Kephalhämatom – eine blutige Schwellung am Kopf des Neugeborenen
Die gute Nachricht vorweg: Ein Kephalhämatom sieht schlimmer aus, als es ist. In der Regel verschwindet die blutige Schwellung am Kopf des Babys nach etwa zwei Monaten. Warum Abwarten in diesem Fall die beste Medizin ist, erfahren Sie hier.

Ein Kephalhämatom kommt sehr selten vor, laut Schätzungen bei einer von 100 Geburten. Meistens ist eine „schwere Geburt“ der Grund hierfür, beispielsweise wenn es sich um eine Saugglocken- oder Zangengeburt handelt. Auf den Körper des Babys wirken in diesem Moment enorme Kräfte ein – laut Schätzungen etwa 40 Kilogramm. Dadurch kann es nicht nur zum Kephalhämatom kommen, sondern auch zu Deformierungen des Kopfes, Muskelzerrungen und Knochenbrüchen der Schulterknochen.
Kephalhämatom: Verschobene Schädelknochen lösen Bluterguss aus
Das Baby hat noch keine vollständig geschlossenen Schädelknochen. Daher können sie sich bei Kräften, die von außen einwirken, bewegen. Im engen Geburtskanal verschieben sich die Schädelknochen. Dabei reißen Gefäße und es blutet. Es entsteht ein Kephalhämatom.
Für viele Eltern ist es ein Schock, wenn sie die Schwellung am Kopf ihres Babys sehen. Hebammen und Ärzte können die besorgten Mütter und Väter jedoch beruhigen: Ein Kephalhämatom verschwindet nach etwa zwei Monaten und ist für das Kind nicht gesundheitsgefährdend.
Kephalhämatom besser nicht punktieren
Die Knochenhaut des Kindes ist sehr schmerzempfindlich. Daher kann das Baby öfter schreien oder quengeln. Eine Punktierung des Kephalhämatom, bei der das Blut entnommen wird, sollte dennoch unterlassen werden, da hierdurch Infektionen begünstigt werden. Das Hämatom bildet sich ganz von alleine zurück.

Eltern sollten mit einer Hebamme oder mit dem Kinderarzt besprechen, welche Schlafposition für das Kind optimal ist. Einige Ärzte raten dazu, dass Neugeborene zum Schlafen auf den Bauch zu legen, damit der Kopf entlastet wird. Dieser Ratschlag kann für manche Babys allerdings weniger effektiv sein. Daher sollten Eltern Behandlungsformen stets individuell mit ihrem behandelnden Arzt abstimmen.
Unterschied zwischen Kephalhämatom und Geburtsgeschwulst
Ein Kephalhämatom kann leicht mit einer Geburtsgeschwulst verwechselt werden. Letzteres ist zwar auch eine Schwellung, die sich allerdings weich anfühlt und sich in nur wenigen Tagen zurückbildet.
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