Ist der Tomatenstrunk giftig oder darf ich ihn mitessen?

Viele Menschen entfernen den Strunk der Tomate. Aber ist der Tomatenstrunk so giftig wie alle denken und sogar krebserregend oder darf man diesen mitessen? Alle wichtigen Infos.

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Gehören Sie auch zu den Menschen, die den Tomatenstrunk entfernen, da dieser als giftig gilt und dieser im Verdacht steht, krebserregend zu sein? Warum es diese Annahme gibt und was der Pflanzenschutzstoff Solanin damit zu tun hat.

Was ist Solanin?

Vor allem in den grünen Pflanzenbestandteilen der Tomate, also im Stengel und in den Blättern, ist der Pflanzenschutzstoff Solanin enthalten. Auch in unreifen, grünen Tomaten ist Solanin vorhanden.

Der Pflanzenschutzstoff ist grundsätzlich in Nachtschattengewächsen enthalten und dient den Pflanzen zur Abwehr von Schädlingen und sorgt dafür, dass sich Bakterien und Schimmel nicht so schnell ausbreiten können.

Wie giftig ist Solanin für den Menschen?

Beim Menschen kann die Aufnahme von Solanin allerdings Vergiftungserscheinungen auslösen.

Folgende Symptome sind möglich:

  • Kopfschmerzen
  • Magenschmerzen
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Kratzen und Brennen im Hals.
  • Störungen der Kreislauf- und Atemtätigkeit (in schlimmen Fällen)
  • Schädigungen des zentralen Nervensystems mit Krämpfen und Lähmungen (in sehr schlimmen Fällen)

Eine gesundheitsschädigende Solaninvergiftung ist allerdings sehr selten, da relativ große Mengen aufgenommen werden müssten.

Der Mythos, dass die Aufnahme von Solanin krebserregend ist, kann zudem nicht bestätigt werden.

Ist der Tomatenstrunk giftig für den Menschen?

Im Strunk der Tomate ist zwar Solanin enthalten, jedoch sollen die heutzutage gezüchteten Tomatensorten einen geringeren Anteil aufweisen als frühere Sorten. Eine Vergiftung lediglich durch den Verzehr des Strunkes ist demnach relativ unwahrscheinlich. Es müssten schon sehr große Mengen verzehrt werden.

Trotzdem ist es ratsam, den Tomatenstrunk und grüne Stellen zu entfernen, bevor Sie Tomaten verzehren.

Grüne, unreife Tomaten sollten Sie grundsätzlich nicht essen, da hier der Anteil des Pflanzenschutzstoffes erhöht ist, wie das Bundeszentrum für Ernährung bestätigt. Zudem weisen Früchte, die unreif geerntet wurden und nachreifen, einen höheren Solaningehalt auf als Tomaten, die im reifen Zustand geerntet wurden.

Hilft Hitze der Reduktion des Solaningehalts in Tomaten?

Der Pflanzenschutzstoff ist relativ unempfindlich gegenüber Hitze, weshalb sich der Solaninanteil durch Kochen und Braten nicht merklich reduziert.

Durch das Schälen der Frucht kann der Solaningehalt ebenfalls nicht verringert werden.

Für den Verzehr von Tomaten gilt daher:

  • Verzehren Sie nur reife Früchte
  • Schneiden Sie die grünen Stellen weg
  • Entfernen Sie den Tomatenstrunk

All diese Maßnahmen tragen dazu bei, dass Sie sicher sein können, keine potentiell giftige Tomate zu essen.

Quelle:

Tomaten: Verbraucherschutz, in Bundeszentrum für Ernährung