Ist Teflon giftig? Die Wahrheit über beschichtete Pfannen

Teflon, oder besser gesagt PTFE, steht seit Jahren im Verdacht, giftig zu sein. Doch ist der Gebrauch – etwa durch Pfannen mit einer PTFE-Beschichtung – schädlich für Menschen? Teflon im Fakten-Check!

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Keine Frage, kochen mit Teflonpfannen ist angenehm: Das Essen haftet auf der PTFE-Beschichtung nicht an und reinigen lassen sich die Pfannen ohne großen Aufwand. Trotzdem begleitet Teflon ein unangenehmer Beigeschmack. Die Antihaft-Beschichtung steht im Verdacht, giftig zu sein.

Was ist Teflon?

Teflon ist streng genommen kein Material, sondern der Handelsname für den Kunststoff PTFE (Polytetrafluorethylen) der Marke DuPont (heute Chemours). Ähnlich wie sich der Markenname Tempo als Bezeichnung für Papiertaschentücher eingebürgert hat, nennt man PTFE egal von welchem Hersteller im allgemeinen Sprachgebrauch Teflon. Mit PTFE beschichtete Pfannen sind beständig gegen Hitze, Kälte und Chemikalien und werden bevorzugt zum Braten von Fisch- und Fleischgerichten eingesetzt.

PTFE: Ist Teflon giftig?

Die Frage, ob Teflon giftig ist, wird seit Jahren diskutiert. Klar ist, dass PTFE-Beschichtungen bei starkem Erhitzen giftige Dämpfe absondern. In welchem Ausmaß und vor allem ab welcher Temperatur diese Dämpfe gefährlich für Mensch und Tier sind, ist nicht abschließend geklärt. 

Laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) entstehen beim Kochen mit Teflon für den Menschen giftige Dämpfe ab einer Temperatur von über 360°C. Diese Gase können das sogenannte Teflonfieber auslösen, dessen Symptome denen einer Grippe ähneln.

Beim haushaltsüblichen Gebrauch einer PTFE-beschichteten Pfanne sind so hohe Temperaturen allerdings selten. Heißes Öl beispielsweise fängt bereits ab 200°C zu rauchen. Sämtliche Nahrungsmittel würden bei über 360°C in der Pfanne verbrennen. 

Für Tiere können PTFE-Dämpfe schon wesentlich früher gefährlich werden. Es gibt Untersuchungen, die vor allem eine Gefährdung von Vögeln, deren Käfige in der Küche stehen, belegen. Für Wellensittiche, Kanarienvögel & Co. können Teflon-Dämpfe ab 202°C tödlich sein, wie unter anderem die Dokumentation „Teflon – Das unsichtbare Gift“ (bei TV Now Premium verfügbar) unterstreicht.  

Richtig mit Teflon umgehen

Ein zweiter Kritikpunkt an Teflon: Nicht nur die beim Erhitzen entstehenden Dämpfe könnten giftig sein für den Menschen, sondern auch Kleinstteile, die sich durch den täglichen Gebrauch von der Beschichtung lösen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung sieht hierin jedoch keine Gefahr: Splitterteilchen von PTFE werden vom menschlichen System nicht verdaut und somit unverändert über den Stuhlgang ausgeschieden. 

Trotzdem empfiehlt es sich, einige allgemeine Gebrauchshinweise bei Teflonpfannen zu beachten:

  • Kochlöffel aus Holz oder Plastik benutzen, um die Teflon-Beschichtung nicht zu beschädigen
  • Die Pfannen nach Gebrauch vollständig auskühlen lassen
  • Lediglich mit einem weichen Schwamm, mildem Spülmittel und lauwarmen Wasser reinigen
  • Teflonpfannen ohne Inhalt nur kurz erhitzen: laut BfR max. drei Minuten auf herkömmlichen Herdplatten
  • Pfannen auf Induktionsherdplatten nie ohne Inhalt erhitzen

PFOA: Giftig und verboten

Teflon steht aus einem weiteren Grund in der Kritik. Als erwiesen gilt, dass die bei der Herstellung von PTFE verwendete PFOA (Perfluoroktansäure) im Tierversuch die Entwicklung, den Fettstoffwechsel, den Schilddrüsenhormonspiegel und das Immunsystem beeinträchtigen kann. PFOA ist wiederholt in Gesundheitsskandale verwickelt. PTFE-Hersteller in den USA mussten beispielsweise hohe Entschädigungen zahlen, nachdem PFOA Wasser und Böden verseucht hatte. Die Dokumentation „Vergiftete Wahrheit“ (auf Amazon Prime verfügbar) behandelt den Skandal. PFOA ist seit Juli 2020 in der EU verboten und muss bei der Teflon-Herstellung durch andere Stoffe ersetzt werden.

Teflon-Alternativen: Keramik, Edelstahl, Gusseisen

Wer trotz der Entwarnungen des BfR in Zukunft lieber nicht mehr in Teflonpfannen kochen möchte, hat Alternativen zur Auswahl.

Keramik

  • Anti-Haft-Beschichtung eignet sich zum scharfen Anbraten
  • Langsames Erhitzen von Vorteil
  • Temperaturen von bis zu 400°C möglich
  • Ausschließlich hocherhitzbare Speiseöle verwenden, kein kaltgepresstes Olivenöl

Edelstahl

  • Vor allem für Fleisch geeignet
  • Speisen wie Eier oder Kartoffeln haften an
  • Edelstahlpfannen speichern Hitze
  • Für das Braten im Ofen geeignet, wenn auch der Griff aus Edelstahl ist

Gusseisen

  • Pfannen müssen vor dem ersten Gebrauch „eingebrannt“ werden: Öl darin bis zum Rauchpunkt erhitzen, eine natürliche Anti-Haft-Versiegelung entsteht
  • Nach dem Benutzen mit einem weichen Tuch auswischen, nicht abwaschen und leicht einölen

Für leidenschaftliche Köche empfehlen sich unterschiedliche Pfannen für unterschiedliche Gerichte. So kann man sein Steak in einer Keramikpfanne scharf anbraten, für das Frühstücksei aber ohne große Bedenken eine Teflonpfanne verwenden – die Frage, ob Teflon giftig ist, kann bei niedrigen Temperaturen mit einem Nein beantwortet werden.