Japanische Wasserkur: Das passiert im Körper, wenn Sie jeden Morgen Wasser trinken
Die japanische Wasserkur ist nicht nur im Land der aufgehenden Sonne ein traditionelles Morgenritual. Auch hierzulande greifen viele Menschen morgens zu einem großen Glas Wasser. Doch welchen gesundheitlichen Nutzen hat diese Methode? Und warum hilft die japanische Trinkkur beim Abnehmen? Unser Experte gibt Antworten auf die wichtigsten Fragen.
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Bei der japanischen Wasserkur ist der Zeitpunkt, zu dem man Wasser trinkt, entscheidend. Dieses morgendliche Ritual ist nicht nur gesundheitsfördernd, sondern soll auch beim Abnehmen helfen. Wie die japanische Wassertherapie funktioniert, erklärt unser Experte Dr. Yavuz Şahin, Facharzt für Innere Medizin.
Japanische Wasserkur: So funktioniert die Wassertherapie
Wie es der Name schon vermuten lässt, stammt die Methode ursprünglich aus Japan, dem Land mit der zweithöchsten Lebenserwartung weltweit.
„Bei der japanischen Wasserkur trinkt man direkt nach dem Aufwachen vier kleine Gläser lauwarmes Wasser, also etwa 600 bis 700 Milliliter”, erklärt Dr. Yavuz Şahin. Am besten langsam in kleinen Schlucken trinken. Der Facharzt empfiehlt die Wasserkur für eine Dauer von sechs Wochen. Möglich ist es aber auch, das morgendliche Wassertrinken als festes Ritual zu etablieren.
Bei der Trinkkur handelt es sich um eine vergleichsweise einfache und natürliche Methode, die allgemeine Gesundheit zu verbessern. Das Verfahren funktioniert ausschließlich mit Wasser. „Nebenwirkungen durch beispielsweise chemische Zusätze sind daher ausgeschlossen. Außerdem lässt sich die Trinkkur relativ einfach im Alltag durchführen”, sagt der Experte. Eine weitere Besonderheit: Alle Speisen und Getränke sind erlaubt.
Japanische Wasserkur: Diese Regeln gibt es
Wichtig bei der Trinkkur ist es, die Zähne erst anschließend zu putzen und bis zum Frühstück mindestens 45 Minuten zu warten. Außerdem ist Wassertrinken nach jeder Mahlzeit für zwei Stunden tabu. Durch die Trinkpausen sollen die Nieren geschont werden. Laut der Japan Medical Association ist es jedoch nicht das Ziel der japanischen Wasserkur, viel mehr als üblich zu trinken. Die Organisation empfiehlt die übliche Trinkmenge von 1,5 Liter pro Tag.
Japanische Trinkkur: Dieses Wasser eignet sich dafür am besten
Wasser ist nicht gleich Wasser: Sprudelwasser ist für die japanische Trinkkur nicht geeignet, da die enthaltene Kohlensäure den leeren Magen leicht reizen und eventuell Sodbrennen auslösen kann. Greifen Sie besser zu stillem Mineralwasser, Leitungswasser oder Heilwasser. Es sollte einen relativ hohen Anteil an Hydrogencarbonat, eine starke säureneutralisierende Base, enthalten.
Auch die Temperatur ist wichtig: Trinken Sie nur Wasser auf Zimmertemperatur. Kaltes Wasser eignet sich nicht, da es für den Magen und Darm schlecht bekömmlich ist.
Kann man mit der japanischen Wasser-Kur abnehmen?
„In Japan ist die Wasserkur dafür bekannt, die Gesundheit positiv zu beeinflussen. Vor allem die Haut, der Magen-Darm-Trakt und das Immunsystem profitieren von dem asiatischen Verfahren", erklärt Dr. Şahin. "Zusätzlich wird der Stoffwechsel aktiviert. Abnehmen ist zwar nicht das eigentliche Ziel der japanischen Wasserkur, tritt aber gewöhnlich als Nebeneffekt auf." Der Grund: „Das Hungergefühl lässt nach, sodass die Mahlzeiten kleiner ausfallen und man abnimmt.”
Wer langfristig Gewicht verlieren möchte, sollte jedoch nicht nur viel Wasser trinken, sondern auf seine Energiebilanz und ausreichend Bewegung achten.
Wasserkur: Entgiftung für den Körper
In der traditionellen japanischen Medizin heißt es, dass sich gerade die morgendlichen „goldenen” Stunden ideal dafür eignen, den Körper zu entgiften. Wer regelmäßig Wasser auf nüchternen Magen am Morgen trinkt, verbessert die Regeneration- und Reinigungsvorgänge, die der Körper in der Nacht automatisch vollzieht.
Die japanische Wasserkur saugt zwar keine Giftstoffe aus dem Körper, wie viele meinen. Es ist eher so, dass das Wassertrinken die über Nacht gelösten Giftstoffe aus dem Körper schwemmt. „Während wir schlafen, laufen die Entgiftungsvorgänge im Körper auf Hochtouren. "Trinken wir morgens Wasser, werden Gift- und Schadstoffe leichter ausgeschieden”, sagt Dr. Şahin. Mit der Wasserkur lässt sich also nicht nur abnehmen, sondern vor allem auch die allgemeine Gesundheit beeinflussen.
Japanische Wasserkur: Die gesundheitlichen Vorteile im Überblick
Diese Wirkung hat die japanische Wasserkur auf den Körper – ein Überblick:
Natürliches Entgiften: In der Nacht gelöste Giftstoffe können durch das morgendliche Wassertrinken aus dem Körper geschwemmt werden.
Aktivierung des Stoffwechsels: Der Körper verbraucht mehr Energie und investiert sie nicht (ungenutzt) in Fettdepots.
Mobilisierung des Darms: Wenn Sie regelmäßig morgens Wasser trinken, "erziehen" Sie Ihren Darm dazu, kurz nach dem Trinken auf Toilette zu gehen bzw. Stuhlgang auszuscheiden. Verstopfungen können so vorgebeugt werden.
Schutz vor Sodbrennen: Wasser verdünnt und neutralisiert die Magensäure (je nach Ursprung und Quelle) mit seinem neutralen bis leicht basischen pH-Wert.
Unterstützung des Zellaufbaus: Die Blutplättchen und Muskelzellen werden von der regelmäßig aufgenommenen Flüssigkeit positiv beeinflusst.
Heißhunger-Stopp: Das Wasser am Morgen füllt den Magen und das Hungergefühl setzt erst später ein. So genügt auch ein kleines Frühstück. Auch Heißhungerattacken auf Süßes oder Fettiges werden seltener. Abnehmen gelingt so quasi nebenbei.
Mehr Energie: Die japanische Wasserkur kurbelt den Stoffwechsel und das Lymphsystem an. Dadurch fühlen Sie sich morgens fitter und energiegeladener.
Für Haut und Haar: Durch das zusätzliche Trinken von Wasser am Morgen fängt die Haut an, zu strahlen. Außerdem wirkt sie nach einiger Zeit rosiger, straffer, durchfeuchteter und reiner. Die Wasserkur sorgt auch für glänzendes Haar und gesunde Kopfhaut.
Japanische Wasserkur: Wirkung auf Bluthochdruck und andere Erkrankungen
Wer sich für die japanische Kur mit lauwarmen Wasser entscheidet, der unterstützt seinen Körper dabei, Krankheiten zu bekämpfen. Die Therapie kann bei vielen Erkrankungen vorbeugend oder lindernd wirken. Dazu gehören zum Beispiel:
Gastritis (in ca. 10 Tagen)
Verstopfung (in ca. 10 Tagen)
Magenprobleme (in ca. 10 Tagen)
Bluthochdruck (in ca. 30 Tagen)
Wer sollte lieber auf die japanische Wasserkur verzichten?
Auch wenn es sich bei der japanischen Wasserkur um eine besonders natürliche Anwendung handelt, die ohne Chemie auskommt, kommt sie nicht für jeden infrage. „Patienten, die wegen einer Grunderkrankung wie Herz- und Niereninsuffizienz weniger Flüssigkeit zu sich nehmen dürfen, sollten die Methode nicht anwenden. Bei Hitze gilt das auch für ältere Menschen und Sportler”, betont der Allgemeinmediziner.
Zudem ist es für schwangere und stillende Frauen nicht empfehlenswert, die Trinkgewohnheit von heute auf morgen umzustellen.
Gibt es Nebenwirkungen der japanischen Trinkkur?
Nebenwirkungen sind durch fehlende chemische Zusätze so gut wie ausgeschlossen. „Doch je nach Wasserqualität können sich die Blutsalze und -mineralien gefährlich verändern. Darauf sollte das Blut regelmäßig untersucht werden”, gibt Dr. Şahin zu bedenken.
Am Anfang mag es vielleicht noch schwer fallen, morgens so viel Wasser zu trinken. Doch wer ein paar Wochen lang das Morgenritual durchführt, kann schon bald positive Gesundheitseffekte der japanischen Wasserkur bemerken.
Dr. Yavuz Şahin ist Facharzt für Innere Medizin. In seiner Praxis für Allgemeine und Alternative Medizin in Köln (www.dr-sahin.de) hat sich der Hausarzt sich auf den Bereich der Naturmedizin spezialisiert.