Ist Sauerkraut gesund? Das steckt in dem Powerkraut
Viele Menschen schätzen den leicht säuerlichen Geschmack des fermentierten Kohls. Aber ist Sauerkraut gesund? Erfahren Sie die Antwort und was eine Studie dazu sagt.
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Sauerkraut wird in Deutschland gern gegessen, doch es ist entgegen der Annahme vieler keine deutsche Erfindung: Schon die Griechen der Antike und auch die Römer kannten den fermentierten Weißkohl. Seit vielen Jahrhunderten ist er auch in Korea als „Kimchi“ bekannt. Warum? Weil Sauerkraut gesund ist!
Sauerkraut enthält Vitamine und Nährstoffe
Sauerkraut besteht aus frischen Weißkohlstreifen, die gestampft mit Salz und Milchsäurebakterien gären, also fermentiert werden. Diese natürliche Säuerung ist eine uralte Methode, um Lebensmittel haltbar zu machen. Was früher noch in Fässern passierte, wird heute industriell produziert.
Auch die Seeleute vor Jahrhunderten kannten das Kraut und wussten, dass es vor Skorbut schützt – eine oft tödlichen verlaufende Vitaminmangelkrankheit, bei der vor allem das Fehlen von Vitamin-C schwere Auswirkungen hat. Der Vorteil von Sauerkraut: Es zeichnet sich durch einen hohen Vitamin-C-Gehalt aus. Zudem enthält es mehr B-Vitamine als frischer Kohl und jede Menge Mineralstoffe, wie Kalium und Magnesium.
Sauerkraut: Gesund für den Darm
Sauerkraut ist wegen der „Vorverdauung“ durch das Fermentieren gut verdaulich. Zudem stecken in Sauerkraut wertvolle Ballaststoffe. Zusammen mit den natürlichen Milchsäurebakterien fördern sie die Darmflora und die Darmbewegung. Zudem wirkt Sauerkraut basisch, was bei der heute häufig auftretenden Übersäuerung des Körpers ein weiterer gesundheitlicher Pluspunkt ist.
Studie belegt Wirkung der Milchsäurebakterien
Forschende vom Rudolf-Schönheimer-Institut für Biochemie an der Universität Leipzig haben bereits eine Erklärung für den gesunden Effekt von Sauerkraut gefunden: Unsere Zellen sind mit einem speziellen Rezeptor namens HCA3 ausgestattet, an dem spezielle Stoffwechselprodukte der Milchsäurebakterien andocken.
Die Forschenden vermuten, dass sich dieser Rezeptor evolutionsbiologisch erklären lässt, weil unsere Vorfahren mehr herabgefallene fermentierte Früchte aufnehmen mussten. Wurde HCA3 durch die Milchsäurebakterien in den fermentierten Früchten aktiviert, veranlasste er das Immunsystem, verstärkt zu arbeiten – ein Schutzmechanismus vor möglichen negativen Auswirkungen der gegorenen Früchte und ein entscheidender Vorteil für unsere Gesundheit.
Mit Sauerkraut gesund abnehmen
Der fermentierte Kohl ist auch ein Abnehmwunder, denn Sauerkraut enthält kaum Fett und schlägt nur mit wenigen Kalorien zu Buche. Das Problem für die Figur sind eher die „Beilagen“: Oft wird Sauerkraut mit fettem Fleisch und viel Soße gegessen. Genießt man den Kohl hingegen mit magerem Fleisch und Gemüse, kann er ein gesunder Teil einer Diät sein.
Sauerkrautsaft ist gut für den Blutdruck
Als Saft ist Sauerkraut geschmacklich zwar nicht jedermanns Sache. Doch gesund ist das Trinken allemal, denn auch Sauerkrautsaft fördert die Darm-Gesundheit, stärkt mit Vitaminen das Immunsystem und ist durch die enthaltenen Mineralstoffe gut für Blutdruck, Herz, Muskeln und Knochen.
Mit einer mehrtägigen Saftkur kann das Gewicht reduziert und der Körper entschlackt werden. Mehr als 2 Gläser sollte man am Tag aber nicht zu sich nehmen, da zu viel Sauerkrautsaft zu Durchfall führen kann.
Ist Sauerkraut aus der Dose gesund?
Sauerkraut aus Dosen und Gläsern ist pasteurisiert, also kurzzeitig hocherhitzt. So hält es länger und schmeckt milder. Allerdings gehen beim Kochen Vitamine, Nährstoffe und auch die Wirkung der Milchsäurebakterien verloren, wodurch der gesundheitliche Nutzen abnimmt.
Am besten sollte man Sauerkraut roh, also ungekocht, essen, denn dann bleiben die Nährstoffe erhalten. Wenn man es warm essen möchte, sollte man es nur langsam erwärmen oder sanft köcheln lassen – dann ist Sauerkraut auch gesund.
Quellen:
Metabolites of lactic acid bacteria present in fermented foods are highly potent agonists of human hydroxycarboxylic acid receptor 3 in: journals.plos.org
Sauerkraut muss lange gekocht werden bis es gar ist – ist denn dann überhaupt noch Vitamin C enthalten? in: foodwatch.org