Juckende Fußsohlen: 10 mögliche Ursachen – und was Sie tun können
Juckende Fußsohlen lassen häufig zuerst an einen Fußpilz denken. Aber wenn nur eine Fußsohle juckt, weitere Beschwerden hinzukommen oder die juckenden Fußsohlen nur abends oder nachts auftreten, liegen die Ursachen oft ganz woanders. Von Nährstoffmangel über allergische Reaktionen bis hin zu organischen Erkrankungen: 10 häufige Ursachen von juckenden Füßen und welche Hausmittel helfen!
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Die meisten Menschen kratzen sich mindestens einmal am Tag. Wenn die Nase oder der Arm juckt, denkt man sich nichts weiter dabei. Bei juckenden Fußsohlen ist es anders. Besonders bei ständigem oder immer wieder auftretendem Juckreiz zerbricht man sich den Kopf über die möglichen Ursachen: Ist es Fußpilz? Die Frage lässt sich seltener als man denkt mit "Ja" beantworten. Denn eine Pilzinfektion ist nur eine von vielen Auslösern.

Was ist Juckreiz?
Juckreiz, medizinisch Pruritus genannt, kann am ganzen Körper auftreten. Häufig ist jedoch nur ein bestimmter Körperbereich betroffen. Unter anderem ist der Botenstoff Histamin dafür verantwortlich, dass die Haut juckt. Halten die Beschwerden länger als sechs Wochen an, handelt es sich um einen chronischen Juckreiz. Abhänggig von den Begleitbeschwerden und möglichen Folgen werden verschiedene Formen von Juckreiz unterschieden:
Pruritus sine materia: Der Juckreiz geht ohne Hautveränderungen einher.
Pruritus cum materia: Zusätzlich zum Juckreiz sind Hautveränderungen zu sehen, wie etwa Schuppen oder Verfärbungen.
Pruritus mit chronischen Kratzspuren: Durch ständiges, starkes Kratzen werden die juckenden Hautstellen aufgeschürft. Als Folge zeigen sich sogenannte Kratzexkoriationen – die Oberhaut ist geschädigt und kann Blutungen aufweisen.
Die Begleitsymptome beschränken sich jedoch oftmals nicht nur auf die Haut. Je nach zugrunde liegender Ursache kann das Symptombild weitaus vielfältiger sein. Anhand der Beschwerden lassen sich die möglichen Ursachen eingrenzen.
Juckende Fußsohlen: 10 häufige Ursachen
Es muss keine Pilzinfektion dahinterstecken, wenn die Fußsohle juckt. Auch organische Erkrankungen, Nährstoffmangel und mechanische Reize zählen zu den möglichen Ursachen – ein Überblick:
1. Jucken unterm Fuß wegen trockener Haut
Feuchtigkeitsmangel durch äußere Einflüsse: Langes Duschen mit heißem Wasser, sowie Kälte und Heizungsluft begünstigen trockene Haut. Gerade im Winter kann daher an den Füße Juckreiz auftreten. Kälte führt zu einer schlechteren Durchblutung, sodass die Füße mit weniger Nährstoffen und Sauerstoff versorgt werden. Zudem entzieht warme Heizungsluft der Haut Feuchtigkeit und schwächt so die schützende Lipidschicht der Haut.
Juckende Füße werden im Winter zudem durch dicke, luftundurchlässige Socken und Schuhe begünstigt. Der entstehende Schweiß kann dann nicht verdampfen – die obere Hautschicht weicht auf, wodurch die natürliche Schutzbarriere geschwächt wird. Die Haut verliert in der Folge wichtige Fette und wird immer trockener.
2. Nur eine Fußsohle juckt: Neurodermitis verursacht juckende Ekzeme am Fuß
Trockene und dadurch juckende Fußsohlen sind im Winter ein häufig auftretendes Problem. Gravierender sind die Beschwerden, wenn eine Neurodermitis vorliegt. Die chronisch-entzündliche Hauterkrankung verläuft in Schüben. Diese können unter anderem durch Kälte und trockene Heizungsluft begünstigt werden. In diesem Fall handelt es sich um einen „atopischen Winterfuß“.
Bei einem Schub bilden sich gerötete, schuppige Ekzeme, die starken Juckreiz auslösen. Werden die Ekzeme aufgekratzt, ist das Risiko für Infektionen mit Bakterien und Pilzen erhöht. Grundsätzlich können an jedem Körperteil Ekzeme entstehen, auch an den Füßen. Dabei müssen jedoch nicht beide Fußsohlen betroffen sein.
3. Juckende Fußsohlen durch Nährstoffmangel
Mit Juckreiz signalisiert der Körper mitunter, dass ihm wichtige Nährstoffe fehlen. Wird das Jucken von trockener Haut und Spannungsgefühlen begleitet, ist das ein Zeichen für einen Zinkmangel. Fehlt dem Körper Vitamin A, kann sich das negativ auf die Hautbarriere und den Feuchtigkeitshaushalt auswirken – die Haut wird so anfälliger für Entzündungen sowie für Infektionen, die ebenfalls Juckreiz hervorrufen können.
Auch ein Mangel an Vitamin B3 (Niacin) kann sich unterem anderem durch Juckreiz in Verbindung mit Hautrötungen äußern. In den meisten Fällen resultiert der Nährstoffmangel aus einer Fehl- und Mangelernährung. Als Ursache kommen aber auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen infrage – ist die Darmschleimhaut entzündet, kann sie die Nährstoffe in der Nahrung nicht mehr richtig absorbieren.
4. Juckende Fußsohlen abends bei Überanstrengung
Wenn die Fußsohle nur abends juckt, kann das verschiedene Ursachen haben: Es kann ein Zeichen dafür sein, dass die Füße überanstrengt wurden, etwa beim Sport oder einer langen Wanderung. Denn die starke Durchblutung und die Reibung in den Schuhen erhitzen die Haut. In der Folge fängt sie an zu jucken. Juckende Fußsohlen können aber auch anzeigen, dass die Durchblutung in den Füßen gestört ist, zum Beispiel aufgrund von eng sitzenden Schuhen. Die Beschwerden verschwinden in der Regel nach kurzer Zeit von alleine, sobald die Schuhe ausgezogen sind.
5. Fußsohle juckt immer an einer Stelle: Hinweis auf Hautpilz
Hartnäckiger Juckreiz gehört zu den Erstsymptomen einer Fußpilz-Infektion. Besonders, wenn nicht die gesamte Fußsohle juckt, sondern lediglich eine bestimmte Stelle, spricht das für eine Infektion. Häufig tritt der Pilz direkt unterhalb der Zehen auf. Im späteren Verlauf wird der Juckreiz von Rötungen und auffällig großen Schuppen begleitet. Anschließend bilden sich auf der infizierten Hautfläche Bläschen oder Pusteln.
Eine gesunde Haut ist normalerweise gut gerüstet gegen Pilzsporen. Ist jedoch der Säureschutzmantel der Haut geschwächt, kann sich der Pilz in der Haut einnisten. Begünstigend für eine Infektion ist zudem eine starke Schweißbildung an den Füßen, feine Wunden, in denen die Pilzsporen eindringen können, und ein geschwächtes Immunsystem.
6. Fußsohle juckt: Es kann eine allergische Reaktion sein
Waschmittel, Duschgels, chemische Rückstände in neuen Socken: An den Fußsohlen kann sich dadurch leicht ein allergisches Kontaktekzem entwickeln – besonders dann, wenn man ohnehin schon unter Allergien leidet. Das Kontaktekzem äußert sich durch Quaddeln, Pusteln oder gerötete, juckende Bläschen an den Füßen. Es kann jedoch auch nur starker Juckreiz auftreten.
Die Hautreaktion entsteht nicht direkt nach dem Kontakt mit dem Allergen, sondern meist erst nach 24 bis 72 Stunden. Geht die allergische Reaktion an den Füßen auf eine Nahrungsmittel- oder Medikamentenunverträglichkeit zurück, können sich die Symptome unmittelbar danach bemerkbar machen.
7. Fußsohlen jucken: Anzeichen für Diabetes
Jucken an der Fußsohle in Kombination mit Rötungen und Schuppen kann auch im Zusammenhang mit einem unbehandelten oder schlecht eingestellten Diabetes stehen. Dauerhaft hohe Blutzuckerwerte trocknen die Haut aus und verursachen mit der Zeit Nervenschädigungen – sogenannte Polyneuropathien –, die sich auch mitunter durch Kribbeln oder Brennen an den Füßen bemerkbar machen.
Auch eine Niereninsuffizienz infolge einer Diabetes-Erkrankung kann Juckreiz auslösen. Verantwortlich dafür sind Substanzen, die bei normaler Nierenfunktion über den Urin ausgeschieden werden. Nicht zuletzt gehört Juckreiz zu den möglichen Nebenwirkungen antidiabetischer Medikamente.
Chronische Polyneuropathien und daraus resultierender Juckreiz sind nicht nur eine mögliche Begleiterscheinung von Diabetes, sondern können auch Folge von übermäßigem Alkoholkonsum, einer Schilddrüsenunterfunktion oder Infektionen sein.
8. Juckende Fußsohlen und Handinnenflächen nachts: Leber kann dahinterstecken
Wenn nicht nur die Fußsohlen, sondern auch die Handinnenflächen besonders in der Nacht jucken, kann es sich um den sogenannten hepatischen Juckreiz handeln. Dieses Symptom tritt im frühen Stadium verschiedener Lebererkrankungen auf, wie etwa bei einer Hepatitis-C-Infektion, einer Alkohol-bedingten Leberzirrhose oder der sogenannten primär biliären Zirrhose. Dabei sind die in der Leber befindlichen Gallenwege chronisch entzündet.
Der Juckreiz entsteht, weil der Abtransport der Gallenflüssigkeit aus der Leber gestört ist. Mit der Flüssigkeit sammelt sich auch Gallensäure in der Leber an, die für den Juckreiz verantwortlich ist. Es treten jedoch auch andere Beschwerden auf, unter anderem eine Gelbsucht, Müdigkeit und Oberbauchschmerzen.
9. Juckende Füße in der Schwangerschaft kann gefährlich sein
Ein Gallenstau und dadurch bedingte juckende Fußsohlen und Handinnenflächen können auch während der Schwangerschaft auftreten. Besonders im letzten Schwangerschaftsdrittel kommt es zur sogenannten Cholestase. Die Ursachen dafür sind noch nicht geklärt. Die Erkrankung zeigt sich im Blut durch erhöhte Leber- und Gallenwerte. Zu den Symptomen gehören neben Juckreiz auch eine Gelbfärbung der Haut sowie Übelkeit.
Für die Schwangere ist eine Cholestase nicht gefährlich, für das ungeborene Baby hingegen schon, da die angestaute Gallensäure in dessen Blutkreislauf gelangt. Das kann eine Früh- oder Fehlgeburt zur Folge haben. Deswegen muss eine Cholestase immer medikamentös behandelt werden, um die Leberfunktion wiederherzustellen.
10. Jucken unterm Fuß kann in den Wechseljahren auftreten
Auch Frauen in den Wechseljahren leiden häufig unter juckenden Füßen. Die Ursache liegt in den Hormonen: Der sinkende Östrogenspiegel hat zur Folge, dass die Haut immer trockener und dünner wird. Denn das weibliche Geschlechtshormon ist wichtig für den Feuchtigkeitsgehalt der Haut und kurbelt darüber hinaus die Kollagenproduktion an. Befindet sich weniger Kollagen in der Haut, kann die Haut nicht mehr gut Wasser binden.
Aber nicht nur die hormonellen Veränderungen spielen bei der Entstehung von juckender Haut in den Wechseljahren eine Rolle, sondern auch die natürliche Hautalterung: Mit zunehmendem Alter nimmt die Wasserbindungsfähigkeit der Haut ab. Zudem geht die Leistungsfähigkeit des Immunsystems zurück, was Hautinfektionen begünstigt.
Fußsohlen jucken: Wann sollte ich zum Arzt?
Juckende Fußsohlen müssen keinen Krankheitswert haben – in den meisten Fällen liegt die Ursache in einem Feuchtigkeitsmangel. Ein Arztbesuch ist allerdings angeraten, wenn der Juckreiz konstant über mehrere Wochen oder immer wieder ohne erkennbare Ursache auftritt. Geht das Jucken mit Hautveränderungen oder anderen körperlichen Symptomen einher, sollte ebenfalls ein Arzt oder eine Ärztin aufgesucht werden. Denn bei anhaltenden Beschwerden besteht das Risiko, dass behandlungsbedürftige Erkrankungen oder Infektionen vorliegen.
Fußsohle juckt: So sieht die Behandlung aus
Unabhängig von der Ursache gilt bei Juckreiz immer: Nicht kratzen. Denn sonst können feine Risse in der Haut entstehen, die Bakterien und Pilze leichter eindringen lassen. Bei Juckreiz kann statt Kratzen ein leichtes Drücken auf die betroffene Stelle helfen.
Damit der Juckreiz abklingt, muss zunächst die zugrundeliegende Ursache behandelt werden. So ist eine medikamentöse Behandlung etwa bei einer Nierenschwäche oder bei einer Cholestase erforderlich. Liegt eine Allergie vor, hilft es hingegen, den Auslöser der Hautreaktion zu meiden. In diesem Zusammenhang ist ein Allergietest sinnvoll. Im Falle eines Nährstoffmangels kann eine ausgewogene Ernährung und, wenn notwendig, ein Nahrungsergänzungsmittel die Hautgesundheit wiederherstellen.
Da Fußpilz äußerst ansteckend ist und sich auf andere Hautbereiche ausbreiten kann, sollte er so früh wie möglich behandelt werden. Der Arzt oder die Ärztin verschreibt sogenannte Antimykotika zum Abtöten des Pilzes in Form von Salben, Gelen oder Lösungen. Diese müssen mindestens zwei bis vier Wochen eingenommen werden.
Für die symptomatische Behandlung kommen Antihistaminika sowie entzündungshemmende Salben und Cremes zum Einsatz. Bei starkem Juckreiz sind mitunter kortisonhaltige Präparate notwendig. Zudem können Cremes mit Urea, Allantoin und Panthenol die Beschwerden lindern. Die Wirkstoffe spenden Feuchtigkeit und verbessern das Wasserbindungsvermögen der Haut. Chronischer Juckreiz, zum Beispiel aufgrund von Neurodermitis, kann auch mit Lichttherapie und Medikamenten behandelt werden, die entzündungsfördernde Botenstoffe blockieren.
Fußsohle juckt – was tun? Juckende Füße mit Hausmitteln behandeln
Wird der Juckreiz durch trockene Haut verursacht, kann die tägliche Anwendung von feuchtigkeitsspendenden Salben und Cremes den Juckreiz lindern. Aber auch mit einigen Hausmitteln und Tipps lassen sich trockene und juckende Fußsohlen behandeln:
Das einfachste Hausmittel bei durch Trockenheit hervorgerufenen Juckreiz ist Wasser. Sie sollten mindestens zwei Liter täglich trinken, damit Sie Ihre Haut von innen mit Feuchtigkeit versorgen.
Apfelessig lindert Juckreiz, wirkt antibakteriell und reduziert Schweißbildung. Als Zusatz für ein Fußbad eignet sich das Hausmittel gegen juckende Fußsohlen am besten. Mischen Sie dafür in einer Wanne 150 Milliliter Apfelessig zusammen mit fünf Litern lauwarmem Wasser. Lassen Sie Ihre Füße anschließend mindestens 20 Minuten in der Wanne. Aber Vorsicht: Das Apfelessig-Fußbad sollte höchstens zweimal die Woche durchgeführt werden, da Apfelessig bei häufigerer Verwendung austrocknend wirkt.
Neben Apfelessig können Sie auch Lavendelöl und Ringelblumenöl als Zusatz für ein Fußbad gegen juckende Fußsohlen verwenden. Denn die Öle lindern nicht nur Juckreiz, sondern pflegen auch die Haut. Ringelblumenöl kann zudem Pilze und Bakterien abtöten. Geben Sie für das Fußbad einige Tropfen Öl ins lauwarme Wasser.
Wenden Sie selbstgemachte Fußmasken an, um Ihre Füßen mit intensiver Feuchtigkeit zu versorgen: Reiben Sie Ihre Fußsohlen mit Oliven-, Kokos- oder Mandelöl ein, ziehen Sie anschließend saubere Socken an und lassen Sie das Öl über Nacht einwirken. Waschen Sie Ihre Füße am Morgen mit lauwarmem Wasser.
Jucken die Füße, weil sie überwärmt sind, verschaffen kalte Umschläge schnell Linderung: Tauchen Sie ein sauberes Tuch in kaltes Wasser und wringen Sie es aus. Wickeln Sie das Tuch anschließend um den Fuß.
Greifen Sie zu Socken aus atmungsaktiven Naturfasern wie Baumwolle oder Leinen, denn so können Sie starke Schweißbildung vorbeugen.
Duschen Sie mit lauwarmem statt mit heißem Wasser. So verhindern Sie, dass Ihre Füße durch die hohen Temperaturen stark austrocknen. Die ideale Duschtemperatur liegt zwischen 32 und 38 Grad.
Setzen Sie auf milde, pH-neutrale Duschgels, die ohne synthetische Konservierungs- und Duftstoffe auskommen.
Cremen Sie Ihre Füße nach jeder Dusche mit einer reichhaltigen Lotion ein. Dadurch können Sie nicht nur einen Feuchtigkeitsmangel ausgleichen und so juckende Fußsohlen lindern, sondern auch die natürliche Schutzbarriere Ihrer Haut stärken.
Quellen:
Pruritus, in: amboss.com
Juckreiz bei Lebererkrankungen, in: deximed.de
Juckreiz in der Schwangerschaft, in: ebd.
Polyneuropathie, in: msdmanuals.com