Klassische Massage: Die schwedische Massagetechnik

Die klassische Massage wird in den meisten Studios angeboten. Sie ist besonders bei Muskelverspannungen eine regelrechte Wohltat.

Frau während einer Massage
Mit der schwedischen Massagetechnik Verspannungen lösen Foto: istock/minervastudio

Die klassische Massage im Überblick

Mal wird sie vom Arzt verschrieben, mal gönnt man sie sich im stressigen Alltag einfach selbst: die Massage. Ob Thai-, Hot-Stone- oder Lomi-Lomi-Massage – wer sich durchkneten lassen möchte, hat die Qual der Wahl. Zu den absoluten Spitzenreitern zählt allerdings die klassische Massage, die auch als schwedische Massage bekannt ist. Manchmal wird sie unter dem Titel “Standardmassage” angeboten. Bei allen drei Namen ist die Technik dieselbe: Der Masseur bearbeitet besonders den Rücken mit verschiedenen Streich- und Knetbewegungen, und das in der Regel mithilfe eines Öls. Eingeführt wurde diese Form der Knetkur erstmals von dem Schweden Pehr Henrik Ling (1776–1839), weshalb sie noch heute das skandinavische Land im Namen trägt. Andere Techniken sind sogar noch älter, denn eine Massage gilt als uraltes Heilmittel, das von verschiedenen Völkern schon seit Tausenden von Jahren angewendet wird. In der Antike handelte es sich hierbei oft um Einreibungen mit Salben, pflanzlichen Extrakten oder Ölen.

Welche Vorteile hat die Schwedische Massage?

Eine klassische Massage hilft den Alltagsstress hinter sich zu lassen und lästige Verspannungen zu lösen. Gerade Menschen, die ihren Berufsalltag am Schreibtisch verbringen, profitieren von den wohltuenden Griffen des Masseurs. Doch die Behandlung dient nicht der reinen Entspannung allein: Eine US-amerikanische Studie des Cedars-Sinai Medical Center in Los Angeles hat ergeben, dass klassische Massagen die Abwehrkräfte stärken und den Anteil des Stresshormons Cortisol senken können. Für die Erhebung bekamen 29 Probanden für 45 Minuten eine schwedische Massage verabreicht. Eine Kontrollgruppe mit 24 Personen wurde hingegen nur leicht angefasst und nicht richtig massiert. Mithilfe eines intravenösen Katheters konnte den Studienteilnehmern während der gesamten Prozedur Blut abgenommen werden. Bei denjenigen, die klassisch massiert wurden, zeigte sich eine erhöhte Anzahl von Lymphozyten, die den Körper vor schädlichen Eindringlingen schützen. Zudem fanden die Forscher geringere Anteile von Cortisol bei den Probanden, die sich der klassischen Massage unterzogen hatten.

Das passiert bei einer klassischen Massage

Viele Menschen sind vor ihrer ersten Massage verunsichert. Schließlich wissen sie nicht, wie die Behandlung konkret abläuft. Außerdem ist es ihnen manchmal unangenehm, sich vor einer Massage entkleiden zu müssen. Die wichtigsten Eckdaten.

  1. Ort: Die klassische Massage kann in einer Massagepraxis, einem Spa oder beim Physiotherapeuten durchgeführt werden. Dabei sollte auf eine seriöse Einrichtung mit ausgebildetem Personal geachtet werden.
  2. Position: Während der Behandlung liegt man in der Regel in Bauchlage, während der Masseur den Rücken bearbeitet. Es kann aber auch passieren, dass die Prozedur teilweise in Rückenlage vorgenommen wird.
  3. Keine Kleidung: Die schwedische Massage findet unmittelbar auf der Haut statt. Deshalb ist es notwendig, dass die Kleidung ablegt wird. Scham ist dabei fehl am Platz: Masseure sehen schließlich täglich jede Menge nackte Haut. Zudem wird der Unterleib während der Massage meistens diskret mit einem Handtuch bedeckt.
  4. Kommunikation: Die Massage soll guttun. Deshalb ist es ratsam vor der Behandlung in Ruhe mit dem Masseur zu sprechen, wenn bestimmte Positionen oder Handgriffe nicht erwünscht sind.
  5. Nachwirkungen: Nach der Massage kann es unter Umständen zu Beschwerden kommen, die einem Muskelkater ähneln. Diese sind in der Regel aber nicht bedenklich und gelten manchmal sogar als Therapieerfolg. 

Die Handgriffe der schwedischen Massage

Bei der klassischen Massage übt der Masseur mit seinen Händen unterschiedliche Reize auf den Körper des Patienten aus, um Muskeln, Gewebe und Bänder zu bearbeiten. Dabei wendet er in erster Linie fünf verschiedene Handgriffe an.

  • Streichung (“Effleurage”): Anhand von sanften Streichbewegungen ohne viel Druck können Verspannungen entdeckt werden. Dabei wird auch das Massageöl auf der Haut verteilt.
  • Reibung (“Friktion”): Bei der Friktion reibt der Masseur die Haut und die darunterliegende Muskulatur seines Patienten. Diese Technik regt die Durchblutung an, weshalb dabei eine wohlige Wärme wahrgenommen wird.
  • Erschütterung (“Vibration”): Mithilfe seiner Fingerspitzen oder seiner Hand führt der Masseur sehr kleine Bewegungen aus, die für Muskelzittern sorgen. Die Technik wirkt entkrampfend und lockernd.
  • Kneten (“Petrissage”): Bei diesem Griff knetet der Masseur Hautpartien zwischen Daumen und Zeigefinger, größere Areale auch zwischen beiden Händen. Dabei löst er Verspannungen. Muskeln können sich nach sportlicher Belastung optimal erholen, wenn sie durchgeknetet werden.
  • Klopfen (“Tapotement”): Auch das Klopfen zählt zu den Handgriffen der klassischen Massage. Der Masseur übt sanfte schlagende Bewegungen aus und benutzt dabei entweder einzelne Finger oder die Hände.
     

Für wen eignet sich die klassische Massage nicht?

Weil es sich bei der schwedischen Massage um eine intensive körperliche Behandlung handelt, eignet sie sich nicht für alle Personen. Vorsicht ist geboten bei Menschen mit Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Nerven-, Muskel- oder Hautkrankheiten. Auch wenn akut unter einer Erkältung oder einer Grippe gelitten wird, sollte vom Besuch beim Masseur abgesehen werden. Im Zweifelsfall kann mit dem behandelnden Arzt geklärt werden, ob eine klassische Massage in Anspruch genommen werden kann oder nicht.

Fazit: Mit der klassischen Massage kann (fast) nichts falsch gemacht werden

Nach der schwedischen Massage fühlt man sich wie neugeboren. Die klassischen Handgriffe zwischen Reiben, Kneten und Klopfen sorgen dafür, dass Verspannungen verschwinden und sich erholt werden kann. In manchen Fällen kann die wohltuende Behandlung sogar vom Arzt verschrieben werden. Für Personen mit bestimmten Erkrankungen eignet sich die klassische Massage hingegen nicht. Ob die Knetkur infrage kommt, sollte im Zweifelsfall mit dem Arzt besprochen werden.

Quellen: