Inlay: Die ästhetische Art der Zahnfüllung

Inlays besitzen gegenüber den gewöhnlichen Zahnfüllungen viele Vorteile. Bei der Wahl zwischen Gold und Keramik oder in puncto Kosten und Haltbarkeit muss bei Inlays aber auf einiges geachtet werden.

Illustration von Zähnen mit Inlays
Inlays sind zwar teuer, jedoch in Sachen Ästhetik und Haltbarkeit punkten sie Foto: istock_ayo888
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Wenn der Zahnarzt bohren muss, steht der Patient vor der Wahl: Darf es ein Inlay oder eine gewöhnliche Zahnfüllung sein? Viele Menschen sind von dieser Entscheidung zunächst einmal überfordert. Worin genau besteht der Unterschied zur normalen Zahnfüllung, welche Materialien stehen zur Verfügung und wer trägt die Kosten?

Was ist ein Inlay?

Sind Zähne von Karies befallen, muss der Zahnarzt die betroffene Stelle mit einem Bohrer entfernen. Das entstandene Loch wird dann gefüllt. Dabei gibt es grundsätzlich zwei verschiedene Möglichkeiten: plastische Füllungen oder ein Inlay. Unter die plastischen Füllungen fallen Amalgam und Komposit. Diese Materialien kommen direkt in das Loch im Zahn. Sie sind anfangs formbar und härten dann im Zahn aus. Inlays werden auch als Einlagefüllungen bezeichnet. Sie werden individuell hergestellt und passen sich deswegen passgenau an den Zahn an. Inlays gelten als besonders hochwertige und langlebige Zahnfüllungen, die bei guter Pflege unter Umständen ein Leben lang halten können.

Fertigung eines Inlays

Für die Anfertigung eines Inlays nimmt der Zahnarzt Abdrücke vom Ober- und Unterkiefer. Auch digitale Messdaten mithilfe einer Kamera sind möglich. Die Füllung wird dann in einem zahntechnischen Labor hergestellt. Manche Zahnarztpraxen verfügen selbst über die notwendige Computertechnik, um Einlagefüllungen anzufertigen. In der Zeit, bis das Inlay einsatzfähig ist, erhält der Patient eine provisorische Füllung.

Voraussetzungen für ein Inlay

Für Inlays gelten dieselben Voraussetzungen wie für plastische Füllungen. Sie sind nur dann möglich, wenn der gefüllte Zahn dem hohen Druck, der beim Kauen aufgebaut wird, noch standhalten kann. Ist ein Loch zu groß beziehungsweise zu wenig von der Zahnsubstanz erhalten geblieben, kommen Inlays nicht mehr infrage.

Übrigens: Bei einem größeren Inlay ist auch die Rede von einem Onlay beziehungsweise Overlay (= auflegen). Hier ist der Übergang zu Zahnkronen fließend.

Aus welchem Material kann ein Inlay gefertigt werden?

Beim Inlay haben Patienten grundsätzlich die Wahl zwischen vier verschiedenen Materialien.

Goldinlay

Dieses glänzende Edelmetall fällt natürlich auf. Dafür besitzt Gold aber viele Eigenschaften, die es gut für Inlays geeignet machen. Das gilt besonders für die Backenzähne, bei denen der Kaudruck sehr stark ist. “Unbestritten sind Einlagefüllungen aus Gold die solideste Versorgung einer Karies im Seitenzahnbereich”, informiert die Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung. Laut der Techniker Krankenkasse kann ein Goldinlay mehr als 30 Jahre im Zahn seine Funktion erfüllen.

Das gelingt nicht nur dank der Härte des Goldes. Das im Dentallabor gegossene Metall schmiegt sich exakt den Formen des gebohrten Lochs an und sorgt damit für perfekte Passgenauigkeit. Neben der hervorragenden Haltbarkeit ist Gold andererseits aber auch weich genug, um die Zähne im Oberkiefer nicht zu beschädigen. Ein Goldinlay besteht aus einer Legierung mit anderen Metallen und wird mit zahnmedizinischem Zement im Zahn befestigt.

Mögliche Nachteile:

  • Goldinlay hebt sich optisch deutlich vom Zahn ab
  • Bei tiefen Löchern kann die Füllung (anfänglich) für höhere Temperaturempfindlichkeit sorgen, da das Metall Wärme leitet
  • Goldinlays sind teuer

Keramikinlay

Ein fachmännisch angefertigtes Keramikinlay ist vom umliegenden Zahn kaum zu unterscheiden. Seine Farbe lässt sich nämlich individuell anpassen. Dieser Werkstoff bietet somit aus ästhetischen Gesichtspunkten viele Vorteile, insbesondere, wenn der Einsatzbereich gut sichtbar ist und man viel Wert auf weiße Zähne setzt. 

Keramikinlays können in den meisten Fällen selbst in den Backenzähnen eingesetzt werden. Sie zeichnen sich durch eine hohe biologische Verträglichkeit aus, lösen also selten allergische Reaktionen aus. Geschmacksbeeinträchtigungen gibt es bei diesem Inlay nicht.
Mögliche Nachteile:

  • Das Material ist meist härter als der Zahnschmelz. Das kann beim gegenüberliegenden Zahn zu Schäden führen. Bei wurzelbehandelten Zähnen ist Vorsicht geboten
  • Bei hohen Belastungen kann das Keramikinlay abplatzen
  • Im Gegensatz zum bewährten Gold gibt es bei Keramik noch wenig Langzeiterfahrungen
  • sehr hoher Preis

Kunststoffinlay

Gold und Keramik sind beim Inlay die Regel. Selten kommt ein Kunststoffinlay (auch: Kompositinlay) zum Einsatz. Vorteile sind der geringere Preis und dass sich diese Füllung wie das Keramikinlay auch an die jeweilige Zahnfarbe anpassen lässt. Dafür ist das Komposit nicht so lange haltbar. Experten rechnen mit einer Verweildauer von rund zehn Jahren. Außerdem kann sich die Farbe mit der Zeit ändern.

Galvanoinlay

Diese Art von Inlay ist erst seit einigen Jahren auf dem Markt. Hier werden die besten Eigenschaften von Gold und Keramik vereint. Die Keramikfüllung bekommt eine dünne Goldschicht als Unterlage. Sie sorgt für Passgenauigkeit und für dichtere Ränder als reine Keramikinlays. Allerdings ist an der Übergangsstelle weiterhin ein Goldrand sichtbar.

Was kostet ein Inlay?

Bei Zahnfüllungen können hohe Kosten auf den Patienten zukommen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen grundsätzlich nur den Preis einer vergleichbaren Amalgamfüllung. Die Mehrkosten für das Inlay muss der Patient tragen. Der jeweilige Preis hängt stark von der Größe und Beschaffenheit des Lochs ab. Einige Hundert Euro kostet die Einlagefüllung auf jeden Fall. Die aktuellen Rekordpreise für Gold schrauben die Kosten für das Goldinlay zusätzlich in die Höhe.

Quellen:

Inlays, in: tk.de

Zahnfüllungen aus einem Stück: Einlagefüllungen, in: kzbv.de

Welche Zahnfüllungen gibt es?, in: kzbv.de

Keramik-Inlays und Veneers, in: dgaez.de