Insektenstich-Schwellung: Ist es eine allergische Reaktion?
Schätzungen zufolge reagieren zwei von drei Menschen nach einem Insektenstich mit einer Schwellung. Oft sind die Knöchel und die Arme betroffen. Ist es gefährlich, wenn ein Insektenstich heiß und geschwollen ist? Wann man zum Arzt sollte und wie sich eine (großflächige) Schwellung nach einem Insektenstich behandeln lässt.
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- Großflächige Schwellung nach Insektenstich eine natürliche Reaktion?
- Insektenstich heiß und geschwollen: Zeichen einer allergischen Reaktion
- Insektenstich-Schwellung wird größer und wandert? Ab zum Arzt!
- Insektenstich geschwollen – dieses Notfall-Set sollten Allergiker dabei haben
- Insektenstich-Schwellung mit Hausmitteln behandeln
Eine Insektenstich-Schwellung kann für Betroffene nicht nur zu einem ästhetischen Problem werden, eine Schwellung kann auch auf eine allergische Reaktion hinweisen. In diesem Fall drohen ernste Gesundheitsgefahren – es sollte schnell gehandelt werden. Welche Reaktion ist nach einem Stich normal und wann besteht Gefahr?

Großflächige Schwellung nach Insektenstich eine natürliche Reaktion?
Eine Schwellung nach einem Insektenstich ist neben Juckreiz und Rötungen zunächst einmal eine natürliche Reaktion des Organismus. Die Giftstoffe und Eiweiße im Speichel der Insekten veranlassen den Körper dazu, Entzündungsbotenstoffe zu bilden, wodurch reparierende Moleküle und Flüssigkeit in das verletze Gewebe transportiert werden. Auf diese Weise schwillt die Einstichstelle an.
Wie stark die Schwellung ausfällt, hängt unter anderem davon ab, welches Insekt Sie gestochen hat. So verursachen Wespenstiche im Vergleich zu Mückenstichen meist eine stärkere und auch großflächigere Schwellung. Zudem tritt eine Insektenstich-Schwellung häufig auf den Knöcheln, den Händen oder Armen auf, weil diese Stellen an warmen Temperaturen meist unbedeckt und damit ungeschützt vor Insektenangriffen sind.
Insektenstich heiß und geschwollen: Zeichen einer allergischen Reaktion
Meist ist die Schwellung harmlos. In Einzelfällen kann sie jedoch ein Symptom einer schweren allergischen Reaktion sein, die in einem Kreislaufzusammenbruch münden kann. Mediziner:innen sprechen dann von einem anaphylaktischen Schock. Sticht das Insekt zu, wehrt sich der Körper gegen das Gift mit einer Extraportion Histamin. Die Blutgefäße weiten sich, der Blutdruck sackt ab und lebenswichtige Organe werden nicht mehr richtig durchblutet. Ohnmacht und Kreislauf-Kollaps können die Folgen sein.
Die Schock-Symptome treten meist in der ersten halben Stunde nach der Insektenstich-Schwellung auf. Der Insektenstich ist heiß und geschwollen, dazu kommt Kribbeln in den Händen und Füßen, dann rötet sich am gesamten Körper die Haut, und Hitze breitet sich aus. Oft kommen Luftnot, Herzrasen und Übelkeit dazu.
Insektenstich-Schwellung wird größer und wandert? Ab zum Arzt!
Ein Allergieverdacht besteht, wenn die Insektenstich-Schwellung länger als 24 Stunden anhält und an Größe zunimmt. Generell gilt: Bei einer großflächigen Schwellung ab einem Durchmesser von mehr 10 cm sollte ein Arzt aufgesucht werden. Weil es bei einem anaphylaktischen Schock um Minuten gehen kann, sollten Allergiker:innen bei einem Wespen- oder Bienenstich sofort zum Arzt oder zur Ärztin gehen. Auch wenn die Insektenstich-Schwellung wandert, kann es ein Zeichen für eine allergische Reaktion sein.
Wer das eigene Risiko abschätzen will, kann einen Bluttest machen lassen, bei dem die sogenannte Serumtryptase-Konzentration bestimmt wird. Je höher der Serumwert, desto größer ist die Schock-Gefahr. Eventuell wird der Hausarzt dann zu einer Immuntherapie raten: Dabei wird drei Jahre lang alle vier bis sechs Wochen Insektengift verabreicht. Die Erfolgsquote ist sehr hoch.
Insektenstich geschwollen – dieses Notfall-Set sollten Allergiker dabei haben
Drei Medikamente sollten Allergiker griffbereit haben, um die Insektenstich-Schwellung zu behandeln und die Zeit bis zum Krankenhaus zu überbrücken oder wenn auf die Schnelle kein Arzt erreichbar ist, beispielsweise bei Wanderungen:
Antihistamin-Tropfen: Die 50-ml-Flasche wird zur Hälfte ausgetrunken, sobald erste Symptome wie etwa eine großflächige Schwellung nach dem Insektenstich auftreten.
Kortison-Tropfen: Werden eingenommen, wenn Kribbeln, Unruhe und Hitzegefühl dazukommen.
Adrenalin-Spritze: Wird in den Oberschenkel gespritzt, wenn die beiden ersten Medikamente keine Wirkung zeigen und Atemnot und Herzrasen einsetzen.
Die drei Präparate gegen Insektenstich-Schwellungen als Zeichen einer allergischen Reaktion verordnet der Hausarzt und sollten ausschließlich im Notfall eingesetzt werden.
Insektenstich-Schwellung mit Hausmitteln behandeln
Treten weder eine allergische Reaktion noch sonstige zusätzliche Beschwerden auf, lässt sich die Insektenstich-Schwellung auch mit einigen Hausmitteln behandeln:
- Kalte Umschläge: Es ist ein ebenso simples wie wirksames Mittel gegen Schwellungen und Juckreiz nach einem Insektenstich. Befeuchten Sie ein Handtuch mit kaltem Wasser und legen Sie es auf die betroffene Stelle. Alternativ können Sie den Insektenstich auch mit Eiswürfeln oder Lebensmitteln aus der Tiefkühltruhe kühlen. Diese dürfen aber nie direkt mit der Haut in Kontakt kommen und müssen in ein Handtuch gewickelt werden, da sonst Erfrierungen drohen.
- Gurkenscheiben: Sie kühlen die Haut ab, versorgen sie mit Feuchtigkeit und lindern Begleitbeschwerden wie Juckreiz und Hautrötungen. Dafür einfach von einer Gurke – die direkt aus dem Kühlschrank kommen sollte – eine dünne Scheibe abschneiden und für 10 Minuten auf den Insektenstich legen.
- Essigwasser: Essig ist ein altbekanntes Hausmittel, vor allem gegen die Folgen eines Mückenstichs. Denn er wirkt entzündungshemmend und antibakteriell. Zur Behandlung der Schwellung zwei Teelöffel Apfelessig mit vier Teelöffeln Wasser mischen und mit einem Wattepad die Hautpartie einreiben.
Wenn Sie eine Insektenstich-Schwellung am Knöchel haben, sollten Sie zudem eine zu starke Reibung durch enge Hosen und Schuhe meiden und zusätzlich einen Verband anlegen, um eine Entzündung zu verhindern.