Ist Milch wirklich gesund? Der Faktencheck!
Ist Milch wirklich gesund? Und wie viel trinken wir Deutschen davon überhaupt? Die wichtigsten Fragen und Antworten zur Kuhmilch und pflanzlichen Alternativen im Überblick.
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- Deutsche trinken so wenig Kuhmilch wie nie
- So viel Milch wird täglich empfohlen
- Begünstigt Milch Krebs?
- Fördert Milch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes?
- Macht Milch Pickel?
- Ist Bio-Milch gesünder?
- Verschleimt Milch die Atemwege?
- Sind Hafer-, Reis- und Sojadrinks die bessere Wahl?
- Schützt Milch vor Osteoporose?
Viele fragen sich angesichts von Laktoseintoleranz und Nahrungsmittelunverträglichkeiten immer häufiger: Ist Milch wirklich gesund? Kein Wunder, denn über Milch wird viel in der Öffentlichkeit diskutiert, auch im Zuge von Diäten, Unverträglichkeiten und einer veganen Ernährungsform: Ist sie nun gesund, oder trägt sie gar zur Entstehung von Krankheiten bei? Der Faktencheck!
Deutsche trinken so wenig Kuhmilch wie nie
Ein frisches Glas Milch zum Frühstück stärkt die Knochen und liefert auch noch wichtige Nährstoffe. So bis dato die Meinung vieler Deutschen. Eine neue Erhebung zeigt nun jedoch: Es wird so wenig Kuhmilch wie noch nie in Deutschland getrunken. Der Verbrauch ist auf dem niedrigsten Stand seit Jahrzehnten. Der Pro-Kopf-Verbrauch aller Sorten Kuhmilch ging im Jahre 2021 um 2,2 Kilogramm auf im Schnitt 47,8 Kilogramm zurück, wie das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft mitteilt. Ein möglicher Grund dafür: Der Trend zu Kuhmilch-Alternativen. Und auch die Frage: Ob Milch überhaupt gesund ist, spielt hier eine gewichtige Rolle.
So viel Milch wird täglich empfohlen
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) räumt Milch weiterhin einen wichtigen Platz auf unserem Speiseplan ein: Täglich 200 bis 250 Milliliter fettarme Milch und Milchprodukte plus zwei Scheiben fettarmen Käse empfehlen die DGE-Experten.
Wie gesund ist Milch wirklich?
Aber ist Milch gesund? In Freundes- und Bekanntenkreisen sowie im Internet heftig diskutiert: Da verteufeln die einen sämtliche Milchprodukte als krebserregend, andere halten höchstens Bio-Produkte für gesundheitlich akzeptabel. Und andere greifen statt zu herkömmlicher Milch lieber zu A2 Milch, die besonders verträglich bei Menschen mit Laktoseintoleranz sein soll.
Höchte Zeit, mit Vorurteilen aufzuräumen: Wir haben die häufigsten Argumente der aktuellen Milchdebatte unter die Lupe genommen.
Begünstigt Milch Krebs?
Nein. Für Brust-, Darm- und Blasenkrebs zeigen Studien sogar einen schützenden Effekt. Bei allen anderen Krebsarten gibt es überhaupt keine Auswirkungen, weder positiv noch negativ.
Ausnahme: Prostatakrebs. Männer, die täglich mehr als einen Liter Milch trinken, erkranken etwas häufiger. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) sieht anhand der aktuellen Studienlage aber keinen Grund für Verzicht. „Wer Milch und Milchprodukte in den von uns empfohlenen, normalen Mengen zu sich nimmt, hat dadurch kein erhöhtes Risiko für Krebs“, versichert Antje Gahl, Sprecherin der DGE.
Fördert Milch Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Diabetes?
Nein, im Gegenteil. So deutet eine niederländische Studie darauf hin, dass Milch und Milchprodukte hohem Blutdruck vorbeugen. Schwedische Wissenschaftler zeigten zudem: Probanden, die täglich mehrere Portionen fettreicher Milchprodukte aßen, verringerten ihr Risiko für Diabetes Typ 2 um 23 Prozent gegenüber jenen, die nur eine Portion konsumierten.
Macht Milch Pickel?
Ja, das stimmt. Italienische Forscher haben in Studien mit Jugendlichen einen klaren Zusammenhang zwischen Milchkonsum und Akne hergestellt. Grund dafür ist wohl der hohe Vitamin-B12-Gehalt der Milch.
Ist Bio-Milch gesünder?
Ja, Bio-Milch ist gesünder, allerdings nur ein bisschen. Tatsächlich stecken in Bio-Milch mehr gesunde Omega-3-Fettsäuren, weil Bio-Kühe mehr Zeit auf der Weide verbringen und mehr frisches Gras fressen als ihre Artgenossen auf den konventionellen Höfen. Sonst unterscheidet sich die Milchqualität aber nicht.
Verschleimt Milch die Atemwege?
Nein. Es gibt keine medizinischen Belege dafür, dass Milch die Schleimproduktion in den Atemwegen verstärkt, weder bei Gesunden noch bei Erkälteten. Das leicht schleimige Mundgefühl kommt vom Fettgehalt.
Sind Hafer-, Reis- und Sojadrinks die bessere Wahl?
Nein. Alle drei sind lecker. Aber an die Nährstoffzusammensetzung von Milch kommt kein pflanzliches Produkt heran: Milch enthält Proteine, die dem Körpereiweiß sehr ähnlich sind, sowie reichlich Kalzium. Veganer sollten deshalb darauf achten, dass den Drinks Kalzium zugesetzt wurde. Soja gilt zudem als starkes Allergen – auch die Wirkung der enthaltenen Phytoöstrogene ist umstritten, sie sollten nicht in großer Menge verzehrt werden. Wer eine Laktoseintoleranz hat, nimmt statt der Drinks besser laktosefreie Milch. Sie enthält noch alle wichtigen Inhaltsstoffe.
Schützt Milch vor Osteoporose?
Laut einer schwedischen Studie kann hoher Milchkonsum bei Frauen das Risiko für Knochenbrüche sogar erhöhen. Die Forscher machen die im Milchzucker (Laktose) enthaltene Galaktose dafür verantwortlich. Sie fördere Entzündungsreaktionen und Alterungsprozesse. Interessant: Milchprodukte mit einem geringen Laktosegehalt (etwa Kefir, Hartkäse, Ricotta) zeigen den gegenteiligen – tatsächlich schützenden – Effekt.
Ob Milch gesund ist oder nicht – die Antwort ist in diesem Fall nicht ganz eindeutig. Wie auch bei so vielen Empfehlungen gilt hier: Die Menge macht's!
- Eissing, G., & Bönnhoff, N. Milch als Beitrag zur gesunden Ernährung von Kindern im Grundschulalter.
- Friedrichsen, H. P. (2015). Gesunde Ernährung, Teil 3. Zeitschrift für Orthomolekulare Medizin, 1(01), 20-24.