Innere weibliche Geschlechtsorgane – das sind ihre Aufgaben

Was passiert eigentlich im Eileiter? Was machen unsere Eierstöcke den ganzen Tag? Und welche Aufgabe hat der Gebärmutterhals? Sie wissen es nicht ganz genau? Keine Sorge: Damit sind Sie nicht allein! Grund genug für uns, einmal näher zu beleuchten, wie das Zusammenspiel der weiblichen Geschlechtsorgane funktioniert.
Die weiblichen Geschlechtsorgane werden in äußere und innere unterteilt. Räumlich und auch von der Entwicklung her, werden sie durch das Jungfernhäutchen (Hymen) abgegrenzt.
Zu den inneren gehören:
- Eierstöcke (Ovarien)
- Eileiter (Tubae uterinae)
- Gebärmutter (Uterus)
- Scheide (Vagina)
Zu den äußeren Genitalorganen zählen der Scheidenvorhof, die Schamlippen, der Schamberg sowie der Kitzler (Clitoris).
Bei Embryonen ist die Anlage bei beiden Geschlechtern anfangs noch identisch. Liegt kein Y-Chromosom vor, erfolgt etwa in der achten Schwangerschaftswoche automatisch die Entwicklung der weiblichen Geschlechtsorgane.
Eierstöcke: Lager für unsere Eizellen
Bei unserer Geburt schlummern hier etwa eine Million unreife Eizellen. Mit diesem Bestand müssen wir unser Leben lang auskommen. In jedem Eierstock reifen monatlich 15 bis 20 Eizellen heran. Aber nur eine, die am besten entwickelte, wird in der Zyklusmitte abgestoßen und tritt ihre Reise durch den Eileiter in Richtung Gebärmutter an. Neben der Eizellenreifung findet in diesem weiblichen Geschlechtsorgan auch die Produktion weiblicher Hormone wie Östrogen und Progesteron statt. Von hier aus gelangen diese dann in die Blutbahn und regulieren den Zyklus.
Das ist wichtig zu wissen: Stress, Alkohol, Rauchen sowie Über- oder Untergewicht können die Qualität der Eizellen langfristig beeinflussen. Daher: alles, wenn überhaupt, besser in Maßen.
Der Eileiter: Der Treffpunkt der weiblichen Geschlechtsorgane
Im Eileiter, dem Verbindungsgang zwischen Eierstock und Gebärmutter, treffen sich, wenn es denn so sein soll, Samen und Ei. Findet eine Befruchtung statt, reist die Eizelle ungefähr drei bis fünf Tage auf einem Teppich aus Flimmerhärchen weiter durch den Eileiter. Ihr Ziel: die Einnistung in die Gebärmutter.
Das ist wichtig zu wissen: Versteckte Entzündungen (wie etwa eine Infektion mit Chlamydien-Bakterien) können die Leitungen dauerhaft verkleben – und so eine Schwangerschaft sogar verhindern. Bei einem entsprechenden Verdacht veranlasst der Gynäkologe in der Regel eine Bauchspiegelung.

Gebärmutter: Das Nest des Babys
Im Normalfall macht sie nur einmal im Monat auf sich aufmerksam – mit der Periode. Echte Höchstleistungen vollbringt der faustgroße Hohlmuskel jedoch in der Schwangerschaft: Bis kurz vor der Geburt wächst die Gebärmutter auf die Größe von zwei Fußbällen an – kein anderer Muskel kann sich so stark ausdehnen.
Das ist wichtig: Blutungen, die außerhalb der Periode auftreten, sollten immer ärztlich abgeklärt werden. Denn die Ursache dafür können Myome (gutartige Tumoren) in der Gebärmutter sein, die gegebenenfalls entfernt werden müssen. Treten während der Periode extrem starke Schmerzen auf, kann dies auch auf Endometriose (gutartige Wucherungen) hindeuten. Der Gynäkologe entscheidet dann gemeinsam mit der Patientin über die richtige Therapie.
Gebärmutterhals: Der Pförtner zwischen den weiblichen Geschlechtsorganen
Er ist die Pforte zwischen Scheide und Gebärmutter und besitzt eine kleine Öffnung: den Muttermund. Direkt nach der weiblichen Menstruation ist dieses Tor aber verschlossen und fühlt sich eher hart an. In der fruchtbaren Phase, also kurz vor dem Eisprung, beginnt sich der Muttermund allerdings leicht zu öffnen und wird weich. So können die Spermien leichter in die Gebärmutter aufsteigen. Der Gebärmutterhals setzt alles daran, dass es auch tatsächlich zu einer Befruchtung kommt. Bei jedem Orgasmus einer Frau bewegt er sich wellenförmig, um die Spermien schnell durch die Eileiter zu schleusen.
Das ist auch wichtig zu wissen: Rund 4000 Frauen erkranken jedes Jahr in Deutschland an Gebärmutterhalskrebs. Um Krebsvorstufen bereits frühzeitig zu erkennen, ist der jährliche Gang zur Vorsorgeuntersuchung bei der Frauenärztin ganz besonders wichtig.
Die wichtigsten Hormone und ihre Funktionen
Östrogen ist für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut zuständig, sorgt für straffe Haut und stärkt die Abwehrkräfte. Testosteron brauchen wir genauso dringend wie Männer – jedoch in kleinerer Dosis. Es pusht unsere Libido und macht uns leistungsfähig. Progesteron unterstützt nicht nur die Gebärmutter bei der Einnistung der Eizelle, sondern sorgt auch für mehr Gelassenheit und tiefen Schlaf. Prolaktin reguliert die Reifung der Ei-Zelle und den Eisprung sowie die Milchproduktion in der Brust nach der Geburt eines Kindes.