Jens Spahn und RKI-Chef Wieler über Pandemie-Ende

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der Chef des Robert Koch-Instituts, Lothar H. Wieler, haben heute gemeinsam mit Stefan Genth, Geschäftsführer des Handelsverband Deutschland, über die aktuelle Corona-Lage und die Impfkampagne Auskunft gegeben. 

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Wie und wann kommt das Ende der Pandemie? Das beschäftigt nicht nur die Bevölkerung, sondern auch den Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und RKI-Chef Lothar H. Wieler. Aktuell sei man noch weit davon entfernt, die Pandemie in den Griff zu bekommen. Die Pandemie könnte sogar einen fulminanten Verlauf im Herbst nehmen, mahnt der Präsident des Robert Koch-Instituts Lothar Wieler auf der heutigen Pressekonferenz.

Man befinde sich aktuell in einer „Pandemie der Ungeimpften“, sagt Jens Spahn. Die Inzidenzen sei bei den Ungeimpften 10 bis 12-mal so hoch wie bei den Geimpften. Und genau hier liegt aktuell das Problem und zeigt sogleich auch einen Weg aus der Pandemie heraus.

RKI: Impfen der Weg raus aus der Pandemie

Die vierte Welle habe bereits begonnen. Man habe es in der Hand, wie sich nun die Welle entwickle, erklärt Lothar Wieler. „Je mehr Menschen sich impfen lassen, desto weniger schlimm wird diese vierte Welle und desto schneller ist die Pandemie beendet.“ Die Auswirkungen von zu wenig Impfungen beträfen nicht nur die eigenen, persönlichen Schicksale. „Wer sich nicht impfen lässt, wird sich auf absehbare Zeit infizieren, möglicherweise auch sterben.“

Je weniger Impfungen, desto länger dauere zugleich auch die Pandemie an. Und desto stärker wird die vierte Welle, die aufgrund einer zu geringen Impfquote nicht verhindert werden konnte.

Eine Impfung gegen COVID-19 sei wichtig, weil:

  • man sich selbst schützt und indirekt auch andere.
  • es für das Virus schwieriger wird, sich auszubreiten, je mehr Menschen geimpft sind.
  • Kinder unter 12 Jahren, die sich aktuell nicht impfen lassen können, dadurch geschützt werden.
  • Todesfälle verhindert werden.
  • Das Risiko für eine Hospitalisierung 10-mal geringer ist für Geimpfte als bei Ungeimpften. 

Jens Spahn über die Corona-Lage und Maßnahmen im Herbst

„Wir alle haben diese schweren 18 Monate in den Knochen“, weiß auch der Gesundheitsminister Jens Spahn. Nun gehe es weiterhin darum, dass das Gesundheitswesen nicht überlastet wird. Die Zahl der Ungeimpften sei noch zu groß, als dass man sicherstellen könne, dass das Gesundheitswesen nicht sehr stark be- oder überlastet wird. Inwieweit sich die Corona-Maßnahmen wieder verschärfen, liegt auch an der Anzahl der Menschen, die sich noch impfen lassen. Man müsse viele weitere überzeugen, diesen Weg mit uns zu gehen, sagt Spahn.

2G oder 3G im Herbst? Das sagt der Gesundheitsminister

Die Grundmaßnahme für den Herbst lautet auch weiterhin 3G. Das 2G-Modell nach Bedarf, wie es in Hamburg bereits umgesetzt wird, ist laut Spahn ebenfalls ein Weg, den man gehen könne.

Einzelhandel startet große Impfkampagne

Stefan Genth, Geschäftsführer des Handelsverband Deutschland, stimmt dem Gesundheitsminister und dem RKI-Chef zu, wenn es um die Zukunft mit dem Coronavirus in Deutschland geht.

Er ist sich sicher, dass nun ein „Aufbruch in eine Zeit, in der man mit dem Virus leben muss", begonnen hat. Der Einzelhandel will seinen Beitrag dazu leisten, ein sicheres Leben zu ermöglichen anstatt einen weiteren Lockdown zu verhängen. Eine aktuelle Impfkampagne hat bereits erreicht, dass über 100.000 Impfdosen in Einkaufszentren verabreicht wurden.

In Zusammenarbeit aller habe man das Mittel in der Hand „uns in die Freiheit und Normalität zu impfen“, sagt auch Jens Spahn. Bisher sei man durch die schwerste Krise der Bundesregierung gut durchgekommen. Man sei jederzeit in der Lage gewesen, alle Patient:innen zu behandeln. Und damit das auch so bleibt, steht der Appell von Jens Spahn: „Nutzen Sie die Chance und lassen Sie sich impfen". Nur so könne man die Pandemie beenden.