Insektenalarm: Der beste Schutz vor Stichen, Bissen und Blutsaugern

Wespen, Bienen, Mücken und Zecken haben jetzt Hochsaison. Ihre Stiche und Bisse können gefährlich werden. Hier erfahren Sie wie sie richtig handeln und eine Borreliose vermeiden können.
Borreliose durch Zecken vermeiden
Vorbeugen:
Die beste Abwehr ist die Kleidung: In Zecken-Regionen lange Hosen und feste Schuhe tragen, bei der Gartenarbeit an Handschuhe denken. Anti-Zecken-Mittel zum Einreiben wirken nur wenige Stunden. Suchen Sie sich nach Waldspaziergängen daher von Kopf bis Fuß ab, und entfernen Sie die Parasiten-Milben umgehend. Gut zu wissen: Gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME; Hirnhautentzündung), die per Zeckenbiss übertragen werden kann, gibt es eine Impfung.
Erste Hilfe:
Eine Zecke, die sich festgebissen hat, entfernen Sie mit einer Zeckenzange. Dazu den Insektenkörper fest in die Zange nehmen und mit einer Drehbewegung der Hand heraus schrauben. Wichtig: nicht den Kopf der Zecke zusammendrücken – der Speichel des Tieres, der Krankheitserreger enthält, könnte in die Bissstelle gelangen. Zecke zum eventuellen Bakteriennachweis in einer Dose aufbewahren. Mit einem Antihistaminikum lässt sich der Juckreiz lindern.
Im Notfall:
Die Bissstelle einige Tage beobachten – und sie dafür mit einem Kugelschreiber markieren. Bildet sich eine Rötung oder ein kreisförmiger Ausschlag, sofort zum Arzt: Das können Symptome für eine Infektion mit der Lyme-Borreliose sein. Bestätigt sich der Verdacht, leiten Mediziner in der Regel sofort eine Antibiotikatherapie ein.
Wespenstiche vermeiden
Vorbeugen:
Ruhe bewahren – Wer nach den Tieren schlägt, reizt sie zum Angriff und riskiert einen Stich. Auf Abstand halten Sie Wespen mit einer natürlichen Duftwaffe: Zitronenscheiben mit Nelken spicken und auf den Tisch stellen. Immer dran denken: Da Wespen mit uns um Kuchen, Bratwurst und Bier konkurrieren, draußen keine Speisen oder Getränke ohne Abdeckhauben stehen lassen.
Erste Hilfe:
Einen frischen Stich sofort mit Spucke einreiben: Speichel neutralisiert das Insektengift. Ein bewährtes Hausmittel: Zwiebel- oder Zitronenscheiben 10 Minuten auflegen.
Im Notfall:
Bei Schwindel oder Herzrasen, bei Schwellungen im Mundbereich, aber auch bei mehreren Stichen besser sofort den Notarzt rufen. Die Reaktionen können Anzeichen für einen allergischen Schock mit Atemnot sein. Allergiker sollten für den Notfall besser einen Allergiepass sowie ein SOS-Set mit Antihistaminikum, Kortison und Adrenalin mit sich führen.
Nicht nach Bienen schlagen
Vorbeugen:
Die Honigsammler mögen den menschlichen Geruch nicht besonders und meiden möglichst den Kontakt: Angelockt werden sie allerdings von Parfüms mit blumiger Note. Beim Picknick oder Spaziergang also besser auf Düfte verzichten. Und auf Blumenwiesen oder im Garten, wo Bienen fleißig herumsummen und nach Nahrung suchen, möglichst nicht barfuß laufen. Vermeiden Sie auch, nach den Tieren zu schlagen: Sie greifen an, wenn sie sich bedroht fühlen.
Erste-Hilfe:
Den Stachel einer Biene, der nach ihrem Stich in der Haut stecken geblieben ist, vorsichtig mit einer Pinzette entfernen. Dann die Einstichstelle sofort desinfizieren, um eine Entzündung zu vermeiden. Nun noch einen Löffel in einem Glas heißen Wasser anwärmen und mit der Unterseite 1 Minute lang auf die frische Einstichstelle drücken – das mindert die Schwellung.
Im Notfall:
Entzündet sich die Einstichstelle, den Arzt aufsuchen. Für Babys gilt: Stiche sofort beim Kinderarzt behandeln lassen! Reaktionen wie Schwindel oder Atemnot sind ein Fall für den Notarzt, ebenso Attacken eines Bienenschwarms. Allergiker sollten ihr SOS-Set dabeihaben.
Mücken wirksam fernhalten
Vorbeugen:
Ihre Stunde schlägt in der Dämmerung – da bekommen die Blutsauger Appetit. Abschreckend auf sie wirken zum Glück Citronella- und Lavendeldüfte, also auf Balkon oder Veranda Duftkerzen mit diesen Aromen anzünden! Die Haut schützt Anti-Mücken-Spray (aus der Apotheke), die Wohnräume Mückengitter, die man ruck, zuck in die Fensterrahmen kleben kann.
Erste Hilfe:
Mückenstiche können fürchterlich jucken und bei Menschen mit sensibler Haut zu dicken Quaddeln führen. Aloe-vera-Gel bringt die gereizte Haut wieder in Balance. Auch Tonerde-Masken können das Brennen nehmen. Und Achtung: Mückenstiche möglichst nicht aufkratzen – sie könnten sich entzünden!
Im Notfall:
Geschwollene Lider als Reaktion auf Mückenstiche sollten Sie beim Arzt behandeln lassen. Vor Urlaubsreisen in tropische Länder oder nach Afrika ist es ratsam, sich hierzulande in den Tropeninstituten oder im Internet über die Malaria-Situation vor Ort zu informieren. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, ob er zu einer Malaria-Prophylaxe rät.