Insektenstich, was tun? Die besten Tipps

Mücken, Bienen, Wespen, Bremsen und weitere stechende Insekten sind besonders im Hoch- und Spätsommer ein Problem – vor allem für kleine Kinder, die häufig stärker auf einen Insektenstich reagieren als Erwachsene. Was sollten Sie also tun, wenn Sie oder Ihr Kind gestochen werden? Welche Erstmaßnahmen können Schlimmeres verhindern? Was kann man am besten gegen den Juckreiz tun? Und wann sollte ein Arzt hinzugezogen werden?

Kind schlägt um sich
Kinder können das Verhalten von Wespen oft nicht richtig einschätzen und schlagen deswegen nach ihnen. Die Folge: Wespenstiche Foto: Fotolia
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Bei Mückenstichen ist zunächst wichtig, eine Entzündung durch Bakterien zu verhindern, die den Insektenstich als Eintrittspforte nutzen. Daher ist es auch sinnvoll, den teils quälenden Juckreiz zu lindern, um nicht zusätzlich Bakterien in die Wunde zu reiben, die zu einer sogenannten Superinfektion führen können.

Erste Hilfe bei Mückenstichen

Desinfizieren Sie die stark juckenden Bereiche mit einem Haut-Desinfektionsmittel ohne Alkohol, tragen Sie eine leicht desinfizierende, etwas austrocknende Lotion wie zum Beispiel Lotio alba (eine Zink-Schüttelmixtur aus der Apotheke, rezeptfrei) auf und legen Sie auf stark juckende Stellen einen kühlenden Verband an. „Äußerlich hat sich das Insectolin Gel bewährt. Das ist ein homöopathisches Arzneimittel, was auch in Form von Globuli eingesetzt werden kann", rät der Allgemeinmediziner Dr. Markus Wiesenauer. Das Gel sollten Sie dünn auf die betroffenen Hautstellen aufbringen. Die Anwendung können Sie bei Bedarf mehrmals täglich wiederholen. Ebenfalls wirksam gegen Brennen und Juckreiz bei Mückenstichen sind sogenannte Anti-Juck-Sprays. Durch das Aufsprühen auf die Haut wird ein direkter Körperkontakt vermieden und der Stich dadurch nicht verunreinigt. Wirkstoffe wie Menthol und Ethanol wirken kühlend und pflegend zugleich. Der Juckreiz lässt nach.

Bienen, Wespen, Hummeln, Hornissen: So behandeln Sie den Insektenstich

Handelt es sich um einen Insektenstich durch eine Biene, Wespe oder Hornisse sollten Sie den Stachel entfernen. Ein Aussaugen des Insektenstiches, wie man es früher noch empfahl, sollte unterbleiben, da durch den Speichel zusätzliche Bakterien in die Hautverletzung gelangen und eine Entzündung auslösen können.

Desinfizieren Sie die Stichstelle und verfahren Sie dann ebenso, wie mit ausgeprägten Mückenstichen (siehe oben). Kühlen Sie den Insektenstich gegebenenfalls noch zusätzlich mit einem Coolpack für die erste Stunde. Das Kühlelement aber niemals direkt auf die Haut legen, sonst drohen Kälteschäden! Immer in ein Tuch wickeln oder über dem Verband anwenden und zwischendurch mit der Kälteapplikation kurz pausieren. "Ist die Schwellung allerdings sehr stark ausgeprägt, dann kommt das homöopathische Arzneimittel Apis D6 infrage. Es wird aus der Honigbiene hergestellt und eingesetzt, damit Schwellungen rasch abklingen", so Wiesenauer.

Homöopathie für Kinder bei Insektenstichen
Dosierung von Apis D6: 5 Globuli alle 5 Minuten, bis zu 10-mal. Danach weiter in mehrstündigen Abständen je 5 Globuli. Foto: Fotolia

Allergische Reaktion auf den Insektenstich – was tun?

Kommt es hingegen nach einem Insektenstich zu einer allergischen Reaktion mit Luftnot, Übelkeit, und starkem, schnellen Anschwellen des Bereiches, sollte sofort ein Notarzt hinzugezogen werden. Dann besteht Lebensgefahr und es muss schnell gehandelt werden. Personen, die bereits wissen, dass sie an einer sogenannten Hymenopterengift-Allergie (also gegen Bienen-, Wespen-, Hornissen- und Hummelstiche) leiden, sollten unbedingt ein Notfallset bei sich führen, welches ein starkes Kortisonpräparat, ein Antiallergikum und einen Adrenalin-Pen, mit dem Adrenalin per Selbstauslöser in den Oberschenkelmuskel gespritzt wird, enthält.

Insektenstich im Mund

Sicherheitshalber sollten Sie auch in Fällen, wo eine Biene oder ähnliches einen Insektenstich in den Mund verursacht hat, einen Arzt aufsuchen, da durch die Schwellung die Atemwege verengt werden können – selbst, wenn keine Allergie vorliegt.

Damit es erst gar nicht dazu kommt, trinken Sie nicht aus offenen Dosen oder Flaschen, die sie nicht einsehen können – wenn sich dort eine Wespe befindet, schlucken Sie sie versehentlich hinunter und sie wird zustechen, falls sie noch nicht tot ist. Kontrollieren Sie alles Essbare und auch Getränke auf Bienen, etc., bevor Sie es zu sich nehmen.

Wohnen Sie in Regionen mit viel stehenden Gewässern (und entsprechend vielen Mücken), bringen Sie an den Fenstern Mückennetze an oder kaufen Sie welche, die sich über das Bett spannen lassen.

Insektenstichen vorbeugen

Zur Vorbeugung von Insektenstichen cremen sich viele mit sogenannten Insekten-Repellents ein. Diese sind teilweise sehr wirksam, allerdings sind nicht alle Insektenschutzmittel auch für Kinder geeignet und man sollte nicht das ganze Kind damit eincremen, da möglicherweise doch auch immer Teile des Wirkstoffes über die Haut aufgenommen werden. Wenn es nicht gar zu heiß ist, schützen langärmlige Shirts und Hosen auch vor einem Insektenstich – die kleinen Quälgeister kommen dann eben gar nicht erst an die bevorzugten Stellen dran!