Infarkt-Risiko fürs Herz: Auf diese 4 Werte kommt es an!

Wenn Sie auf bestimmte Risikofaktoren achten und diesen vorbeugen, muss es nicht erst zu einem Herzinfarkt kommen. Auf welche 4 Herz-Werte kommt es besonders an?

3D-Darstellung vom Herz im Oberkörper
Ablagerungen (Plaques) in den Gefäßen führen häufig zu einem Herzinfarkt Foto: iStock/magicmine

Stören Plaques oder Blutgerinnsel den Blutfluss in den Arterien, kann das Herz nicht mehr richtig arbeiten und die Organe versorgen – es kommt zur Arteriosklerose, auch Arterienverkalkung genannt. Diese kann unter anderem zu Herzinsuffizienz führen. Die häufigste Folge ist jedoch ein Herzinfarkt. Um diesen zu vermeiden, sollten Sie 4 wichtige Risikofaktoren kennen und ihnen vorbeugen.

Die 4 größten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt

Wenn Sie es gar nicht erst zu Arteriosklerose kommen lassen, reduzieren Sie auch Ihr Herzinfarkt-Risiko. Da es sich um einen schleichenden Prozess handelt, ist es wichtig zu wissen, welche Faktoren zur Verkalkung der Arterien führen und wie Sie für die Gesundheit Ihres Herzens vorsorgen können.

Die 4 wichtigsten hat der Leiter der Klinik für Kardiologie an der Berliner Charité, Ulf Landmesser, im Gespräch mit FOCUS Online aufgezählt. Demnach sollten Sie diese Werte besonders im Auge behalten:

  1. Blutdruck, da Bluthochdruck oftmals zu einem Herzinfarkt führt. Der Blutdruck sollte idealerweise unter 140 (systolisch) und unter 90 (diastolisch) liegen.

  2. Diabetes, denn der hohe Blutzucker und die Veränderungen des Stoffwechsels haben auf Dauer eine schädigende Wirkung auf die Blutgefäße. Der Nüchternblutzucker sollte unter 100 mg/dl (5,6 mmol/l) liegen. Bei Werten zwischen 100 und 125 mg/dl könnte schon ein Prädiabetes, die Vorstufe zum Diabetes, vorliegen.

  3. Drei bestimmte Lipoproteine: Zum einen LDL-Cholesterin – ist der Wert dauerhaft erhöht, können Ablagerungen in den Arterien die Folge sein. Darüber hinaus können auch das Lipoprotein (a), ein zumeist genetisch bedingter Faktor, sowie unter anderem durch einen ungesunden Lebensstil geförderte Triglycerid-reiche Lipoproteine das Herzinfarkt-Risiko erhöhen. Die optimalen Werte liegen beim LDL-Cholesterin unter 100 mg/dl (Milligramm pro Deziliter Blut), sind die Herzkranzgefäße schon geschädigt, sollte er sogar unter 55 mg/dl betragen.

  4. Genetische Faktoren: Erkrankungen in der Familie, zum Beispiel Herzinfarkt, Diabetes oder Schlaganfall, können wichtige Hinweise auf eventuelle Vorbelastungen geben.

Zudem sollten Sie auch bei entzündlichen Erkrankungen achtsam sein, da eine dauerhafte Entzündung ebenfalls das Risiko für einen Herzinfarkt erhöht. Dies gilt insbesondere für chronisch-entzündliche Krankheiten wie rheumatoide Arthritis.

Risiko Herzinfarkt: Werte regelmäßig checken lassen

Die Risikofaktoren sind in der Regel gut behandelbar. Je eher Sie sich damit befassen und die Werte in optimale Bereiche bringen, desto mehr senken Sie Ihr Herzinfarkt-Risiko. Als erstes sollten Sie dafür die genannten Lipoproteinwerte, Blutzucker und Blutdruck von Ärztin bzw. Arzt überprüfen lassen und auch Vorerkrankungen in der Familie nennen.

Schon ab einem Alter von 40 Jahren ist ein regelmäßiger Check empfehlenswert. Spätestens ab 50 Jahren sollten bei Verdacht auf kardiovaskuläre Schäden des Herzens auch ein Herz-CT zur Darstellung der Herzgefäße sowie ein Herzultraschall dazukommen.

So können Sie den 4 Herzinfarkt-Risiken vorbeugen

Sollten Ihre Werte Grund zur Besorgnis geben oder finden sich vielleicht schon Ablagerungen in Ihren Blutgefäßen, wird Ihnen eine passende Therapie verordnet. Dazu gehören unter anderem entsprechende Medikamente, aber auch die Anpassung Ihres Lebensstils.

Damit es gar nicht erst so weit kommt, können Sie auch selbst schon früh die Weichen stellen: mit einer gesunden, fettarmen und ballaststoffreichen Ernährung sowie ausreichend Bewegung. Zudem sollten Sie Ihre Werte regelmäßig checken lassen, insbesondere bei familiärer Vorbelastung, um Ihr Herzinfarkt-Risiko zu minimieren.