Kann man Rote Bete roh essen? Davon hängt es ab!

Dass Rote Bete ein nährstoffreiches Gemüse ist, ist bekannt. Aber kann man Rote Bete roh essen oder sollten wir das Gemüse lieber immer vor dem Verzehr kochen?

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Rote Bete enthält zahlreiche wertvolle Nährstoffe wie Kalzium, Phosphor, Kalium, Eisen, Vitamine der B-Gruppe, Vitamin C und Folsäure. Die Nährstoffe sind in größerer Menge in roher Roter Bete enthalten. Wird das Gemüse erhitzt, kann die Anzahl der wertvollen Inhaltsstoffe verringert werden. Um dies zu verhindern und die volle Nährstoffzufuhr zu bekommen, ist die logische Konsequenz, das Gemüse roh zu verzehren. Aber kann man Rote Bete tatsächlich roh essen? Und ist das wirklich gesund? 

Welche Gerichte mit roher Roter Bete gibt es?

Die Rübenart kommt im rohen Zustand seltener auf den Tisch als in gekochter Version und ist meist in Eintöpfen wie Borschtsch zu finden. Allerdings gibt es auch zwei Arten, ungekochte Rote Bete zuzubereiten, die durchaus beliebt sind: als Rote-Bete-Saft und als Salatzutat.

Kann man Rote Bete trotz Oxalsäure roh essen?

Gesunde Menschen können das auch Rote Rübe genannte Gemüse ohne Bedenken ungekocht verzehren.

Aber Vorsicht: Menschen mit Nierenbeschwerden sollten Rote Bete nicht ungekocht verzehren, denn die Rübe enthält nicht nur wichtige Nährstoffe, sondern leider auch Oxalsäure. Diese hindert den Körper daran, Kalzium aufzunehmen, was die Nierensteinbildung erhöhen kann. Wer Probleme mit den Nieren hat, sollte das Gemüse daher nicht roh essen.

Ist es möglich, den Oxalsäuregehalt zu reduzieren?

Tatsächlich gibt es eine ganz simple Methode, um den Oxalsäuregehalt zu reduzieren: Kochen Sie die Rote Bete. Die hohen Temperaturen zerstören die Oxalsäure.

Ist Nitrat ein bedenklicher Inhaltsstoff bei Roter Bete?

Neben Oxalsäure enthält die Rübenart sowohl im gekochten als auch im rohen Zustand einen Inhaltsstoff, an dem sich die Geister scheiden: Nitrat. Zum einen wurde in Studien nachgewiesen, dass Nitrat die Blutgefäße erweitert und dadurch eine blutdrucksenkende Wirkung hat. Der Verzehr von einem halben Liter Rote-Bete-Saft soll dementsprechend eine blutdrucksenkende Wirkung haben.

Zum anderen kann sich Nitrat allerdings durch falsche Lagerung oder zu lange Transportwege in Nitrit umwandeln

Nitrit hemmt den Sauerstofftransport im Blut. Dies ist besonders für Säuglinge gefährlich. Daher sollten Säuglinge vor dem sechsten Monat keine Rote Bete verzehren.

Wie kann ich die Nitritbildung in Roter Bete vermeiden?

Kaufen Sie Produkte aus regionalem Anbau. So vermeiden Sie lange Transportwege und verringern das Risiko für Nitritbildung. Zudem sollten Sie Rote Bete stets kühl und dunkel lagern.

Gesundheitscoach und Bestseller Autor Alexander Jopp hat zudem einen ganz einfachen Tipp, um Nitritbildung zu vermeiden: das Beifügen von Vitamin C, da dieses den Umwandlungsprozess hemmt. „Der Vitamin C-Gehalt in der Rübe ist mit 4,9 Milligramm pro 100 Gramm zu niedrig. Aber die Zugabe von 20 Milligramm Vitamin C reicht bereits aus, dass sich Nitrat nicht in Nitrit umwandelt. Eine Messerspitze Vitamin C Pulver aus der Apotheke ist schon genug“, erklärt der Experte.

Wer gerne Rote-Bete-Saft trinkt, kann durch die Zugabe von Vitamin C laut dem Experten sofort die Nitritbildung verhindern. Alternative: Auch die Zugabe von etwa 50 Gramm Zitrone enthält ausreichend Vitamin C.

Wer Rote Bete gerne im Salat isst, sollte grundsätzlich auf der sicheren Seite sein. Der Grund: Rote Bete wird im Salat meist in Kombination mit anderem Gemüse gegessen. Verzehren wir die Rübe mit anderen Vitamin-C-haltigen Gemüsesorten, sollte nach Meinung von Jopp genügend Vitamin C vorhanden sein.

Darf man Rote Bete also roh essen?

Im rohen Zustand verzehren wir Rote Bete am ehesten in Saftform oder als Rote-Bete-Salat. Dagegen ist bei gesunden Menschen nichts einzuwenden, wenn sie gleichzeitig ausreichend Vitamin C zu sich nehmen. So lange keine Nierenerkrankung vorliegt, kann man Rote Bete also bedenkenlos roh essen.

Unser Experte

Unser Experte ist Andreas Jopp. Der Bestseller-Autor und Gesundheitscoach hat zahlreiche Bücher zu Eiweißen und Abnehmen, Vitamine und Mineralien, Fette und Gesundheit veröffentlicht. Gerade erschien sein neues Buch „On / Off Gesundheit. Den Körper neu erschaffen durch Ernährung“.