Katzenleukämie: Symptome, Ursachen und Behandlung

Die Katzenleukämie hat nichts mit der gleichnamigen menschlichen Erkrankung zu tun. Sie wird durch verschiedene Viren ausgelöst und ist für die Tiere lebensgefährlich. Wie lässt sich Katzenleukämie behandeln – und kann man die Krankheit heilen?

Mit einer Decke zugedeckte Katze liegt krank vor einem Fenster, nur der Kopf schaut heraus
Eine Katzenleukämie macht sich manchmal erst nach Jahren bemerkbar Foto: iStock-843827698 Tanchic

Was ist Katzenleukämie?

Bei der Katzenleukämie handelt es sich um eine schwere Erkrankung als Folge einer Virusinfektion. Typische Anzeichen sind ein geschwächtes Immunsystem und Blutarmut. Die Krankheit wird durch verschiedene Feline Leukämie-Viren, kurz FeLV, ausgelöst. Die Viren werden bei direktem Kontakt zwischen einzelnen Tieren übertragen. Sie finden sich bei erkrankten Katzen im Kot, Speichel und im Urin.

Nach einer Infektion bilden sich bei etwa 30 bis 50 Prozent aller Katzen Antikörper, noch bevor sich das Virus im Körper verteilen kann. Diese Tiere erkranken nicht. Bei allen anderen Katzen breitet sich FeLV weiter aus und erreicht schließlich das Knochenmark. Warum Tiere unterschiedlich auf das Virus reagieren, weiß man nicht.

Wie diagnostiziert man eine Infektion mit FeLV bei der Katze?

Tierärzten stehen heute mehrere Diagnose-Verfahren zur Verfügung. Im ersten Schritt nehmen sie der Katze ein wenig Blut ab. Darin kann man entweder mit Schnelltests nach Antikörpern gegen das FeLV suchen oder direkt Erbgut des Virus nachweisen. Die direkte Analytik des Virus ist hier erste Wahl. 

Welche Symptome treten bei einer Katzenleukämie auf?

Nach einer Infektion der Katze mit FeLV passiert erst einmal nichts. Katzen leben Monate, manche sogar Jahre, ohne Symptome. 

Später treten unterschiedliche Beschwerden auf:

  • Typisch ist eine Blutarmut, auch Anämie genannt. Dadurch wird das Immunsystem geschwächt, was zu Folgeinfektionen führen kann.
  • Ein schlechter Allgemeinzustand mit Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust sind weitere mögliche Folgen. 
  • Aber auch innere Organe oder die Nerven können in Mitleidenschaft gezogen werden. 
  • Bei manchen Katzen bildet sich Krebs. Mest sind es Krebsformen, die vom lymphatischen oder blutbildenden System ausgehen. 

Wie kann man Katzenleukämie behandeln?

Derzeit ist es nicht möglich, FeLV-Infektionen bei der Katze zu heilen. In Studien untersuchen Forscher virushemmende Wirkstoffe aus der Humanmedizin, etwa Azidothymidin oder Raltegravir. Leidet die Katze unter einer Anämie, sind Bluttransfusionen möglich. Antibiotika werden bei bakteriellen Begleitinfektionen verordnet. Auch werden sogenannte feline Interferone eingesetzt, damit sich die Immunantwort verbessert. Im Fall einer Krebserkrankung können Tierärzte eine Chemotherapie durchführen, beispielsweise mit Cyclophosphamid, Vincristin und Prednisolon. 

Eine sichere Prognose ist nicht möglich. Manche Katzen leben jahrelang mit dem Virus; etwa 80 Prozent sterben allerdings innerhalb von drei bis fünf Jahren. Katzen, die zum Schutz vor Infektionen im Haus gehalten und gefüttert werden, haben eine bessere Prognose.  

Was kann man vorbeugend gegen Leukämie bei der Katze tun?

Den sichersten Schutz bieten Impfungen gegen das FeLV. Sie werden vor allem bei Tieren mit erhöhtem Risiko für Katzenleukämie empfohlen, etwa Freigängern, die naturgemäß Kontakt zu anderen Tieren haben.

Quellen:

Streicher, Michael (2013): Kosmos: Praxishandbuch Katzenkrankheiten, Eggolsheim: Dörfler-Verlag

Huhn, Anette: Katzenkrankheiten, Stuttgart: Verlag Eugen Ulmer

Marx-Holena, Mike (2016): Homöopathie für Katzen, München: BLV-Verlag

Greggs, Willie et al. (2012): Discovery of drugs that possess activity against feline leukemia virus, in: PubMed