Ist Enthaarungscreme gefährlich? Das sollten Sie wissen
Wer lästige Härchen an Armen, Beinen, im Intimbereich oder gar Gesicht loswerden will, muss nicht zwangsläufig zum Rasierer greifen oder sich einer meist schmerzhaften Wachs-Behandlung unterziehen. Als „sanfte“ Methode der Haarentfernung gilt die Verwendung von Enthaarungscreme. Aber: Stimmt das überhaupt?
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Wie wirkt Enthaarungscreme?
Die Haarentfernungscreme hat sich als Mittel zur Haarentfernung bewährt und wird vor allem deshalb gern verwendet, weil sie – sofern keine allergische Reaktion auftritt – schmerzfrei und zudem kostengünstig ist (eine Tube ist bereits ab zwei Euro im Drogerie-Markt erhältlich). Die Creme enthält den chemischen Wirkstoff Thioglycolat, der die Haare in nur wenigen Minuten zersetzt. Bei diesem Vorgang werden die Eiweißbindungen des Haarkeratins (Hauptsubstanz der äußeren Haarschicht [1]) gespalten und die Haare können ganz einfach abgeschabt werden.
Ist Enthaarungscreme gefährlich?
Haarentfernungscreme ist generell nicht gefährlich, sofern die Grenzwerte bei den Inhaltsstoffen eingehalten werden. Laut der Kosmetikverordnung dürfen in Enthaarungscremes nicht mehr als fünf Prozent Thioglycolat enthalten sein.
Enthaarungscreme richtig auftragen
Bei der Anwendung sollte man die Haarentfernungscreme auf die jeweilige Hautpartie dick auftragen und etwa zehn Minuten einwirken lassen. Danach werden die Cremereste abgeschabt. Der Nachteil bei der Methode: Die Cremes riechen aufgrund des chemischen Wirkstoffes relativ streng. Häufig sind Enthaarungscremes daher mit Pfirsicharoma oder Mandelöl angereichert, um den Geruch zu überdecken.
Enthaarungscreme: Wann wachsen die Haare nach?
Neue Härchen sind schon nach sieben Tagen auf der Haut sichtbar. Wem dieser Zeitraum zu kurz ist, sollte über eine dauerhafte Haarentfernung nachdenken.
Was man bei Enthaarungscreme beachten sollte
Experten raten dazu, vor der Verwendung von Enthaarungscreme zunächst einmal die Reaktion der Haut auf die chemischen Inhaltsstoffe an einer kleinen Körperstelle zu testen. Dermatologe Dr. Frank-Matthias Schaart erklärt: „Vor allem Menschen mit trockener, empfindlicher Haut reagieren häufig mit Irritationen, z.B. Juckreiz oder Rötungen. Teilweise können sogar Allergien auftreten. Deshalb sollte die Verträglichkeit eines Produktes immer erst an einer kleinen Stelle in der Armbeuge getestet werden. Juckt oder rötet sich die Stelle innerhalb von 24 Stunden, ist das Produkt ungeeignet.“ Das Bundesinstitut für Risikobewertung gab zudem folgende Handlungsanweisung heraus: „Verbraucher sollten die Produkte nicht großflächig auftragen und Schleimhautkontakte vermeiden.“ [2]
Wo kann man Enthaarungscreme anwenden?
Haarentfernungscreme sollte nicht an Hautpartien angewendet werden, die besonders empfindlich sind. Bei der Haarentfernung im Intimbereich zum Beispiel raten Experten von der Verwendung von Enthaarungscremes ab. Warum? Die chemischen Inhaltsstoffe sollten nicht an die empfindlichen Schleimhäute gelangen, da es sonst zu schmerzhaften Entzündungen kommen kann. Wer die Creme dennoch in der Bikini-Zone oder im Intimbereich anwenden will, sollte besonders vorsichtig sein.
Haarentfernungscreme im Gesicht anwenden?
Achten Sie bei der Verwendung von Enthaarungscreme immer auf die Anweisungen des Herstellers. Häufig steht bereits in der Packungsbeilage, dass man die Enthaarungscreme nicht im Gesicht anwenden sollte, da die Haut dort besonders empfindlich ist.
Es gibt allerdings spezielle Enthaarungscremes für das Gesicht, die zum Beispiel zum Entfernen eines Damenbarts empfohlen werden. In diesen speziellen Produktlinien werden den Enthaarungscremes zusätzlich hautpflegende Inhaltsstoffe (z.B. Aloe Vera) hinzugefügt, die verhindern sollen, dass die empfindliche Gesichtshaut gereizt wird. Vor der Anwendung im Gesicht sollten Sie auch diese Enthaarungscreme unbedingt an einer unbedenklicheren Stelle – wie der Armbeuge – testen.
Enthaarungscreme für Männer
Die perfekte Haarentfernung ist nicht nur für Frauen ein Thema. Verschiedene Hersteller bieten Enthaarungscreme speziell für den Mann an. Wesentliche Unterschiede in der Wirkung und Anwendung gibt es eigentlich nicht. Einzig die Duftnote und die Produktwerbung zielt speziell auf die männliche Zielgruppe ab.
Quellen:
Unser Experte: Dermatologe Dr. Frank-Matthias Schaart, https://docschaart.de
- Dr. Schaenzler, Nicole/Dr. med. Hoffbauer/Gabi (2001), Wörterbuch der Medizin, München, Econ Ullstein List Verlag
- Bundesinstitut für Risikobewertung (Mai 2011), Gesundheitliche Bewertung von Thioglykolsäure in Enthaarungsmitteln
[1] Dr. Schaenzler, Nicole/Dr. med. Hoffbauer/Gabi (2001), Wörterbuch der Medizin, München, Econ Ullstein List Verlag
[2] Bundesinstitut für Risikobewertung (Mai 2011), Gesundheitliche Bewertung von Thioglykolsäure in Enthaarungsmitteln