Kein Stuhlgang? 5 versteckte Verstopfungs-Auslöser

Eine Frau hat Bauchschmerzen
Hinter einer Verstopfung können Ursachen stecken, die Betroffene zunächst nicht mit ihren Beschwerden in Verbindung bringen Foto: Fotolia

Eisentabletten, unentdeckte Erkrankungen, Medikamente – häufig bleiben die wahren Gründe dafür, dass kein Stuhlgang möglich ist, verborgen. PraxisVITA deckt die heimlichen Verstopfungs-Auslöser auf.

Nahrungsergänzungsmittel

Einige Nahrungsergänzungsmittel, besonders Eisentabletten, können Verstopfung auslösen. Dadurch ist kein Stuhlgang mehr möglich. Grund sind die zusammenziehenden Eigenschaften der Eisensalze. Häufig tritt die Verstopfung erst einige Tage nach Beginn der Eisenpräparat-Einnahme ein, vorher entsteht in vielen Fällen sogar Durchfall durch die Reizung des Darms. Darum fällt es Betroffenen häufig schwer, eine Verbindung zwischen den Beschwerden und den Eisenpräparaten herzustellen. Um die Verstopfung wieder loszuwerden, sollten die Eisentabletten jedoch nicht frühzeitig abgesetzt werden. Stattdessen empfiehlt sich eine ballaststoffreiche Ernährung mit Lebensmitteln wie Weizenkleie oder Flohsamenschalen. Weitere Ballaststoffe-Lieferanten finden Sie hier.

Kein Stuhlgang: Schilddrüsenunterfunktion

Die Schilddrüse ist dafür verantwortlich, den Stoffwechsel zu regulieren. Ist sie weniger aktiv, verlangsamt sich auch die Verdauung. Dadurch ist für manche Betroffene kein Stuhlgang mehr möglich. Die Muskeln im Verdauungstrakt erhalten nicht genügend Signale aus der Schilddrüse und drosseln ihr Arbeitstempo – so entsteht Verstopfung. Eine Schilddrüsenunterfunktion kann per Bluttest festgestellt und medikamentös behandelt werden.

Verstopfung
Eine Schilddrüsenunterfunktion kann dafür sorgen, dass kein Stuhlgang möglich ist Foto: iStock

Medikamente

Medikamente gegen folgende Erkrankungen lösen häufig Verstopfung aus, indem sie die Darmtätigkeit verlangsamen. So ist kein Stuhlgang möglich:

Wer vermutet, dass seine Verstopfung von der Einnahme eines bestimmten Medikaments herrührt, sollte gemeinsam mit seinem Arzt beraten, ob die Medikamentendosis reduziert werden kann oder es eine verträglichere Alternative gibt.

Abführmittel

Kein Stuhlgang? Abführmittel können bei Verstopfung schnelle Abhilfe schaffen, sollten aber nie langfristig eingesetzt werden (nicht länger als ein bis zwei Wochen), da sonst ein Gewöhnungseffekt eintritt, der die Verstopfung noch begünstigt. Wurden die Abführmittel zu lange eingenommen, gelingt die Stuhlentleerung ohne Hilfe gar nicht mehr oder nur schwer. Mit der Zeit benötigen Betroffene immer größere Mengen an Abführmitteln. Werden sie abgesetzt, bereitet die Darmentleerung häufig noch stärkere Probleme als zu Therapiebeginn.

Schwangerschaft

Während der Schwangerschaft wird die Gebärmutter mit dem Wachsen des Kindes im Mutterleib immer größer. Gleichzeitig muss sie aber ruhiggestellt werden, damit es nicht zu vorzeitiger Wehentätigkeit und dadurch zu einer Frühgeburt kommt. Der Organismus der Frau bedient sich dafür eines erstaunlichen Tricks; er bildet mithilfe des Sexualhormons Östrogen ein entspannendes Gas (Stickoxyd), das die Gebärmutter entkrampft. Sozusagen als „Nebenwirkung“ wird aber die Darmmuskulatur gelähmt – es kommt zur Verstopfung. Mediziner empfehlen auch hier als Gegenmittel eine ballaststoffreiche Ernährung.