Infektionsherd Schwimmbad – Bakterien, Parasiten, Pilze trotzen Chlorwasser

Im Wasser von Schwimmbädern und Pools lauern trotz gechlortem Wasser große Mengen gesundheitsgefährdender Bakterien, Pilze und Parasiten. Das zeigen Untersuchungen der Wake Forest University School of Medicine, die kürzlich veröffentlicht worden waren. Verschluckt man die Becken-Keime mit dem Wasser, drohen gefährliche Infektionen.
In Wasserproben, die Pools, Schwimmbädern und Freibädern entnommen wurden, fanden sich zahlreiche gefährliche Keime. Das zeigt eine Untersuchung unter Leitung von Professor Christopher Ohl der Wake Forest University School of Medicine in North Carolina. Trotz gechlortem Wasser seien Pools und Schwimmbecken mit großen Mengen Parasiten, Bakterien und Pilzen belastet. Nach Aussagen der Forscher können solche Keime gefährliche Infektionen auslösen.
Besonders betroffen seien Becken, in denen sich kleine Kinder aufhalten würden. Das dort untersuchte Wasser falle als „schlimmer Infektionsherd“ auf.
Schwimmbecken: Warm, seicht und überfüllt
Schwimmbecken und Pools sind warm, feucht, relativ seicht und in ihnen planschen im Verhältnis zum Wasseraustausch erheblich zu viele Menschen – und deren Keime. Die Forscher betonen, dass die Becken-Umgebung „trotz gechlortem Wasser der perfekte Nährboden für wasserübertragbare Infektionen sei.“
Die meisten Keime und Parasiten kommen vor allem durch das Schlucken von Wasser in den Körper. Aber auch über die Ohren, Nase oder die Genitalöffnungen ist die Aufnahme von Erregern möglich. Ebenso besteht die Gefahr, dass man die gefährlichen Keime über die feuchte Luft einatmet.

Nicht schlucken!
Deswegen sei nach Aussagen von Prof. Ohl der einzige effektive Schutz gegen die verschiedenen Erreger, nach Möglichkeit kein Beckenwasser zu schlucken. Ebenso sollten Badebegeisterte Schwimmbäder und Pools für ein paar Tage meiden, wenn nach einem Aufenthalt zum Beispiel im Freibad Durchfall oder Übelkeit festgestellt wird. Zum einen, um andere Badbesucher vor ihren Keimen zu schützen und zum anderen, weil ein geschwächtes Immunsystem empfindlicher ist für andere Infektionskrankheiten.
Nicht nur ekelhaft, sondern gefährlich
Die meisten Bakterien und Parasiten kommen nach einer Studie der WHO über den Kot der Badenden in das Wasser. Die Becken-Keime können dabei eine ganze Reihe an Infektionen auslösen: Von grippeähnlichen Beschwerden, Durchfall, Übelkeit, Hautausschlag, Ohreninfektionen und Fußpilz sei alles dabei, so die Forscher.