Kälteallergie: Ursachen, Symptome und Tipps zur Selbsthilfe
Eine Kälteallergie ist für die Betroffenen extrem belastend. Und weil sie relativ selten ist, kennen die wenigsten die Anzeichen der Erkrankung. Welche Symptome Betroffene und ihre Angehörigen kennen sollten, Ursachen der Kälteallergie und wie behandelt wird, erfahren Sie hier.
Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.
Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.
Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.
- Gibt es eine Kälteallergie?
- Kälteallergie: Welche Symptome treten auf?
- Wie lange Ausschlag durch Kälte an Händen und Gesicht?
- Kälteallergie: Warum sind Hände und Gesicht besonders betroffen?
- Kälteallergie: Was besonders gefährlich ist
- Kälteurtikaria: Die Ursachen
- Ausschlag bei Kälte auf der Haut: Was tun?
- Nesselsucht durch Kälte: Diagnose und Behandlung des Arztes
- Medikamente gegen Nesselsucht bei Kälteurtikaria
Eine Kälteallergie geht mit belastenden Symptomen einher, die viele nicht richtig zuordnen können - und leider die Lebensqualität stark beeinflussen. Warum? Wenn schon ein kurzer Aufenthalt an der frischen Winterluft einen schmerzenden und juckenden Hautausschlag verursacht, kann das für die Betroffenen die gesamte kalte Jahreszeit zur Qual werden lassen.
Die Kälteallergie kann heftige Beschwerden auslösen und sogar lebensgefährlich werden. Aber wie entstehen diese heftigen Reaktionen auf Kälte? Und warum haben so wenige von dieser Allergie gehört?
Gibt es eine Kälteallergie?
Es gibt keine Allergie auf Kälte im eigentlichen Sinn – dennoch reagieren einige Menschen mit Allergiesymptomen auf kalte Luft, kaltes Wasser und sogar kalte Gegenstände, Speisen und Getränke. Bei der Kälteallergie handelt es sich um eine sogenannte Pseudoallergie: Sie löst ähnliche Beschwerden aus wie eine „echte Allergie“ und auch die verantwortlichen Botenstoffe im Körper sind dieselben. Doch die Auslöser unterscheiden sich bei Pseudoallergien und echten Allergien.
Bei Allergien verwechseln bestimmte Eiweiße des Immunsystems, die sogenannten Antikörper, eigentlich harmlose Substanzen wie Pollen oder Tierhaare mit potenziell gefährlichen Krankheitserregern. Für deren Bekämpfung aktivieren sie bestimmte Immunzellen, die sogenannten Mastzellen. Diese setzen den Botenstoff Histamin frei und sorgen so für Entzündungsreaktionen auf der Haut oder den Schleimhäuten – beispielsweise Schwellungen, Juckreiz oder Rötungen.
Bei einigen Pseudoallergien, darunter der Kälteallergie, werden die Mastzellen ebenfalls aktiviert und reagieren mit der Ausschüttung von Histamin. Allerdings werden sie dazu nicht von Antikörpern „aufgefordert“: Stattdessen führt beispielsweise eine physikalische Reizung der Zellen – in diesem Fall durch Kälte – zu ihrer Aktivierung.
Kälteurtikaria eine Sonderform der Nesselsucht
Die Kälteallergie oder Kälteurtikaria gilt als eine Sonderform der Nesselsucht (Urtikaria). Sie äußert sich meist erstmals im jungen Erwachsenenalter. Statistiken zufolge leiden Frauen etwa doppelt so oft daran wie Männer. Die Pseudoallergie tritt gehäuft in kälteren Regionen wie Skandinavien auf – in wärmeren Regionen der Welt kommt sie seltener vor.
Kälteallergie: Welche Symptome treten auf?
Wird die Haut Kälte ausgesetzt, zeigen sich bei der Kälteallergie die Symptome entweder innerhalb weniger Minuten oder beim späteren Wiederaufwärmen. Folgende Beschwerden sind typisch:
Rötungen und Schwellungen
Juckreiz
Hautausschlag und Quaddelbildung (wie nach dem Kontakt mit Brennesseln) meist an Händen und Gesicht
Schmerzen
Kälteallergie: Hände und Gesicht besonders betroffen
Da unbekleidete Körperstellen der Kälte natürlicherweise in besonderem Maße ausgesetzt sind, macht die Kälteallergie im Gesicht und an den Händen besonders häufig Beschwerden. Während sich die Hände gut mit Handschuhen schützen lassen, ist das beim Gesicht schwieriger. Zudem sind Symptome an dieser Körperstelle häufig besonders belastend, weil sie für Umstehende sofort sichtbar sind.
Aber nicht nur kalte Luft, sondern auch kaltes Wasser und kalte Gegenstände können bei der Kälteurtikaria Symptome auslösen. So kann es bei Betroffenen beispielsweise zu einem Kälte-Ausschlag am Oberschenkel kommen, wenn sie auf einer kalten Toilettenbrille sitzen.
Ein Sprung ins eiskalte Wasser kann für Betroffene lebensgefährlich werden – denn dann droht unter Umständen ein anaphylaktischer Schock. Selbst kalte Speisen und Getränke können für sie je nach Ausprägung der Erkrankung ein Problem darstellen: Mundschleimhaut und Zunge können anschwellen und das Atmen erschweren. Auch nicht auf Körpertemperatur vorgewärmte Infusionen können für betroffene Patient:innen mitunter zur Bedrohung werden.
Wie lange Ausschlag durch Kälte an Händen und Gesicht?
Nach dem Auftreten bleiben diese Symptome bei einer Kälteallergie bis zu mehrere Stunden lang bestehen.
Kälteallergie: Warum sind Hände und Gesicht besonders betroffen?
Da unbekleidete Körperstellen der Kälte natürlicherweise in besonderem Maße kalten Temperaturen ausgesetzt sind, macht die Kälteallergie im Gesicht und an den Händen besonders häufig Beschwerden. Während sich die Hände gut mit Handschuhen schützen lassen, ist das beim Gesicht schwieriger. Zudem sind Symptome an dieser Körperstelle häufig besonders belastend, weil sie für Umstehende sofort sichtbar sind.
Kälte-Ausschlag auf der Haut: Unterschätzte Auslöser
Aber nicht nur kalte Luft, sondern auch kaltes Wasser und kalte Gegenstände können bei der Kälteurtikaria Symptome auslösen. So kann es bei Betroffenen beispielsweise zu einem Kälte-Ausschlag am Oberschenkel kommen, wenn sie auf einer kalten Toilettenbrille sitzen.
Kälteallergie: Was besonders gefährlich ist
Ein Sprung ins eiskalte Wasser kann für Betroffene lebensgefährlich werden – denn dann droht unter Umständen ein anaphylaktischer Schock. Selbst kalte Speisen und Getränke können für sie je nach Ausprägung der Erkrankung ein Problem darstellen: Mundschleimhaut und Zunge können anschwellen und das Atmen erschweren. Auch nicht auf Körpertemperatur vorgewärmte Infusionen können für betroffene Patient:innen mitunter zur Bedrohung werden.
Kälteurtikaria: Die Ursachen
Verschiedene Faktoren werden bei der Kälteurtikaria, der speziellen Sonderform der Nesselsucht, als Ursachen diskutiert, ganz klar ist der Auslöser aus wissenschaftlicher Sicht aber noch nicht. So scheinen etwa virale oder bakterielle Infektionen bei der Entstehung der Erkrankung teilweise eine Rolle zu spielen. Unabhängig von den Ursachen bei einer Kälteallergie fragen sich dennoch viele, wie man die Beschwerden bei Kälte auf der Haut wieder loswird und welche Behandlung möglich ist.
Ausschlag bei Kälte auf der Haut: Was tun?
Menschen, die immer wieder mit einem Kälte-Ausschlag zu kämpfen haben, können sich mit folgenden Maßnahmen schützen:
Im Winter die Haut bestmöglich mit Kleidung bedecken (Handschuhe tragen, Schal vor den Mund).
Das Gesicht vor dem Aufenthalt in der Kälte mit einer fetthaltigen Creme einreiben.
Nicht im kalten Wasser baden.
Nesselsucht durch Kälte: Diagnose und Behandlung des Arztes
Bei einigen Betroffenen treten die Symptome wie starker Juckreiz und Rötungen bereits bei einer relativ geringfügigen Abkühlung der Haut auf (mitunter schon bei einem Herunterkühlen auf 30 Grad Celsius) und sind dazu besonders stark ausgeprägt.
Medikamente gegen Nesselsucht bei Kälteurtikaria
In solch schweren Fällen ist die prophylaktische Einnahme von Antihistaminika sinnvoll – diesen Schritt sollten Patient:innen gemeinsam mit dem behandelnden Arzt oder der behandelnden Ärztin besprechen. Dieser geht mit den Betroffenen die verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten bei der Nesselsucht durch.
Betroffene mit solch schweren Reaktionen sollten zudem immer ein Notfallset für den Ernstfall bei sich tragen, wenn es kalt wird.
Kälteurtikaria heilt häufig spontan
Die gute Nachricht für Betroffene: Nach einigen Jahren sind die Symptome, welche durch eine Kälteurtikaria verursacht werden, in den meisten Fällen plötzlich wieder vorbei. Wer aufgrund einer Kälteallergie prophylaktisch Medikamente einnimmt, sollte darum regelmäßig überprüfen lassen, ob die Beschwerden der Nesselsucht überhaupt noch bestehen und der Kälte-Reiz wirklich noch Beschwerden verursacht oder ob die Behandlung der Kälteallergie aufgrund fehlender Symptome eingestellt werden kann.
Quellen:
Unangenehm bis lebensgefährlich, in: pharmazeutische-zeitung.de
Cold urticaria, in: mayoclinic.org