Inhalieren bei Corona: So wirksam ist das Hausmittel
Wenn man sich mit Corona infiziert und nur leichte Erkältungssymptome hat, können Hausmittel den Heilungsprozess unterstützen – besonders Inhalieren kann bei Corona eine Wirkung zeigen. Und auch als Schutz vor einer Infektion kann Inhalation dienen, wie eine aktuelle Studie nun herausgefunden hat.
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Es gibt eine Vielzahl von Hausmitteln, von denen man sich eine Wirkung gegen Corona erhofft – eines davon wirkt tatäschlich: Inhalieren kann bei Corona eine sinnvolle Methode sein, um milde Symptome wie Husten und Schnpfen zu bekämpfen. Inzwischen wird die Inhalation auch in Krankhenhäusern bei der Behandlung von Corona-Patient:innen eingesetzt. Daneben kann regelmäßiges Inhalieren möglicherweise vor einer Infektion schützen, wie eine aktuelle Studie nahelegt.
Inhalation beschreibt das tiefe Einatmen von Tröpfen und Aerosolen. Neben Wasserdampf können auch spezielle Lösungen mit Salz oder ätherischen Ölen eingeatmet werden, die entzündungshemmende, abschwellende oder desinfizierende Eigenschaften haben. Die Wirkstoffe gelangen durch das Einatmen bis in die tieferen Atemwege, wo sie ihre Wirkung entfalten.
In der Therapie von Atemwegserkrankungen, wie Bronchitis, COPD oder chronischer Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) ist die Inhalation ein fester Bestandteil. Da Corona in seiner milden Form einer Atemwegserkrankung ähnelt, ist das Inhalieren geeignet, um die Beschwerden zu reduzieren.
Hilft Inhalieren bei Corona?
Im Falle eines milden Verlaufs mit leichten, einer Erkältung ähnelnden Symptomen, unterscheidet sich eine Corona-Erkrankung nicht wesentlich von anderen Atemwegserkrankungen, einer Erkältung oder der Grippe. Leidet man lediglich unter trockenem Husten und Schnupfen, kann somit auch bei einer Corona-Infektion das Inhalieren die Beschwerden abmildern. Schädlich ist die Inhalation in keinem Fall, sodass man sie bedenkenlos regelmäßig durchführen kann. Eine Selbstbehandlung ist jedoch ausschließlich bei milden Symptomen und einem guten Allgemeinzustand angezeigt.
Corona: Inhalieren mit Kochsalzlösungen hilft gegen Husten
Bei einer milden Corona-Erkrankung kann regelmäßiges Inhalieren mit Kochsalz (Natriumchlorid) den Heilungsprozess beschleunigen. Das hat mehrere Gründe: Zum einen fördert die Inhalation die Durchblutung in den Atemwegen, wodurch die Abwehrkräfte der Schleimhäute mobilisiert werden.
Zum anderen unterstützen Natrium und Cholrid die körpereigene Reinigungsfunktion: Es kommt zu einem vermehrten Schleimfluss, wodurch festsitzendes Sekret in den Bronchien gelöst wird. An dem feuchten Schutzfilm bleiben die Krankheitserreger haften, die über den Rachen oder durch die Nase nach draußen abtransportiert werden.
Damit sich die wohltuende Wirkung der Salzlösung auch in den tieferen Atemwegen entfalten kann, sind spezielle Vernebler ideal, da sie die Lösung in feinste Tröpfchen zerstäuben. Je kleiner die Tröpfchen sind, desto besser erreichen sie die Bronchien und die Lungen.
Alternativ kann die Inhalation mittels eines Dampfbads durchgeführt werden, das sich für die Befeuchtung der oberen Atemwege eignet.
So geht's: Eine Schüssel mit einem Liter heißem Wasser füllen und neun Gramm darin gut vermischen. Anschließend mit einem Tuch über dem Kopf über das Dampfbad. beugen und etwa zehn Minuten inhalieren. Drei- bis viermal täglich wiederholen.
Bei Corona Inhalieren mit Kamille: So hilft das Hausmittel
Kamille ist ein beliebter Zusatz bei Dampfinhalationen, da sie entzündungshemmend sowie beruhigend und abschwellend auf die Schleimhäute wirkt. Zusätzlich wird der Sekretfluss gefördert. Für die Inhalation eignet sich konzentrierter Kamillenextrakt aus der Apotheke.
So geht's: 10 bis 20 ml Kamillenextrakt in einem Liter heißem Wasser geben und gut durchmischen. Anschließend mit einem Tuch über dem Kopf für etwa 10 Minuten inhalieren. Drei- bis viermal täglich wiederholen.
Wichtig bei der Verwendung eines Verneblers: Nach jeder Anwendung sollte er gründlich gereinigt werden, um alle Rückstände – mitsamt der Viren – zu entfernen.
Inhalieren bei Covid: Schutz vor Ansteckungen
Regelmäßiges Inhalieren kann nicht nur dabei helfen, den Heilungsprozess einer Corona-Erkrankung zu beschleunigen. Es kann auch dazu beitragen, das Risiko einer Ansteckung zu reduzieren. Das zeigt eine länderübergreifende Studie, die kürzlich veröffentlicht wurde.
Darin untersuchten 14 Forscher:innen zunächst, wie viele Aerosolteilchen ein Mensch im Durchschnitt ausatmet. Dabei kam raus, dass bei älteren Menschen die Konzentration deutlich höher war. Das brachten die Wissenschaftler:innen mit einem niedrigem Feuchtigkeitshaushalt im Alter in Verbindung. Bestätigt werden konnte die Hypothese mit einem kleinen Experiment: Das Forscher-Team ließ Sportler so lange schwitzen, bis ihre Atemwege ausgetrocknet waren. Im Anschlusswar die Aerosolausscheidung tatsächlich höher.
Der an der Studie beteiligte Aerosolexperte Gerhard Scheuch erklärte im NDR-Podcast "Wieder was gelernt", dass er bereits in einer 2004 durchgeführten Studie beobachten konnte, dass erkrankte Menschen weniger Aerosolteilchen ausatmen, wenn sie vorher eine Kochsalzlösung einatmen.
Zu den Ergebnissen der aktuellen Studie sagt Scheuch: "Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass durch eine Befeuchtung der Atemwege, zum Beispiel durch eine Kochsalzinhalation, die Ausbreitung von Coronaviren wahrscheinlich verhindert oder zumindest minimiert werden kann." Das ist vor allem für Menschen ein wichtiger Hinweis, die eine Ansteckung im eigenen Haushalt abwenden wollen.
Hinweis: Inhalieren kann bei Corona die Symptome schneller abklingen lassen – wenn sich jedoch der Allgemeinzustands verschlechtert, sollten sich Betroffene unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben.
Quellen:
Inhalieren. In: HNO Ärzte im Netz
Atemwegsinfektionen. In: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
Allgemeine Hinweise zur Inhalation von Medikamenten, in: atemwegsliga.de
Kur für die Atemwege in den eigenen vier Wänden, in: lungenärzte-im-netz.de