Ist ein Orgasmus gesund? 5 Fakten zu Orgasmus und Gesundheit

Ob ein Orgasmus gesund ist, hängt davon ab, wer ihn hat. Denn obwohl Orgasmen zahlreiche gesundheitliche Vorteile haben, gibt es eine Personengruppe, die einem Risiko ausgesetzt ist.

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Wer mit jemandem schläft, den er anziehend findet, denkt währenddessen nicht darüber nach, ob ein Orgasmus gesund ist. Dabei bringt ein sexueller Höhepunkt ein tatsächliches Gesundheitsplus mit sich – für bestimmte Personen. Sind Orgasmen gesund? Ja, aber nicht für alle. 5 Fakten zum Thema Orgasmus und Gesundheit.

Frau hat einen Orgasmus im Bett
Ein sexueller Höhepunkt bringt ein Gesundheitsplus mit sich – jedoch nur für bestimmte Personen Foto: iStock/miljko

Orgasmus: Gesundheit für Körper und Psyche

Am 21. Dezember ist Welt-Orgasmus-Tag. Also höchste Zeit, den sexuellen Höhepunkt ausgiebig zu feiern. Es verwundert nicht, dass etwas, das sich so gut anfühlt wie ein Orgasmus, gesund ist. Ob beim Sex mit einer Partnerin/einem Partner oder bei der Selbstbefriedigung: Körper und Psyche profitieren vom sexuellen Höhepunkt. Mit einer Ausnahme.

1. Orgasmen: Auswirkungen auf Herz-Kreislauf-System

Beim Kommen wird das gesamte Herz-Kreislauf-System in Schwung gebracht: Herz- und Atemfrequenz sowie der Blutdruck steigen. Einer kanadischen Studie zufolge sind 25 Minuten Sex vergleichbar mit einem leichten Cardio-Training. Die teilnehmenden, heterosexuellen Paare verbrannten durchschnittlich 85 Kalorien im Bett. Auch das Immunsystem profitiert von Orgasmen. Angestoßen durch die gebildeten Sexualhormone produziert der Körper mehr Antikörper vom Typ Immunglobulin A. Diese sorgen dafür, dass die Schleimhäute widerstandsfähiger gegen Infektionen werden.

2. Ist ein Orgasmus gesund für die Haut?

Eine gute Nachricht für Frauen, die wissen wollen, ob ein Orgasmus gesund ist: Durch die Klimax wird die Östrogenproduktion angeregt. Das weibliche Sexualhormon pusht die Regeneration von Hautzellen und die Bildung von Kollagen. Falten und Cellulite können so gemindert werden. Ein positiver Nebeneffekt des in Schwung kommenden Blutkreislaufs: Die Durchblutung der Haut wird angeregt, was für eine bessere Nährstoffversorgung und einen strahlenden Teint sorgt.

3. Orgasmus und Gesundheit: Diese Schmerzen nehmen ab

Laut einer Studie der Yale Universität sinkt das Schmerzempfinden beim Sex um stattliche 70 Prozent – Kopfschmerzen und Migräne sind in vielen Fällen danach passé. Bei Frauen zieht sich während des Geschlechtsverkehrs die Gebärmutterschleimhaut zusammen und legt endometriale Zellen ab. In der Folge werden Schmerzen und Krämpfe gelindert.

4. Ein Orgasmus ist gesund für Psyche und Schlaf

Bei der Frage, sind Orgasmen gesund, spielen Hormone eine zentrale Rolle. Denn beim Sex und dem sexuellen Höhepunkt wird ein ganzer Cocktail an gesundheitsfördernden Hormonen ausgeschüttet. Dopamin und Endorphine – im Volksmund Glückshormone genannt – mindern Stress und entfalten eine schmerzlindernde Wirkung. Das Bindungshormon Oxytocin sorgt dafür, dass wir uns unserem Gegenüber nach dem Sex deutlich näher und zugewandter fühlen. Zeitgleich nimmt die Konzentration des Stresshormons Cortisol, das Stressreaktionen im Körper auslöst, ab.

Eine australische Studie ergab indes, dass ein Orgasmus gesund ist, weil man danach besser schlafen kann. Das liegt unter anderem daran, dass sich die Muskeln im Körper während des Sex anspannen und nach dem Höhepunkt dann entspannen. Anschließend finden viele Menschen leichter in den Schlaf.

5. Sind Orgasmen gesund? Für diese Personen nicht!

Eine Einschränkung gibt es bei der Frage, ob ein Orgasmus gesund ist. Eine Studie aus dem Jahr 2016 ergab, dass Männer über 57 Jahren, die häufige Orgasmen haben, ein gesteigertes Herzinfarktrisiko aufweisen. In einem Zeitraum von fünf Jahren verdoppelte sich das Risiko eines Herzinfarkts bei den Probanden, die mindestens einmal pro Woche Sex hatten, im Vergleich zu den sexuell enthaltsamen Senioren etwa.

Die Forscher:innen erklärten das Ergebnis damit, dass Sex für ältere Männer oft Stress bedeutet, weil ihnen zum einen die körperliche Energie fehlt und sie zum anderen häufiger unter Erektionsstörungen leiden. Die Einnahme von Medikamenten gegen Erektionsstörungen erhöht das Herzinfarktrisiko zusätzlich.

"Die Ergebnisse stellen die verbreitete These infrage, wonach sexuelle Beziehungen für alle gleichermaßen gesund sind", betonte die Soziologin Hui Liu von der Universität Michigan, Hauptautorin der Studie. Entscheidend bei der Frage, ob ein Orgasmus gesund ist, ist also, wer sie stellt.