Ist die Nabelschnur um den Hals gefährlich?

Liegt die Nabelschnur um den Hals eines Kindes während der Schwangerschaft oder bei der Geburt, ist das meist kein Grund zur Sorge. Eine Nabelschnur-Umschlingung führt selten zu Gefahren für das Kind oder zu Komplikationen bei der Geburt. In seltenen Fällen muss ein Kaiserschnitt eingeleitet werden.

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Vor einer Nabelschnur um den Hals des Babys haben viele Schwangere Angst. Die Nabelschnur verbindet das Kind im Mutterleib mit der Plazenta. Über sie findet während der Schwangerschaft der Nährstoff- und Gasaustausch zwischen Mutter und Kind statt: Das Ungeborene erhält über das mütterliche Blut in der Nabelschnur zum Beispiel Sauerstoff und Nährstoffe. Die Nabelschnur ist spiralig gedreht und mit einer gallertartigen Substanz vor Abknicken geschützt und sehr dehnbar. Bei der Geburt ist sie 50 bis 70 Zentimeter lang.

Wie kommt es während einer Schwangerschaft zu einer Nabelschnur um den Hals?

Durch die Kindsbewegungen während der Schwangerschaft umschlingt die Nabelschnur manchmal Körperteile des Ungeborenen, zum Beispiel einen Arm oder ein Bein – oder aber den Hals. Das kommt relativ häufig vor; einfache Nabelschnur-Umschlingungen kommen bei etwa 20 Prozent der Geburten vor. Manchmal liegt zwar die Nabelschnur um den Hals, die Folgen sind dann aber harmlos und haben keine Auswirkungen auf das Kind, wenn die Nabelschnur nur lose um den Hals gewickelt ist.

Liegt die Nabelschnur dagegen straff oder mehrfach um den Hals, kann die Durchblutung des Kindes gestört werden, und das Ungeborene kann dann zu wenig Sauerstoff erhalten. Dies kommt allerdings nur selten vor. Ob das Kind dadurch in Gefahr ist, lässt sich feststellen, wenn sein Herzschlag mit der sogenannten Kardiotokografie (CTG) überwacht wird.

Ist bei einer Nabelschnur um den Hals die normale Geburt gefährdet?

Wenn die Nabelschnur bei der Geburt immer noch um den Hals liegt, kann dies verschiedene Folgen haben. Möglicherweise kann das Kind den Kopf nicht genügend beugen, um ihn in eine günstige Geburtslage zu bringen. So könnte es zu einer Stirn- oder Gesichtslage bei der Geburt kommen. In solchen Fällen werden die Ärzte in der Regel einen Kaiserschnitt einleiten.

Wenn das Kind während der Geburt in den Geburtskanal eintritt, kann der Zug an der Nabelschnur um den Hals stärker werden und möglicherweise Blutgefäße abdrücken. So könnte es zu einem zunehmenden Sauerstoffmangel kommen. Deshalb ist eine Überwachung der Herztöne des Kindes mit CTG hier besonders wichtig. Zeigt sich eine Verschlechterung des Zustandes an, kann je nach Geburtsfortschritt ein Kaiserschnitt oder eine Saugglocken- oder Zangengeburt notwendig sein.

Hat eine Nabelschnur um den Hals psychische Folgen für die Mutter?

Wird das Kind mit der Nabelschnur um den Hals geboren, kann der Anblick der Mutter Angst machen und sie erschrecken. Allerdings klären Hebammen und Ärzte die Eltern auf, dass dies kein Grund zur Beunruhigung ist. Unter Umständen kann dennoch psychologische Hilfe notwendig sein.

Quellen:

Kainer, Franz & Nolden, Annette (2018): Das große Buch zur Schwangerschaft: Umfassender Rat für jede Woche, München: Gräfe und Unzer Verlag.
Komplikationen der Nabelschnur, in: Öffentliches Gesundheitsportal Österreichs
Nabelschnurkomplikationen, in: amboss.com
Nabelschnur-Umschlingung, in: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung