Karpaltunnel-Syndrom – was hilft bei Taubheit in der Hand?

Nachts fühlt es sich an es, als würden tausend Ameisen den Arm entlangkrabbeln. Tagsüber häufig, als seien die Hände eingeschlafen – manchmal ist es so schlimm, dass die Fingerspitzen Berührungen kaum noch spüren. Sollte Ihnen das bekannt vorkommen, könnte es sein, dass Sie am sogenannten Karpaltunnel-Syndrom leiden.
Beim Karpaltunnel-Syndrom ist ein Nervenkanal im Bereich der Handwurzel stark verengt – durch Veranlagung, aber oft auch durch Überlastung. Die Folge: Der im Inneren verlaufende Nerv ist ständig entzündet. In schweren Fällen ist dann eine OP nötig, die den Karpaltunnel wieder erweitert. Rechtzeitig erkannt und behandelt, lässt sich das jedoch noch vermeiden.
Schluss mit dem großen Kribbeln
Zunächst sollte ein Neurologe mit der Untersuchung der Nervenleitgeschwindigkeit feststellen, ob der Karpaltunnel tatsächlich verengt ist. Das ist gut messbar, denn durch den anhaltenden Druck auf den Handnerv werden Signale nicht mehr einwandfrei weitergeleitet. Das macht sich zum Beispiel als taubes Gefühl bemerkbar. Per Ultraschall lässt sich dann feststellen, was genau den Karpaltunnel verengt – zum Beispiel eine Schwellung. Im Anfangsstadium lässt sich dies mit entzündungshemmenden Mitteln wie Kortison und Schonung lindern. Bei allen Tätigkeiten, bei denen Sie die Handgelenke stark abknicken (zum Beispiel beim Radfahren, am Computer oder beim Stricken) sollten Sie vorsichtig sein – oder sie so weit wie möglich für einige Wochen ganz vermeiden.
Unterstützung für die Hand
Durch die eingeengten Nerven wird die Hand schlechter durchblutet – sie wird kraftlos. Wie eine Studie der Universität Kairo zeigt, lassen sich diese Beschwerden durch das Tragen sogenannter Kinesio-Tapes deutlich lindern. Denn diese flexiblen Verbände unterstützen die Muskulatur, erhöhen die Durchblutung und regen die Selbstheilungskräfte an. Am besten legt ein Physiotherapeut sie an. Kosten: als Selbstzahler ca. 20 Euro, im Rahmen von verschriebener Krankengymnastik ca. fünf Euro. Bandagen oder Schienen helfen zusätzlich, Bewegungen zu vermeiden, durch die der Karpaltunnel weiter eingeengt wird. Nachts sollten deshalb feste Manschetten getragen werden. Sie verhindern zum Beispiel, dass man im Schlaf den Kopf mit der Hand abstützt.
Sanfte Hilfe vom Arzt
Seit Langem ist bekannt, dass Vitamin B6 Nervennahrung fürs Gehirn ist. Nun haben amerikanische Mediziner herausgefunden, dass der Nährstoff sich außerdem positiv auf die gestörten Nervenströme beim Karpaltunnel-Syndrom auswirkt. Hierzu müssen jedoch hohe Dosen eingenommen werden. Deshalb sollte die Einnahme unter ärztlicher Kontrolle erfolgen.
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