Katzenbisse richtig deuten und behandeln

Katzenbiss
Ein leichter Katzenbiss kann sich zu einer ernsthaften Entzündung entwickeln Foto: iStock/gtlv

Das Risiko, sich beim Spielen mit seiner Katze ernsthaft zu verletzen, erscheint den meisten Haustierbesitzern eher klein. Dabei sind Katzenbisse häufig gefährlicher als Hundebisse.

Wer eine Katze hat, weiß: Beim Toben und Schmusen bleiben kleine Kratzwunden nicht aus. Auch Bisswunden drohen bei übermütigen Stubentigern. Während bei Hundebissen die meisten Menschen einen Arzt aufsuchen, halten viele Bisse und Kratzer durch Katzen für harmlos, obwohl auch Katzenbisse häufig zu behandeln sind. Denn diese können für Menschen weitaus gefährlicher werden. Katzen haben zwar kleine, aber dafür sehr spitze Zähne, die sich wie Nadeln in die Haut bohren und deshalb auch Ähnlichkeit mit Stichverletzungen haben. Dabei durchstoßen die Zähne nicht nur die oberen Hautschichten, sondern können auch tief ins Gewebe vordringen und dabei sogar Sehnen verletzen.

Katzenbiss behandeln

Eine häufig dabei übertragene Infektion ist das sogenannte Katzenkratzfieber. Etwa 40 Prozent aller Hauskatzen sind mit dem Erreger, dem Bakterium Bartonella henselae, infiziert. Das Fieber bricht beim Menschen meistens wenige Tage nach einer Kontaktwunde durch einen Biss oder Kratzer aus. Die Symptome sind geschwollene Lymphknoten in den Achseln oder am Hals, Fieber, Kopfschmerzen und Blasen- oder Knötchenbildung an der Wunde. Wer diese Symptome an sich oder Familienangehörigen beobachtet, sollte schnellstens zum Arzt gehen und den Katzenbiss behandeln lassen. Da die Krankheit nur über einen speziellen Bluttest nachgewiesen werden kann, bleibt sie häufig unerkannt. Die amerikanische Seuchenschutzbehörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) warnte vor kurzem in einer Veröffentlichung, dass das Kratzfieber auch größere Komplikationen nach sich ziehen könnte. In einer Studie hatte das CDC Patienten mit Katzenkratzfieber untersucht und festgestellt, dass die Erkrankung auch schwerwiegende Schäden an Herz und Gehirn mit sich bringen kann. Laut der Untersuchung erkranken in den USA jedes Jahr 12.000 Menschen am Katzenkratzfieber, darunter 500 Fälle, bei denen ein Krankenhausaufenthalt nötig ist.

Schwangere Frau mit Katze
Gerade bei schwangeren Frauen ist es unabdingbar, einen Katzenbiss untersuchen und behandeln zu lassen, um mögliche Infektionen auszuschließen Foto: iStock/Helios8

Blutvergiftung, Tetanus, Toxoplasmose

Das Katzenkratzfieber ist nicht die einzige Erkrankung, die Katzen auf ihre Besitzer übertragen können. Da Katzen in ihrem Speichel zahlreiche für den Menschen schädliche Bakterien tragen, drohen bei einem unbehandelten Katzenbiss Infektionen und die Gefahr einer Blutvergiftung. Bei fehlendem Impfschutz besteht auch die Gefahr einer Tetanus-Infektion. Auch der Parasit Toxoplasmose kann durch einen Kratzer übertragen werden, nämlich dann, wenn die Katze Kotreste unter den Krallen hat. Gerade für schwangere Frauen kann der Parasit sehr gefährlich werden. Bei einer Infektion muss der Katzenbiss unbedingt behandelt und ein Antiparasitikum eingenommen werden. Wer von seiner Katze durch einen Biss oder Kratzer verletzt wurde, sollte die Wunde sehr gut beobachten. Bei äußeren Anzeichen einer Infektion oder Fieber sollte in jedem Fall so schnell wie möglich ein Arzt aufgesucht werden. Am Wochenende ist auch ein Besuch in der Notaufnahme angebracht.

Prävention ist die beste Medizin

Frische Kratzer sollten gerade bei Kindern, Schwangeren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem mit einem Desinfektions-Spray behandelt werden. Ärzte verschreiben häufig antibiotische Salben, die dann dreimal am Tag auf die betroffene Stelle aufgetragen werden. Wer es gar nicht erst zu gefährlichen Kratzern oder Bissen kommen lassen will, sollte darauf achten, beim Spielen mit der Katze robuste Kleidung zu tragen, die die Haut ausreichend schützt. An den Händen können feste Handschuhe, etwa Motorradhandschuhe getragen werden.

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