Kann Fischöl Epilepsie stoppen?

Bei vielen Menschen mit Epilepsie helfen Medikamente irgendwann nicht mehr. US-Forscher haben deshalb nach einer natürlichen Alternative gesucht. Welche erstaunlichen Erkenntnisse sie dabei gewonnen haben, erfahren Sie hier.
25 Prozent der Epileptiker gelten als pharmakoresistent, das heißt, Medikamente wirken bei ihnen nicht. US-amerikanische Forscher haben nun nach einer Alternative zu herkömmlichen Anti-Epileptika gesucht, die bei diesen Patienten anschlägt.
Ihr erster Kandidat: Omega-3-Fischöl, das beispielsweise in Thunfisch, Hering, Makrele und Fischöl-Präparaten enthalten ist. Die Hoffnung der Forscher: Es soll die Reizbarkeit des Gehirns bei Epileptikern vermindern und so Anfälle verhindern.
Studie mit medikamentenresistenten Patienten
An der Studie nahmen 24 Probanden teil, bei denen Anti-Epileptika keine Wirkung zeigten. Jeder Proband durchlief drei zehnwöchige Testphasen, unterbrochen von je sechs Wochen Pause. In der ersten Testphase bekamen die Probanden täglich niedrig dosierte (1,080 mg) Fischöl-Präparate, in der zweiten hochdosierte (2,160 g) und in der dritten Placebos.
Das Ergebnis: Die wenigsten Anfälle (zwölf pro Monat) hatten die Studienteilnehmer während der Testphase mit niedrig dosierten Präparaten, die meisten (18 pro Monat) in der Placebo-Phase und die Einnahme hochdosierter Fischöl-Präparate verminderte die Anfall-Häufigkeit nur geringfügig (17 pro Monat). Das bedeutet: Die regelmäßige Einnahme niedrig dosierter Fischölpräparate verringert die Anfall-Häufigkeit bei Epilepsiepatienten um rund 34 Prozent.
Zwei der Probanden hatten während der zehn Wochen, in denen sie niedrig dosiertes Fischöl einnahmen, sogar keinen einzigen Anfall – das traf bei keinem Probanden in einer der anderen Testphasen zu.
Positiver Einfluss auf den Blutdruck
Die Wissenschaftler konnten außerdem Auswirkungen der Fischöl-Präparate auf den Blutdruck der Teilnehmer beobachteten. Die Einnahme niedrig dosierter Präparate senkte den Blutdruck, hoch dosiertes Fischöl erhöhte den Blutdruck. Das ist für Epilepsiepatienten besonders wichtig, denn sie haben ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko. Dieses wiederum steht in Zusammenhang mit dem Blutdruck.