Katzenschnupfen: Nicht harmlos, sondern gefährlich

Katzenschnupfen hört sich harmlos an, ist er aber nicht. Die Infektionskrankheit kann in manchen Fällen für die Katze tödlich enden. Tierhalter sollten daher die Symptome und Behandlungsmöglichkeiten eines Katzenschnupfens kennen. 

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Was ist Katzenschnupfen?

Katzenschnupen ist im Gegensatz zum Schnupfen bei Menschen nicht harmlos. Es ist eine von Viren und Bakterien ausgelöste Infektionskrankheit, die die Schleimhäute im Hals-Nasen-Bereich und in der Lunge befällt. Bei älteren und immungeschwächten Katzen kann der Schnupfen chronisch werden und unbehandelt sogar zum Tod führen. 

Ein Katzenschnupfen zeigt sich zuerst am Auge und an der Nase durch starken Ausfluss. Katzenschnupfen äußert sich zudem durch Symptome, wie: 

  • Appetitlosigkeit
  • geringer Bewegungsdrang 
  • Fieber
  • Erbrechen

Beim Katzenschnupfen schwankt die Dauer der Erkrankung zwischen zehn und 20 Tagen. Meist überstehen Katzen die Erkrankung gut. Tierhalter sollten ihre Katze direkt vom Tierarzt untersuchen lassen, sobald sie eines oder mehrere der Symptome an ihrer Katze erkennen. 

Ist Katzenschnupfen ansteckend?

Katzenschnupfen kann von Tier zu Tier übertragen werden. Wer mehrere Katzen hat oder seine Katzen als Freigänger hält, sollte dies beachten. Viraler Katzenschnupfen ist für Menschen hingegen nicht ansteckend. Es handelt sich also um keine sogenannte Zoonose – Krankheiten, die zwischen Menschen und Tiere übertragbar sind. Doch stecken Bakterien hinter der Erkrankung, besteht ein gewisses Infektionsrisiko. Das lässt sich mit grundlegender Hygiene wie Händewaschen nach jedem Kontakt minimieren.

Welche Behandlung gibt es bei Katzenschnupfen?

Ob Viren oder Bakterien hinter einem Katzenschnupfen steckt, lässt sich nur im Labor bestimmen. Bei Katzenschnupfen helfen mehrere Medikamente, die Tierärzte einsetzen. Sogenannte Immunglobuline oder felines Interferon sind gegen Viren wirksam. Wird der Katzenschnupfen bakteriell ausgelöst, hilft ein Antibiotikum.

Aber auch bei viralen Infektionen kommen Antibiotika zum Einsatz, um bakterielle Sekundärinfektionen zu vermeiden. Das bedeutet: Ist der Körper durch ein Virus geschwächt, können im zweiten Schritt Bakterien eindringen. Zu den wichtigsten Antibiotika gehören hier Tetracycline, Fluorchinolone oder Chloramphenicol.

Was kann man vorbeugend gegen Katzenschnupfen tun?

Impfungen sind gegen viral ausgelösten Katzenschnupfen möglich. Die Impfstoffe führen zur Immunität gegen Herpes- und Calici-Viren. Die erste Spritze erhalten die Tiere in ihren ersten Lebenswochen. Dann sind weitere Auffrischungen nötig, meist im Abstand von einem Jahr. Der Tierarzt dokumentiert alle Impfungen und geplante Termine im Impfpass. Gegen Bakterien, die zum Katzenschnupfen führen, gibt es derzeit keine Impfung.

Hilft bei Katzenschnupfen auch Homöopathie?

Da es sich bei Katzenschnupfen um eine gefährliche Krankheit handelt, sind Antibiotika beziehungsweise Virustatika unbedingt erforderlich – wie vom Tierarzt empfohlen. Dennoch kann bei Katzenschnupfen die Homöopathie begleitend eingesetzt werden. Bei wässrigem Schnupfen bieten sich etwa Nux vomica D12, Allium cepa D12 oder Aconitum Napellus D12 an. Man löst zwei Globuli dreimal täglich in etwas Wasser auf und gibt die Flüssigkeit der Katze mit einer Kunststoffspritze ohne Nadel direkt ins Maul. Oder man gibt die Globuli in das Katzenfutter – das ist meist unkomplizierter.

Katzenschnupfen – welche Hausmittel können helfen?

Wichtig ist, dass die Katze für ein paar Tage Wärme und Ruhe hat: Man stellt das Körbchen in einen warmen Raum und sorgt mit Decken für eine angenehme Atmosphäre. Freigänger sollten außerdem besser in „Hausarrest“ genommen werden, um gesund zu werden, aber auch, um keine anderen Tiere zu infizieren. 

Zusätzlich zu diesen Maßnahmen und den Medikamenten können auch Hausmittel den Heilungsprozess unterstützen. Dabei unterscheiden sich die Hausmittel gegen Katzenschnupfen nicht von solchen gegen Schnupfen bei Menschen: 

  • Nasenspülungen mit Kochsalzlösungen lassen die Schleimhäute abschwellen.
  • Salbei- oder Kamillentee, in das Trinkwasser der Katze gemischt, hilft dabei, die gereizten Schleimhäute zu beruhigen und können entzündungshemmend wirken. 
  • Ungewürzte Hühnersuppe versorgt die Katze mit Eiweiß und Nährstoffen, die das Immunsystem unterstützen. 

Auch die Gabe der essenziellen Aminosäure L-Lysin soll als Ergänzungsfuttermittel die Abwehrkräfte von Katzen stärken, was jedoch wissenschaftlich umstritten ist. Im Zweifelsfall sollte man sich – wie bei allen Fragen rund um den Katzenschnupfen – unbedingt beim Tierarzt beraten lassen. 

Quellen:

Streicher, Michael (2013): Kosmos: Praxishandbuch Katzenkrankheiten, Eggolsheim: Dörfler-Verlag.

Huhn, Anette (2006): Katzenkrankheiten, Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer.

Marx-Holena, Mike (2016): Homöopathie für Katzen, München: BLV-Verlag.