Kalte Hände können viele Ursachen haben

Aus der Serie: Kalte Hände

Kalte Hände können verschiedene Ursachen haben, die meist in Zusammenhang mit Durchblutungsstörungen der Gefäße in der Haut der Hand stehen. Ein häufiges Phänomen ist das „Raynaud-Syndrom“. Bei dieser Erkrankung handelt es sich um eine ausgeprägte Form einer Durchblutungsstörung, bei der sich die Gefäße der sogenannten Akren reflexartig zusammenziehen (Vasospasmus). Als Akren werden die am weitesten vom Rumpf entfernten Körperteile bezeichnet. Hierzu zählen die Finger, aber auch die Nase, das Kinn, die Ohren, die Lippen, die Zunge und die Zehen. Ausgelöst wird diese plötzliche Gefäßverengung beim Raynaud-Syndrom durch Kälte oder Stress.

Weitere mögliche Ursachen für Durchblutungsstörungen in den Händen und somit für kalte Hände sind Entzündungen der Gefäße oder Druckschäden an den Blutgefäßen, durch die es zu Verengungen oder Verschlüssen in den Arterien der Hände kommen kann. Theoretisch können kalte Hände auch durch Durchblutungsstörungen aufgrund einer Arteriosklerose (Gefäßverkalkung) entstehen. Allerdings betrifft diese nur in sehr seltenen Fällen die Blutgefäße der Arme oder Hände.

Häufig ist die Ursachen für kalte Hände ein zu niedriger Blutdruck (Hypotonie). Hierzu kann es kommen, wenn die Blutgefäße nicht stark genug pulsieren und das Blut weiter befördern, oder wenn das Herz nicht genug Blut in den Körperkreislauf pumpt. Verursacht wird ein niedriger Blutdruck zum Beispiel durch Herzerkrankungen (Herzinsuffizienz), Störungen der Nervensystems, Hormonerkrankungen, Blutverlust oder als Nebenwirkung von Medikamenten. Die Körperteile, die sich am weitesten vom Herzen entfernt befinden, wie beispielsweise die Hände, werden dann nur noch schlecht mit Blut versorgt und fühlen sich kalt an.

Weitere Ursachen für kalte Hände

Neben diesen organischen Ursachen können kalte Hände auch auf die Psyche zurückzuführen sein. Sehr häufig kommt es beispielsweise in Stresssituationen oder bei sehr großer Anspannung zu kalten Händen. Ursache ist die verstärkte Ausschüttung von Adrenalin und Noradrenalin. Diese beiden Hormone sorgen dafür, dass sich die Blutgefäße erweitern und damit die Durchblutung beeinflussen. Außerdem können kalte Hände Symptom einer Depression oder von Panikattacken sein.