Kann Kaffee schlecht werden? Alle Fakten über Haltbarkeit und Aroma!

Ob Kaffee als Pulver, Kapseln, Pads oder als Instant-Pulver – auch dieses Produkt hat ein Verfallsdatum. Kann Kaffee eigentlich schlecht werden oder verliert er nur sein Aroma? Die wichtigsten Fakten zur Haltbarkeit des köstlichen Heißgetränks.

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Die Frage, ob Kaffee schlecht werden kann taucht vor allem auf, wenn Sie längere Zeit keinen Kaffee mehr getrunken haben. Kann man den Kaffee dann noch benutzen? Wann wird er schlecht und was sollten Sie bei den unterschiedlichen Kaffeearten wie Pulver, Kapseln oder Pads beachten? Dieser Überblick erklärt, wie lange Kaffee verwendet werden kann.

Kann Kaffee schlecht werden? Und wie lange ist er haltbar?

Kann Kaffee eigentlich schlecht werden und wie steht es mit der Haltbarkeit des Produktes? Über die Haltbarkeit von Kaffee machen sich die Wenigsten Gedanken. Denn die meisten Menschen trinken täglich ihre Tasse Kaffee und haben deshalb wenig Probleme mit zu altem Kaffee. Bei jedem gibt es mal Phasen, in denen der Filterkaffee nicht so oft benutzt wird, dafür aber die Kapseln. Wenn Sie nach einigen Wochen wieder einen Filterkaffee aufbrühen möchten, riechen Sie fragend an dem Pulver und wissen nicht, ob der Kaffee noch haltbar ist. Beim Umfüllen in eine Aufbewahrungsdose schmeißen Sie die Verpackung womöglich weg und haben keinen Überblick, wann der Kaffee abläuft.

Daran erkennen Sie, ob der Kaffee schlecht ist

Kaffee verändert im Laufe der Zeit kaum seine Eigenschaften und sein Aussehen. Allein der Geruch kann ein Indikator sein. Riecht der Kaffee nicht mehr so aromatisch oder gar ranzig? Oder strömt er einen anderen unangenehmen Geruch aus? Oder ist er klumpig und feucht? Dann sollten Sie lieber auf den Genuss verzichten.

Immer wieder in der Diskussion steht, ob Kaffee bereits im Produktionsprozess mit Schimmelpilzen verseucht wird. Wissenschaftler der Universität Valencia fanden laut des Journals „Food Control“ in einer Studie Mykotoxine, also verschiedene Schimmelpilzgifte in untersuchten Proben. In höheren Dosen können diese gesundheitsschädlich sein. Die Grenzwerte wurden jedoch nur in einem entkoffeinierten Produkt überschritten. Aktuell sind keine Fälle von Verunreinigungen von Kaffee mit Schimmelpilzen bekannt.

Bei der Lagerung im eigenen Haushalt sollten Sie beachten, dass Kaffee viele empfindliche Inhaltsstoffe wie Kaffeeöle und andere Fette enthält. Sie können oxidieren, ranzig werden und damit den Kaffee ungenießbar machen.

Bei der Lagerung sollten Sie den Kaffee:

  • Luftdicht verpacken (in einer fest verschließbaren Dose)
  • Kühl lagern (nicht neben der Heizung oder an einem sonnigen Ort)
  • Dunkel aufbewahren (In der Dose, in einer Schublade oder im Küchenschrank
  • Trocken lagern (Nicht im Kühlschrank)

In ganzen Bohnen ist Kaffee insgesamt besser haltbar. Kaffeepulver hat eine größere Oberfläche und verdirbt schneller. Grundsätzlich ist Kaffee ein sehr haltbares Produkt, es kommt jedoch auf die Form des Kaffees an.

Können Kaffeebohnen schlecht werden?

Der Kaffee kommt aus fernen Kontinenten wie Südamerika zu uns. Über den Seeweg werden die rohen Kaffeebohnen nach Deutschland transportiert. In dieser Form kann die Zeit den Bohnen nichts anhaben, sie sind quasi unendlich haltbar. Allerdings sind sie so nicht genießbar, sie durchlaufen neben der Röstung chemischen Prozessen.

Gerösteter Kaffee ist nicht mehr uneingeschränkt haltbar. In Deutschland gilt ein ungefähres Mindeshaltbarkeitsdatum von 2 Jahren. Allerdings ist das nicht gesetzlich festgelegt, die Röster können das Mindeshaltbarkeitsdatum für Kaffeebohnen selbst festlegen. Laut Dr. Johannes Hielscher, Geschäftsführer des Deutschen Kaffeeverband, gibt es auch sehr viele Röster, die sich für ein kürzeres MHD entscheiden. Kaffeebohnen sind aber auch nach diesem Zeitraum oft noch verwendbar. Dies betrifft ungeöffnete Verpackungen.

Mit ein wenig Glück schmecken und riechen die Kaffeebohnen auch nach Ablauf den Mindesthaltbarkeitsdatums noch aromatisch. Allerdings machen sich Geschmacksunterschiede bemerkbar. Denn je frischer der Kaffee geröstet wurde, desto aromatischer schmeckt er.

Ab wann sind gemahlener Kaffee und Kaffeepulver schlecht?

Bei geschlossenen Packungen gilt das Mindesthaltbarkeitsdatum als Richtlinie, aber auch danach kann der gemahlene Kaffee noch schmecken. Der Geruch verrät, ob er noch genießbar ist.

Bei geöffneten Kaffeeverpackungen droht die Gefahr, dass Feuchtigkeit in das Produkt eindringt und die Haltbarkeit beeinflusst. Zwei Monate nach dem Öffnen ist Kaffeepulver meist noch aromatisch, dann verliert es schnell an Geschmack. Denn durch das Mahlen treten Fette und Aromen aus und verflüchtigen sich. Wenn das gemahlene Pulver luftdicht und trocken gelagert wurde und keine Gewürze in der Nähe sind, kann er auch noch länger, ca. zwei bis vier Monate haltbar sein. Da Kaffee ein Produkt ist, das neben dem Geschmack vor allem durch seinen Geruch hervorsticht, werden Kaffeekenner meist auf frischeres Pulver zurückgreifen.

Können Kaffeekapseln und Kaffeepads schlecht werden und was ist der Unterschied?

Zuhause haben Kaffeeautomaten, die Cappuccino, Latte macchiato und Espresso im Handumdrehen zaubern, längst Einzug gehalten. Auch einfachere Kapselgeräte oder Maschinen, die Kaffeepads verwenden, werden häufig genutzt. Berechtigt ist also die Frage, wie es um die Haltbarkeit von diesen Kaffeeformen steht.

Kaffeekapseln sind meist sowieso luftdicht in Metall oder Plastik verschlossen. Das schützt automatisch vor den natürlichen Feinden Licht, Luft, Feuchtigkeit und Wärme. Erst in der Maschine werden die Kapseln geöffnet. Wer Wert auf frischen und aromatischen Kaffee legt, ist mit dieser Art des Genießens genau richtig. Auch nach Ablauf des Haltbarkeitsdatums sind Kapseln mindestens ein paar Monate genießbar. Allerdings sind Kapseln nicht umweltfreundlich und produzieren viel Müll.

Kaffeepads sind zwar ebenfalls gut portioniert. Aber im Gegensatz zu den Kapseln sind Pads nicht luftdicht verschlossen. Deswegen sollten diese möglichst rasch verbraucht werden, ähnlich wie gemahlener Kaffee.

Kann Instant Kaffee schlecht werden?

Weltweit entfällt rund ein Drittel der Kaffeeproduktion auf löslichen Kaffee. Was für Kaffee-Gourmets ein Graus ist, erfreut vor allem Asiaten, die ungefähr 40% der weltweiten Instant-Kaffee-Produktion konsumieren.

Der lösliche Kaffee entstand, weil überschüssige Kaffeebohnen verbrannt wurden und nach einer Lösung gesucht wurde, Kaffee länger haltbar zu machen. Mittels Sprüh- und Gefriertrocknung wird der Kaffee zu einem wasserlöslichen Granulat umgeformt.

Solange Instantpulver ungeöffnet ist, kann es luftdicht und trocken aufbewahrt jahrzehntelang halten. Ist das Glas oder die Dose erstmal geöffnet, verliert auch dieses Produkt irgendwann sein Aroma.

Beim Kaffee geht es nicht vordringlich um die Haltbarkeit, wenn er richtig gelagert wird, sondern vor allem um Aroma und den Geruch, die mit der Zeit verfliegen. Wer bei der Frage, ob Kaffee schlecht werden kann ganz sicher gehen möchte, sollte zu Instant Kaffee greifen – Kaffeegenießer sind bei Kaffeebohnen und Kaffeekapseln besser aufgehoben.

Quelle:

Mindesthaltbarkeitsdatum ist nicht gleich Verbrauchsdatum, in: verbraucherzentrale.de