Inhalieren bei Erkältung: So geht es richtig
Inhalieren bei Erkältung ist ein beliebtes Hausmittel. Doch hilft es wirklich und was sollte man bei der Anwendung beachten?
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Wenn die Nase verstopft ist oder sich der Schleim im Rachen einfach nicht lösen will, kann das Inhalieren bei einer Erkältung Erleichterung verschaffen und die Symptome zumindest vorübergehend abschwächen. Auch bei Husten und Heiserkeit kann Inhalieren helfen. Vorausgesetzt, Betroffene wenden das beliebte Hausmittel richtig an.
Hilft Inhalieren bei einer Erkältung?
Das Inhalieren bei einer Erkältung ist ein bewährtes und wirksames Hausmittel. Das Einatmen von heißem Wasserdampf reinigt die Schleimhäute der oberen Atemwege und erhöht ihre Durchblutung. Dadurch löst sich selbst festsitzender Schleim in Nase und Bronchien und kann leichter ausgeschneuzt und abgehustet werden. Gleichzeitig befeuchten die fein zerstäubten Wasserteilchen (Aerosole) die Schleimhäute der Atemwege. So können sie ihre natürliche Schutz- und Reinigungsfunktion besser ausüben.
Wann ist ein Dampfbad bei einer Erkältung sinnvoll?
Bei einer Erkältung ist das Inhalieren vor allem bei Schnupfen empfehlenswert, aber auch bei Husten, Halsschmerzen und Heiserkeit. Vorsicht ist angesagt bei entzündlichen Hauterkrankungen und Augenleiden, da der Dampf beim Inhalieren auch an die betroffenen Körperpartien gelangen und diese zusätzlich reizen kann. Auch bei sehr niedrigem Blutdruck und anderen Kreislaufstörungen ist von der Inhalation gegen Erkältung abzusehen.
Dürfen auch Kinder bei Erkältung inhalieren?
Inhalationen bei Erkältung eignen sich für Kinder ab zwei bis drei Jahren. Allerdings sollten kleine Kinder besser nicht über einem heißen Topf inhalieren. Es besteht Verbrühungsgefahr! Besser eignet sich für die Jüngsten ein Inhalator, da sie bei solchen Geräten nicht direkt mit heißem Wasser in Berührung kommen können. Anders als bei einem Metalltopf heizt sich die äußere Fläche eines Inhalators auch nicht so stark auf. Zudem sind ätherische Öle wie Kampfer, Eukalyptus (Cineol) und Pfefferminze (Menthol) für kleine Kinder tabu, da sie dem zentralen Nervensystem, den Nieren und den Atemwegen schaden können.
Wie wird ein Dampfbad fürs Gesicht bei Erkältung durchgeführt?
Für ein Erkältungs-Dampfbad benötigen Sie einen großen Topf oder eine Schüssel. Diese füllen Sie bis knapp unter den Rand mit heißem Wasser und geben je nach Vorliebe Inhalationszusätze wie Kamille oder Thymian hinein. Das Wasser sollte nicht kochen. Dann beugen Sie sich über das Wasser und legen ein Handtuch über Kopf und Schüssel, sodass kein Dampf entweichen kann. Ein Sicherheitsabstand von zwei Handbreiten verhindert, dass Sie sich verbrühen. Dann atmen Sie die aufsteigenden Dämpfe für zehn bis zwanzig Minuten tief durch Mund und Nase ein. Damit Ihnen nicht schwindelig wird, können Sie das Handtuch zwischendurch lüften. Zum Schluss waschen Sie das Gesicht mit lauwarmem Wasser ab.
Wenn Sie Kochsalz als Zusatz verwenden möchten, sollten Sie allerdings einen Vernebler (Diffuser) verwenden, weil das Salz nicht mit dem Wasserdampf aufsteigt, sondern im Topf verbleibt.
Womit inhalieren bei Erkältung?
Doch mit was sollte man inhalieren bei Erkältung? Womit man bei Erkältung inhaliert, hängt von den Beschwerden ab. Oft wirkt bereits der heiße Wasserdampf wohltuend. Verschiedene Zusätze können jedoch die Wirkung eines Dampfbades gegen Erkältung verstärken. Sogar das Inhalieren mit einer Erkältungssalbe aus der Apotheke ist möglich. Diese wird in das heiße Wasser gegeben, die Inhaltsstoffe lösen sich schnell auf und entfalten ihre Wirkung.
Schnupfen: Mit Salzwasser zu inhalieren (etwa ein Gramm Kochsalz auf 100 Milliliter Wasser) verflüssigt zäh sitzenden Schleim – dafür sollten Sie aber unbedingt einen Vernebler verwenden. Pflanzenextrakte wie Kamillenblüten (eine Handvoll) wirken entzündungshemmend. Hilfreich ist auch eine Mischung aus Pfefferminz-, Eukalyptus-, Thymian- und Latscherkiefernöl (insgesamt fünf Tropfen).
Husten: In diesem Fall eignen sich ebenfalls Kräuterzusätze wie Kamille, Thymian und Salbei oder ätherische Öle wie Pfefferminz-, Eukalyptus- und Thymianöl, um festsitzendes Sekret leichter abzuhusten. Mit einem Vernebler erreicht der Dampf auch die unteren Atemwege.
Halsschmerzen und Heiserkeit: Inhalationen mit Salzlösung befeuchten die gereizte Rachenschleimhaut. Zusätze wie Kamille oder Salbei wirken entzündungshemmend. Neben Inhalationen eignen sich auch Gurgellösungen und Kräutertees.
Eine Alternative: Fertige Zusätze oder ätherische Öle in ein Erkältungsbad geben und den aufsteigenden Dampf inhalieren. Sie sollten das Wasser aber nicht zu heiß einlaufen lassen und nur für wenige Minuten in die Badewanne steigen, weil die Belastung für den Kreislauf sonst zu groß wäre. Bei Fieber ist das Baden tabu, in diesem Fall sollten Sie bei einer Erkältung besser nur inhalieren.
Quellen:
Ätherische Öle eignen sich nicht als Heilmittel bei kleinen Kindern, in: kinderaerzte-im-netz.de
Inhalieren, in: hno-aerzte-im-netz.de
Grünwald, Jörg und Jänicke, Christof (2015): Grüne Apotheke, München: Gräfe und Unzer Verlag.
Wenzel, Petra (2007): Hausapotheke, München: Gräfe und Unzer Verlag.
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