Kaugummi kauen gegen Mittelohrentzündung

Gerade kleine Kinder leiden oft unter schmerzhaften Mittelohrentzündungen und Karies. Das muss vielleicht gar nicht sein, denn hier kann ein kleiner Trick mit großer Wirkung helfen...
Nachwuchs, der regelmäßig Kaugummi kaut, der mit Xylit gesüßt ist, hat seltener Mittelohrentzündungen und weniger Löcher in den Zähnen als andere Kinder, so das Ergebnis mehrerer wissenschaftlicher Studien, die sich mit den verblüffenden Eigenschaften des Zuckeraustauschstoffes beschäftigten.
Kaugummi schützt vor Mittelohrenentzündung und Karies
Einige Beispiele: Bei einer Untersuchung an der finnischen Universität Oulu ging die Zahl der Mittelohrentzündungen bei den Kindern, die regelmäßig das mit Xylit gesüßte Kaugummi kauten, um 40 Prozent zurück. Die Forscher an der Washington-Universität Seattle fanden heraus, dass die bleibenden Zähne, die bei Kindern nach einem zweijährigen Verbrauch von Xylit-Kaugummi gewachsen waren, 93 Prozent weniger Karies hatten.
Xylit – ein Zuckerersatz mit Wirkung
Der Stoff Xylit unterscheidet sich damit von allen anderen Zuckeraustauschstoffen. Forscher führen seine Wirkung darauf zurück, dass er die für Mittelohrentzündung und Karies verantwortlichen Bakterien (Streptokokken) aktiv hemmen kann. Langfristig wird deren Platz durch weit weniger aggressive Erreger besetzt.
Noch weiter gingen die Forscher an der Universität Turku und am Ylivieska Gesundheitszentrum in Finnland. Sie untersuchten, ob man im Vorwege verhindern kann, dass sich schädliche Streptokokken im Mundraum des Kindes ansiedeln. Um eine mögliche Ansteckung durch die Mütter zu verhindern, ließen sie diese das Kaugummi kauen, als die Kinder drei Monate alt waren.
Das Experiment gelang: Die Xylit-Kinder wiesen im Alter von zwei Jahren um bis zu 80 Prozent weniger gefährliche Streptokokken auf als jene in den Kontrollgruppen, deren Mütter keine Kaugummis gekaut hatten. Die Experten erwarten, dass die Xylit-Kinder in Zukunft viel weniger unter Karies zu leiden haben werden als ihre Altersgenossen.