Kinderlähmung: Welche Ursachen gibt es?
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Kinderlähmung entsteht durch eine Infektion mit Polio-Viren. Sie befallen das Rückenmark und können so Lähmungen und Muskelschwund verursachen. Polio-Viren werden hauptsächlich durch Tröpfeninfektion oder verschmutztes Wasser übertragen.
Polio-Viren sind bei einer Kinderlähmung die Ursache
Für eine Kinderlähmung (Poliomyelitis, Polio) ist die Ursache eine Infektion mit sogenannten Polio-Viren aus der Gruppe der Enteroviren, die im Magen-Darm-Trakt leben und sich dort vermehren. Die Viren werden in den meisten Fällen fäkal-oral, das heißt über Ausscheidungen von Erkrankten, die in den Mundraum von Gesunden gelangen, übertragen. Dazu kommt es vor allem bei schlechten hygienischen Zuständen, wenn Personen mit Fäkalien verschmutztes Wasser, verunreinigte Nahrung oder Getränke aufnehmen. Eine weitere Möglichkeit der Übertragung von einem Menschen auf den anderen ist – meist zu Beginn der Erkrankung - über eine Tröpfcheninfektion beim Husten, Niesen oder Sprechen.

Polio-Viren befallen das Rückenmark
Nach der Infektion gelangen die Polio-Viren aus dem Darm ins Blut des Erkrankten und von dort ins zentrale Nervensystem (Gehirn und Rückenmark), vor allem ins Stamm- und Mittelhirn. Dabei werden vor allem die motorischen Vorderhornzellen des Rückenmarks, welche die Bewegungen von Armen und Beinen kontrollieren, befallen. Dadurch kommt es zu Entzündungen, die Lähmungen und den Schwund bestimmter Muskeln verursachen. Auch Nervenfasern können geschädigt oder zerstört werden.
Die Inkubationszeit, das heißt die Zeit zwischen der Infektion mit dem Polio-Virus und dem Auftreten der ersten Symptome der Kinderlähmung, ist sehr unterschiedlich. In manchen Fällen treten erste Beschwerden schon nach drei Tagen auf, in anderen Fällen dauert es bis zu 35 Tage, bis die Erkrankung ausbricht. An Polio Erkrankte können etwa 36 Stunden bis zu einer Woche nach einer Infektion Gesunde über Tröpfcheninfektion infizieren. Über den Stuhl wird das Virus bis zu sechs Wochen lang ausgeschieden, und Erkrankte sind über diese Dauer hinweg ansteckungsfähig.