch starre Elemente, welche das Gelenk beispielsweise vor Verdrehungen, Überstreckungen oder ruckartigen Bewegungen schützen. Auch bei Erkrankungen wie Arthrose können Bandagen und Orthesen sinnvoll sein. Vor allem bei Knieschmerzen, die durch Fehlhaltungen wie X- oder O-Beine verstärkt werden, sind orthopädische Einlagen für die Schuhe häufig eine entlastende Maßnahme.

Statt Schonung lieber bei Krankengymnastik für die Knieschmerzen-Behandlung

Bis zu einem gewissen Grad ist es ratsam, ein schmerzendes oder verletztes Knie zu schonen. Ein Problem ist jedoch, dass sich bei zu viel Schonung, Entlastung und Unterstützung die Muskulatur im Bein rasch zurückbildet. So verliert das Bein seine natürliche Stabilität und Flexibilität und das Knie ist anfällig für neue Verletzungen. Deswegen ist es wichtig, nach einer Verletzung so bald wie möglich mit Krankengymnastik zu beginnen, welche die Muskulatur erhält und aufbaut. Auch für Menschen mit Arthrose, rheumatischen Erkrankungen und Chondropathia patellae gilt: Eine geschwächte Beinmuskulatur verstärkt die Knieschmerzen. Lassen Sie sich beim Muskelaufbau jedoch auf jeden Fall von einem ausgebildeten Physiotherapeuten unterstützen. Lediglich bei akuten Schmerzanfällen ist Schonung angesagt. Ein entzündetes und angeschwollenes Knie sollten Sie hochlagern und kühlen.

Nach einer Knie-Verletzung ist es wichtig, so bald wie möglich mit Krankengymnastik zu beginnen, welche die Muskulatur erhält und aufbaut

Knieschmerzen: Welche Medikamente helfen?

In vielen Fällen helfen Schmerzmittel und abschwellende Medikamente bei der Knieschmerzen-Behandlung. Bei chronischen Erkrankungen wie Rheuma kommt oft eine Kombination aus Basismedikamenten, die Sie dauerhaft einnehmen, und Schmerzmitteln für den Akutfall zum Einsatz.

Knieschmerzen-Behandlung – manchmal hilft nur noch eine OP

Manchmal ist eine Verletzung oder Erkrankung am Kniegelenk so ausgeprägt, dass eine Operation bei der Knieschmerzen-Behandlung erforderlich ist. Dies müssen die Ärzte im jeweiligen Einzelfall beurteilen und entscheiden: Ein unkomplizierter Innenbandriss kann beispielsweise meist konservativ behandelt werden. Sind jedoch auch Meniskus und/oder Kreuzband verletzt, ist meist eine Operation notwendig, damit alle Strukturen im Knie wieder stabil zusammenwachsen können. Auch chronische Gelenkerkrankungen wie Arthrose erfordern manchmal einen operativen Eingriff – in einigen Fällen ist das Gelenk so stark geschädigt, dass die Ärzte es durch ein künstliches Gelenk (Knie-TEP) ersetzen. Ob und wie operiert wird, hängt neben der Schwere des Gelenkschadens auch vom Alter, dem allgemeinen Gesundheitszustand und dem Aktivitätsgrad des Patienten ab.

Übungen gegen Knieschmerzen
Diese Übung hilft bei Knieschmerzen und trainiert gleichzeitig die vorderen Oberschenkel und Kniemuskeln Foto: istock

Welche Übungen helfen bei Knieschmerzen?

1. Für stabile Knie ist es wichtig, die ganzen Beine zu kräftigen

Auf den Rücken legen, ein Bein leicht angewinkelt aufstellen. Das andere Bein strecken, anspannen und die Ferse etwa 50 cm über den Boden heben. Zehn Sekunden halten, absetzen. Pro Bein zehn Wiederholungen, ein- bis zweimal pro Woche.

2. Trainiert die vorderen Oberschenkel und Kniemuskeln

Hinlegen, Beine fest aufstellen, Knie sind leicht angewinkelt. Das Becken so weit es geht für zehn Sekunden nach oben drücken. Becken vorsichtig sinken lassen. Sechs- bis achtmal wiederholen.

3. Stärkt das stützende Kniegewebe

Auf einen Stuhl setzen, Kissen zwischen die Knie klemmen, Füße stehen eng beieinander. Knie so fest wie möglich zusammenpressen. Zehn Sekunden halten, sechs bis acht Wiederholungen.

Knieschmerzen: Was hilft wirklich?

Bei starkem Schmerz hilft Kartoffelbrei

Wenn keine akute Entzündung vorliegt, raten Experten zudem zu Wärmeanwendungen. Sie erweitern die Gefäße und verbessern die Nährstoffversorgung. Dafür vier Kartoffeln kochen und mit Wasser und zwei Esslöffel Weizenkleie zerdrücken. Knie mit einer Handvoll warmem Brei einreiben. Sobald er kalt ist, mit neuer Portion wiederholen, für insgesamt 25 Minuten. Reste abspülen.

Quark wirkt, für 15 Minuten fingerdick aufgetragen, bei der Behandlung von Knieschmerzen kühlend

Ist das Knie jedoch geschwollen, ist Kälte der ideale Schmerzhemmer: So wirkt Quark, für 15 Minuten fingerdick aufgetragen, kühlend.

Auch Weißkohl wirkt antientzündlich: Umwickeln Sie Ihr Knie mit drei Kohlblättern (Strunk vorher entfernen) und fixieren Sie diese mit einem Baumwolltuch. Wickel über Nacht einwirken lassen.

Knieschmerzen: Was kann ich selbst tun?

In Bewegung bleiben

Um Gelenkverschleiß im Knie zu bremsen, hilft regelmäßiger sanfter Sport – vor allem Schwimmen und Radfahren. Zum einen kräftigt die Bewegung die Muskulatur und stabilisiert so das Gelenk. Zum anderen wird der Knorpel durch die gesteigerte Durchblutung besser mit Nährstoffen versorgt. Besonders siliziumhaltige Lebensmittel wie rohe Haferflocken (100 Gramm täglich) wirken stärkend.

Mann mit Knieschmerzen fährt Rad
Um Gelenkverschleiß im Knie zu bremsen, hilft regelmäßiger sanfter Sport – vor allem Radfahren und Schwimmen Foto: istock
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