Kinderwunschtee: Welche Mischung hilft?

Kinderwunschtee soll Frauen dabei unterstützen, schneller oder überhaupt schwanger zu werden. Denn viele Paare versuchen über Monate und Jahre erfolglos, ein Kind zu bekommen. Wie wirkt so ein Tee und was sollte drin stecken?

Man sieht einen Frauenoberkörper, die Frau trägt Pulli und Strickjacke und hält ein Teeglas in den Händen
Ein Kinderwunsches kann Frauen helfen, schwanger zu werden – doch auf die Mischung kommt's an Foto: iStock-1203134730 CentralITAlliance

Was ist Kinderwunschtee?

Kinderwunschtee soll kinderlosen Frauen helfen, schwanger zu werden. Viele Heilpflanzen sind als sogenannte „Frauenkräuter“ bekannt, die bei Zyklusproblemen eingesetzt werden. Das Wissen um ihre Wirkung basiert auf jahrhundertealter Erfahrung. Eine Abwandlung ist der Nestreinigungstee, der in erster Linie bei der Entgiftung des Körpers helfen und ihn auf die Schwangerschaft vorbereiten soll.

Kinderlose Paare, die ihr Problem mit Kinderwunschtee lösen wollen, sollten vorher bei einem Arzt organische Ursachen für die Kinderlosigkeit ausschließen lassen. Denn bei Störungen der Spermienproduktion (beim Mann), Endometriose, Fehlbildungen der Gebärmutter oder verklebten Eileitern (bei der Frau) kann kein Tee helfen. Sind organische Ursachen ausgeschlossen, kann Kinderwunschtee allerdings eine natürliche Hilfe sein, um den Hormonhaushalt zu regulieren.

Welcher Zyklustee in welcher Zyklushälfte?

Je nach Zyklusphase kommen verschiedene Kräuter zum Einsatz. In der ersten Zyklushälfte vom 1. Tag der Periode bis zum 14. Tag danach geht es darum, die Reifung der Eizelle und den Eisprung zu fördern. Folgende Kräuter werden für einen Zyklustee in der ersten Hälfte empfohlen:

  • Arnika soll fruchtbarkeitssteigernd wirken und den Eisprung anregen
  • Beifuß unterstützt die Produktion von Östrogen und Progesteron, fördert den Eisprung und wirkt entschlackend
  • Eisenkraut unterstützt ebenfalls den Eisprung
  • Himbeerblätter fördern die Durchblutung der Gebärmuttermuskulatur und kurbeln die Östrogenproduktion an
  • Holunderblüten helfen bei der Bildung des follikelstimulierenden Hormons (FSH)
  • Küchenschelle fördert ebenfalls den Eisprung
  • Rosmarin regt den Eisprung an und hat darüber hinaus eine östrogenähnliche Wirkung
  • Salbei hat die gleiche östrogenartige Wirkung wie Rosmarin
  • Storchschnabel wirkt östrogenartig und unterstützt die Reifung der Eizelle

In der zweiten Zyklushälfte ab dem 15. Tag bis zur nächsten Periode werden folgende Kräuter empfohlen, um die Einnistung zu fördern:

  • Frauenmantel soll progesteronartige Substanzen enthalten und somit den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und eine Einnistung des befruchteten Eis fördern
  • Mönchspfeffer wirkt gestagenartig; er regt die Produktion des Gelbkörperhormons (Progesteron) an und senkt den Prolaktinspiegel 
  • Schafgarbe hat ebenfalls eine gestagenartige Wirkung

Es kann entweder Tee aus den einzelnen Bestandteilen getrunken werden oder eine Mischung der genannten Kräuter. Der Tee sollte täglich frisch zubereitet werden. In der ersten Zyklushälfte werden drei Tassen täglich, in der zweiten Hälfte ein bis zwei Tassen pro Tag von der jeweiligen Mischung empfohlen. Die Wirkung tritt jedoch nicht von jetzt auf gleich ein. Die Tees brauchen drei bis sechs Monate, um ihre Wirkung zu entfalten.

Kinderwunschtee ist oft unter anderem Namen erhältlich

Die Kräutermischungen kann man sich passend für die erste oder zweite Zyklushälfte in der Apotheke zusammenstellen lassen. Es gibt auch fertige Mischungen, die jedoch seit einem Gerichtsurteil im Jahr 2019 nicht mehr unter den Namen „Kinderwunschtee“ angeboten werden dürfen, da die Wirkung wissenschaftlich nicht belegt ist. Stattdessen findet man passende Mischungen unter Namen wie „Klapperstorchtee“, „Storchentee“ oder „Babytraumtee“

Diesen Tee bei Babywunsch meiden

Genauso wie es fruchtbarkeitssteigernde Kräuter gibt, gibt es auch solche, die die Fruchtbarkeit negativ beeinflussen können. Dazu zählen Kamille, Fenchel und Salbei. Darüber hinaus wird von den Gewürzen Zimt, Wacholder oder Selleriesamen abgeraten, da auch sie die Fruchtbarkeit beeinträchtigen sollen. Für Kräuter wie Frauenwurzel oder Katzenminze gilt dies ebenfalls, weshalb sie in einem Kinderwunschtee nichts zu suchen haben.

Quellen:

Urteil des Oberlandesgerichts Köln zu Kinderwunschtee, in: justiz.nrw.de/
Bezeichnung „Kinderwunsch-Tee“ ohne wissenschaftlichen Nachweis unzulässig, in: aerzteblatt.de
Haltmeier, Dr. Hans et al. (2020): Heilpflanzen: Wie sie wirken und uns helfen, gesund zu bleiben, Baierbrunn: Wort und Bild Verlag
Chevallier, Andrew (2017): Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, London: Dorling Kindersley Verlag GmbH