Käse richtig einfrieren: Welche Sorten sich eignen und wann Gefrierbrand droht

Kann man Käse einfrieren? Na klar, aber nicht alle. Was Sie bei Käse-Sorten wie Parmesan, Gouda und Co. beachten müssen.

Käse-Sorten auf einem Frühstücksbrett drapiert
Nicht jede Käse-Sorte eignet sich zum Einfrieren Foto: iStock/fotek

Käse einfrieren ist so ziemlich die einfachste Methode, das Lebensmittel länger haltbar zu machen. Aber ist das auch gesund? Und sind wirklich alle Käse-Sorten wie zum Beispiel Parmesan, Gouda, Schafskäse und Co. zum Einfrieren geeignet?

Kann man Käse einfrieren?

Kennen Sie das? Die bunte Käse-Platte vom Brunchen ist noch reichlich gefüllt und leider haben die Gäste viele Käse-Leckereien übrig gelassen. Die Reste alleine aufzuessen, ist meist ganz schön viel verlangt. Also warum nicht einfach die Käse-Reste in den Gefrierschrank packen? 

Grundsätzlich gilt: Die meisten Käse-Sorten kann man problemlos einfrieren. Sie verlieren dabei jedoch an Aroma. So wird durch das Einfrieren der Reifeprozess des Käses unterbrochen und die Struktur und der Geschmack des Käses verändert. Der Grund: Ab einer Temperatur von unter 2 Grad Celsius sterben die Milchsäurebakterien im Käse ab.

Das allein ist jedoch kein Grund, den Käse nicht einzufrieren. Zwar kann eingefrorener Käse geschmacklich nicht ganz mit einem frischen Produkt mithalten. Für Gerichte wie Lasagne oder Pizza, wo es hauptsächlich auf die zart schmelzende Konsistenz des Käses ankommt, ist er dennoch gut geeignet. Und: ungesund ist eingefrorener Käse nicht. Allerdings sollten beim Einfrieren einige Dinge beachtet werden.

Käse einfrieren: Wie lange? Vorsicht vor Gefrierbrand!

Ist der Käse erst einmal eingefroren, sollte man ihn spätestens nach drei Monaten wieder auftauen. Nicht nur, weil der Käse umso mehr Aroma verliert, je länger er gefroren ist, sondern auch, weil nach längerer Lagerung die Gefahr eines Gefrierbrands droht. In diesem Fall legen sich kleine Eisklumpen auf den Käse, sodass er noch mehr an Aroma verliert und im schlimmsten Fall nicht mehr genießbar ist. Vor dem Einfrieren sollte zudem die Haltbarkeit des Käses noch nicht überschritten sein.

Käse einfrieren: Die 4 besten Tipps für die Lagerung

1. Käse am Stück einfrieren

Am besten lässt sich der Käse am ganzen Stück einfrieren. Zwar kann man Schnittkäse auch in den Froster legen, jedoch sollten Sie in diesem Fall die einzelnen Scheiben durch zum Beispiel Backpapier oder Butterbrot-Papier abtrennen, da sie sonst nach dem Auftauen aneinanderkleben. 

2. Käse luftdicht im Gefrierbeutel verpacken

Um Gefrierbrand zu vermeiden, sollte der Käse möglichst luftdicht verpackt werden, bevor er seinen Weg in die Tiefkühlung findet. Am besten eignen sich dafür handelsübliche Gefrierbeutel, die in jedem Drogeriemarkt zu kaufen sind.

3. Hygiene beim Käse-Einfrieren beachten

Verwenden Sie ein sauberes Messer, bevor Sie den Käse für die Lagerung im Gefrierfach vorbereiten. So verhindern Sie, dass sich Keime ansammeln.

4. Käse am besten im Kühlschrank auftauen

Käse sollten Sie am besten immer langsam im Kühlschrank auftauen lassen, wo der Käse durchgehend weiterhin gekühlt ist.

Welche Käse-Sorte eignet sich zum Einfrieren und welche nicht?

Einige Käsesorten eignen sich besser und andere schlechter fürs Einfrieren – ein Überblick:

Raclette Käse und geriebenen Käse einfrieren: Gut zum Überbacken

Zwar verlieren die Käse-Sorten nach dem Auftauen und wieder erhitzen, ein wenig an Geschmack – zum Überbacken sind Reibe-Käse und Raclette-Käse jedoch besonders gut geeignet. 

Parmesan und Grana Padano einfrieren: Hartkäse am besten reiben

Hartkäse-Sorten wie Parmesan oder Grana Padano kann man zwar problemlos einfrieren, beim Auftauen bröselt der Käse jedoch und lässt sich für die Weiterverarbeitung schlecht verwenden. Hier empfiehlt es sich, den Parmesan einfach vor dem Einfrieren schon einmal zu reiben und dann luftdicht einzufrieren. Der Nachteil: Parmesan ist nach dem Einfrieren trockener als gewöhnlich.

Mozzarella einfrieren: Mehrere Varianten möglich

Auch Mozzarella kann man einfrieren. Dabei stehen verschiedene Möglichkeiten zur Auswahl:

1. Den Mozzarella in der Originalverpackung einfrieren. Dabei sollten Sie darauf achten, dass der Käse mit der Salzlake etwas länger zum Auftauen braucht.

2. Ist die Mozzarella-Packung schon geöffnet, können Sie den Käse luftdicht in einem Gefrierbeutel mit Salz-Wasser legen. Anschließend können Sie den Beutel einfrieren.

3. Mozzarella ohne Flüssigkeit einfrieren. Dabei legen Sie den Mozzarella einfach in einen Gefrierbeutel und verstauen diesen in der Tiefkühltruhe. Bei dieser Variante verliert der Käse jedoch deutlich an Geschmack. 

Frischkäse einfrieren: Vorsicht, Flocken!

Mozzarella gehört genau wie Hüttenkäse und Ricotta zu den Frischkäse-Sorten. Beim Einfrieren verändert sich hier die Konsistenz sehr stark. Es kann zu Flockenbildung führen, was das Genusserlebnis stören kann. Wer hier auf Nummer sicher gehen will, sollte den Käse lieber nicht einfrieren und direkt verzehren.

Brie, Gorgonzola und Camembert einfrieren: Weichkäse kann matschig werden

Schwierig wird es beim Einfrieren, wenn der Wasser-Anteil des Käses sehr hoch ist. Denn das Wasser kristallisiert beim Gefriervorgang, sodass nach dem Auftauen der Käse meist matschig wird, je höher der Wassergehalt ist. Weichkäse wie Brie oder Camembert sind daher weniger für das Einfrieren geeignet. Diese Käsesorten sollte man lieber schnell alles aufessen.

Schnittkäse wie Gouda und Edamer einfrieren

Beliebter Schnittkäse wie Gouda oder Edamer sind aufgetaut zwar nicht so lecker wie frisch, aber dennoch lassen sich die Käse-Sorten für einige Monate im Gefrierfach gut aufbewahren und anschließend wieder auftauen. Größere Mengen sollten genau wie beim Raclette entweder am Stück oder in Scheiben getrennt eingefroren und langsam im Kühlschrank aufgetaut werden. 

Schmelzkäse und Grillkäse: Auch aufgetaut noch ein Genuss?

Ähnlich wie bei den anderen Käsesorten ist auch Schmelzkäse und Grillkäse einfach einzufrieren. Jedoch verlieren beide Käse-Varianten an Aroma, werden wässrig oder klebrig. 

In den meisten Fällen lässt sich Käse einfrieren und so länger haltbar machen – eine Garantie darauf, dass er geschmacklich überzeugt, gibt es jedoch nicht.