Ist Weizen wirklich ungesund?

Weizen hat einen schlechten Ruf. Das Getreide steht im Verdacht Übergewicht, Allergien und Demenz zu begünstigen. Doch es ist gesünder als gedacht. PraxisVITA erklärt, warum Brot gut für die Gesundheit ist und worauf es beim Verzehr ankommt.
Grundsätzlich ist jedes Getreide gesund - wenn es aus Vollkorn ist. Gerade im ungeschälten Korn von Weizen, Hafer und Co. stecken neben Kohlenhydraten auch wertvolle Nährstoffe wie Vitamine, Mineralien und Ballaststoffe. Und auf die ist unser Körper angewiesen. Denn eine vitamin- und ballaststoffreiche Ernährung kann vor Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Gallensteinen oder Dickdarmkrebs schützen und regt sie die Verdauung an.

Was in Dinkel, Hafer und Buchweizen steckt
Dinkel gilt als noch gesünder als Weizen. Er enthält mehr und höherwertigeres Eiweiß, darüber hinaus auch Kieselsäure, die das Gewebe strafft. In den Körnern des Buchweizens steckt sogar dreimal so viel Lysin wie in allen anderen Getreidesorten. Der Eiweißbaustoff sorgt für starke Knochen. Hafer punktet mit B-Vitaminen und Beta-Glucanen. Sie regen den Stoffwechsel an und halten den Cholesterinspiegel stabil.
Macht Weizen dick?
Wird das gesunde Getreide industriell stark verarbeitet, gehen diese wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Außer Kohlenhydraten bleibt dann nichts mehr übrig. Vermutlich ist das Vorurteil vom Dickmacher Weizen daraus entstanden, dass wir verarbeitete Lebensmittel so gerne mögen. Wer also bei Croissants, weißem Toastbrot, Tiefkühlpizza und Gebäck ordentlich zugreift, nimmt zwangsläufig zu. Das liegt aber an der Menge der aufgenommenen Kalorien und nicht etwa am vermeintlich ungesunden Weizen. Industriell wird Weizenstärke zudem häufig als Füllmittel eingesetzt, etwa in Fertiggerichten, Light-Produkten, Soßen und sogar Speiseeis.
So nehmen wir ungeahnt mehr Weizen zu uns, als wir möchten. Hinzu kommt, dass diese Lebensmittel den Blutzuckerspiegel erst ansteigen und dann ebenso rasant absinken lassen. Die Folge: Heißhunger auf Süßes.

Warum wir nicht auf Weizen verzichten müssen
Vollkornbrot dagegen hält länger satt und hat weniger Kalorien als Weißbrot. Wer nicht zunehmen möchte, braucht also nicht auf Brot oder Pasta verzichten. Nur aus Vollkorn sollten sie sein. Um Kalorien zu sparen, schneidet man das Brot in etwas dünnere Scheiben und wählt einen mageren Belag aus (z. B. Putenbrust statt Salami).
Empfohlen wird eine Tagesdosis von 30 Gramm Ballaststoffen aus Brot, Getreideflocken, Nudeln oder Reis. Als Beispiel: Zwei Scheiben Roggen- oder Weizenvollkornbrot (100 g) enthalten etwa zehn Gramm Ballaststoffe. Eine Portion Vollkornnudeln (180 g) rund neun Gramm und Weizenkleie (40 g) etwa 18 Gramm.
Eiweißbrot: Das sollten Sie wissen
Konsumenten greifen immer öfter zu Eiweißbrot. Sie wollen Kalorien sparen und glauben, dass es kein Getreideeiweiß Gluten enthält, das viele mit Verdauungsproblemen in Verbindung bringen. Ernährungsexperten raten jedoch ab:
Um den Eiweißanteil im Brot zu erhöhen, wird nämlich jede Menge Gluten zugefügt. Außerdem enthält das Brot zwar weniger Kohlenhydrate, durch seinen Fettanteil aber mehr Kalorien. In 100 Gramm stecken 248 Kalorien, in Vollkornbrot 200 und selbst in Toast nur 290 Kalorien.
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