Impfresistente Corona-Mutationen: Wie groß ist die Gefahr?

Das Coronavirus mutiert immer weiter – und noch ist kein Ende in Sicht. Experten befürchten, dass sich ein Supervirus entwickeln könnte und warnen eindringlich vor solchen impfresistenten Corona-Mutationen. Wie gefährlich ist das wirklich für uns? Und was bedeutet das für den Kampf gegen die Pandemie?

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B.1.1.7, B.1.351 und P.1: Das sind die fachlichen Bezeichnungen der zurzeit am weitesten verbreiteten Mutanten des Coronavirus. Doch Fachleute warnen: SARS-CoV-2 mutiert fleißig – es könnten impfresistente Corona-Mutationen entstehen. Die Rede ist von einem Supervirus, auch Escape-Variante genannt. Dann könnten die derzeit verfügbaren Vakzine wirkungslos sein.

Kanzleramtschef warnt vor impfresistenten Corona-Mutationen

Experten befürchten, dass durch Massenimpfungen bei hohen Infektionszahlen Varianten des Coronavirus entstehen, gegen die die Impfstoffe nichts mehr ausrichten können. Auch Kanzleramtsminister Helge Braun – selbst Arzt – warnte in einem Interview mit der Bild am Sonntag: Wenn parallel zum Impfen die Infektionszahlen wieder rasant anstiegen, wüchse die Gefahr, dass die nächste Virus-Mutation immun werde gegen den Impfstoff. „Dann stünden wir wieder mit leeren Händen da. Dann bräuchten wir neue Impfstoffe, dann müssten wir mit dem Impfen wieder ganz von vorne beginnen“, so Braun. Zu frühe Lockerungen könnten genau diese Entwicklung begünstigen.

Die erste Escape-Variante ist schon da

Während sich Deutschland über weitere Lockerungen und einen strengen Lockdown streitet, breitet sich derweil in Österreich eine solche gefährliche Coronavirus-Variante aus: In Tirol, angrenzend zu Bayern, ist E484K auf dem Vormarsch. Es handelt sich dabei um eine neue Mutation der britischen Mutante B.1.1.7. Es gibt Hinweise darauf, dass diese Variante nicht nur infektiöser ist, sondern auch die Reaktion von Antikörpern teilweise aushebelt. So wächst die Gefahr, dass man sich auch nach einer Corona-Infektion oder -Impfung mit dem Virus anstecken kann.

Biontech arbeitet an modifiziertem Impfstoff

Dass Viren mutieren, ist eigentlich ganz normal. Wir kennen das von der Grippe: Auch hier muss der Impfstoff jedes Jahr an neue Varianten angepasst und die Impfung aufgefrischt werden – und selbst dann ist der Schutz nicht hundertprozentig. Genauso wird es auch bei SARS-CoV-2 sein. 

Während manche Mutanten die Weiterentwicklung des Virus sogar stoppen können und andere harmlos sind, stellen die Escape-Varianten jedoch eine große Gefahr dar. Deshalb müssen die Vakzine auf diese Mutanten angepasst werden. Biontech-Chef Ugur Sahin verkündete bereits, dass sein Unternehmen an einer solchen Entwicklung arbeite, die Anpassung sei relativ leicht durchzuführen.

Dennoch sollten wir uns nicht in Sicherheit wiegen und die Gefahr eines Supervirus ernst nehmen: „Wir sind in der gefährlichsten Phase der Pandemie“, warnt CDU-Politiker Braun eindringlich. Und wir können alle dazu beitragen, dass impfresistente Corona-Mutationen keine Chance haben.

Quellen:
Angst vor dem Super-Virus in: sueddeutsche.de
Droht Deutschland die Katastrophe? Experten warnen vor Super-Virus-Mutation in: ruhr24.de
Virologe Bergthaler warnt vor E484K-Variante in Tirol in: science.orf.at