Immer erkältet? – versteckte Ursachen erkennen

Ständig eine verstopfte Nase, Druckgefühl im Kopf und eingeschränktes Riechvermögen – hinter diesen Beschwerden muss nicht immer eine Erkältung stecken. Eine Studie beweist: PPI gegen Sodbrennen können diese Symptome lindern.
Dass die Refluxkrankheit, bei der Magensäure in die Speiseröhre gelangt, Atemwegserkrankungen begünstigt, ist schon seit mehr als zehn Jahren bekannt. Neu ist aber das Ergebnis einer kroatischen Studie: Kinderärzte fanden heraus, dass Protonenpumpenhemmer (PPI), die üblicherweise bei Reflux verschrieben werden, auch die Symptome einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung lindern können.
PPI gegen Reflux und Rhnosinusitis – die Studie
Um die Wirkung von PPIs bei Rhinosinusitis zu überprüfen, führten die Ärzte eine Studie mit 60 Patienten im Alter von mindestens 18 Jahren durch. Voraussetzung war, dass die Studienteilnehmer sowohl an laryngopharyngealem Reflux (stillem Reflux) und an einer chronischen Rhinosinusitis erkrankt waren. Um festzustellen, ob die Teilnehmer tatsächlich an beiden Erkrankungen leiden, wurden folgende Untersuchen durchgeführt: Mithilfe einer 24-Stunden-pH-Messung bestätigten Ärzte den Reflux. Um die Rhinosinusitis festzustellen, führten sie eine nasale Endoskopie durch. Über acht Wochen erhielten die Teilnehmer einmal täglich PPIs (20 Milligramm Omeprazol) oder ein Scheinpräparat und wurden anschließend zu ihren Symptomen befragt. Die subjektiven Beschwerden der Patienten wurden mithilfe des Reflux-Symptom-Indexes erfasst, die objektiven mit dem Reflux Finding Score (RFS-Skala). Bezüglich der Rhinosinusitis-Symptome wurden die Teilnehmer nach Beschwerden wie Kopfschmerzen, Husten und einer verstopften Nase befragt. Es zeigte sich: Die Teilnehmer, die Protonenpumpenhemmer genommen hatten, schätzen ihre Reflux- und Rhinosinusitis-Symptome nach den acht Wochen als deutlich gelindert ein. Medizinische Untersuchungen bestätigten diesen Eindruck.
Chronische Nasennebenhöhlenentzündung und stiller Reflux – das sind die Symptome
Etwa fünf Prozent der Deutschen leiden an einer chronischen Rhinosinusitis. Bei dieser Krankheit sind zugleich die Nasenschleimhaut und die Nasennebenhöhlen entzünden. Sie gilt als chronisch, wenn die Symptome länger als drei Monate anhalten. Zu den Anzeichen gehören: • Geruchsverlust,• Husten,• Kopfschmerzen im Stirnbereich• und Heiserkeit Beim Reflux ist der Rückfluss von Speisebrei und Magensäure aus dem Magen in die Speiseröhre Ursache für Beschwerden: Schmerzhafte Entzündungen der Schleimhäute im Rachenbereich und in der Speiseröhre sowie Sodbrennen und saures Aufstoßen sind übliche Folgen. Beim laryngopharyngeale Reflux (sogenannter stiller Reflux) treten allerdings keine Schmerzen auf. Bemerkbar macht sich die Erkrankung durch Heiserkeit, Husten, Halsschmerzen, Asthma oder häufige Atemwegsinfekte.
Refluxkrankheit: Atemwege schützen und Magen schonen
Wenn Sie bereits wissen, dass Sie an Reflux leiden, ist es ratsam, die Atemwege zu schützen. Besonders im Winter sollten Sie viel trinken, um die Schleimhäute feucht zu halten. Um die schmerzhaften Reflux-Symptome zu lindern, meiden Sie Lebensmittel, die den Magen reizen. Dazu gehören süßes, fettiges und scharfes Essen sowie Alkohol und Kaffee. Wenn die Symptome trotz magenschonender Ernährung anhalten, können Sie PPI einnehmen. Diese hemmen die Bildung von Magensäure. Empfohlen ist eine der magensaftresistenten Tabletten (20 Milligramm) pro Tag. Ohne Absprache mit einem Arzt sollten Sie das Mittel nicht länger als zwei Wochen einnehmen. Umgekehrt gilt: Wenn Sie häufig an Atemwegserkrankungen leiden, lassen Sie beim Arzt abklären, ob Reflux die Ursache dafür ist.