Keratin – die Aufgaben des Proteins für das Haar

Keratin steht nicht zufällig im Fokus der Haar-Experten: Das Protein sorgt dafür, dass unsere Mähne elastisch und kraftvoll ist. Doch während Shampoos mit Keratin ein echter Beauty-Boost sind, eignen sich Keratin Treatments beim Friseur nicht für jeden…

Junge blonde Frau fährt sich mit den Fingern durchs Haar
Keratin sorgt für glänzendes elastisches Haar Foto: iStock/bymuratdeniz

Was ist Keratin?

Keratin ist ein Protein, also eine Eiweißverbindung. Es wird im Körper gebildet und ist Grundbestandteil der Haarfaser: Jedes einzelne Haar besteht zu 90 Prozent aus Keratin, der Rest setzt sich aus Wasser, Pigmenten und Lipiden (natürliche Fette) zusammen. Keratine bauen als Faserstamm die Faserschicht eines Haares auf und füllen den Bereich zwischen Haarmark und Schuppenschicht (Cuticula) aus. 

Überall im Körper hat Keratin dieselbe Aufgabe: nach Außen schützen, nach Innen stärken – Keratin kommt auch in Finger- und Fußnägeln sowie in der Haut vor. 

Wer es sich bildlich vorstellen möchte, der denkt an Keratin als dünne Fädchen, die sich zunächst zu Mikrofibrillen zusammenschlängeln und dann zu Makrofibrillen werden – von klein und elastisch zu groß und widerstandsfähig. 

Wie entsteht ein Keratinmangel im Haar?

Das Haarprotein Keratin ist sehr widerstandsfähig, allerdings nicht unzerstörbar. Wird es beschädigt, entstehen kleine Keratin-Lücken und unser Haar verliert an Glanz, Kraft und Elastizität. 
Das Problem: Unser Körper produziert Keratin zwar eigenständig, jedoch nicht im Übermaß. Durch innere und äußere Einflüsse kann es zu Keratinmangel im Haar kommen. 

Zu den äußeren Einflüssen gehören:

  • Hitze durch Föhnen, Stylen oder UV-Strahlung
  • Luftverschmutzung
  • Dauerwellen
  • Colorationen
  • Blondierungen
  • Ruckartiges Bürsten


Zu den inneren Einflüssen, die einen Keratinmangel begünstigen, zählt allem voran eine unausgewogene Ernährung in Kombination mit Stress. 

Keratin Treatments beim Friseur

Wer an einem Keratinmangel leidet, wird das schnell erkennen: Die Haare sehen stumpf aus, müde und verlieren an Elastizität. 
Hier kann der Friseur mit einer gezielten Keratinbehandlung helfen. Dabei wird das Keratin Schritt für Schritt ins Haar eingearbeitet. Im Ergebnis sind die Haare deutlich weicher, elastischer, leichter zu stylen und widerstandfähiger. 

Die Behandlung 

  • dauert je nach Haarlänge zwei bis vier Stunden 
  • hält drei bis sechs Monate 
  • kostet zwischen 200 und 400 Euro


Eine Keratinbehandlung ist allerdings nicht für jeden geeignet, da die Haare dabei mehrmals geföhnt und damit stark strapaziert werden. Wer also bereits beschädigtes brüchiges Haar hat, sollte auf ein professionelles Keratin Treatment beim Friseur verzichten und stattdessen auf Pflegeprodukte mit Keratin setzen. 

Shampoos mit Keratin

Shampoos mit Keratin versorgen das Haar schonend von außen mit dem wichtigen Protein. Auch Spliss und Frizz bekommen Sie mit Keratin-Shampoos in den Griff. 
Das flüssige Protein in den Produkten hilft dabei, Lücken in der natürlichen Keratinstruktur zu schließen und dem Haar so seine Elastizität und Kraft zurückzugeben.
Das Beste: Die Bandbreite an Keratin-Pflegeprodukten wächst. Neben Shampoos gibt es Conditioner, Haarkuren und auch Stylingprodukte mit Keratin. 

Kann man Keratin über die Ernährung aufnehmen?

Keratin kann nicht direkt über Nahrung aufgenommen werden. Allerdings kann man den Körper dabei unterstützen, das Eiweißprotein aus Aminosäuren zu produzieren. Eine proteinreiche Ernährung hilft dabei. Greifen Sie in Zukunft gerne öfter zu Eiern, griechischem Joghurt, Hähnchenfleisch oder auch Lachs. 
Zink spielt ebenfalls eine tragende Rolle bei der Bildung von Keratin im Körper. Nehmen Sie also immer wieder auch zinkreiche Lebensmittel wie Bohnen oder Linsen zu sich, um einen Zinkmangel zu vermeiden. 
Dadurch helfen Sie Ihrem Körper auch, das schon gebildete Keratin zu erhalten.