Ich habe ein Myom – und nun?

Myom in der Gebärmutter
Ein Myom ist eine gutartige Wucherung der Gebärmuttermuskulatur. Bei den meisten Frauen sind die Myome so klein, dass keine Beschwerden entstehen Foto: istock/FancyTapis
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Nicht in allen Fällen ist ein Myom behandlungsbedürftig. Was Gynäkologen heute empfehlen und ob ein Myom gefährlich ist – hier mehr erfahren.

Etwa jede vierte Frau ab 30 Jahren leidet an Wucherungen in der Gebärmutter, sogenannten Myomen. Vielen Betroffenen bereitet die Diagnose große Sorgen und schürt Ängste, sie fragen sich: Ist es etwa Krebs? Die Antwort lautet: nein. Das Myom ist ein gutartiger Muskeltumor. Nur etwa 0,2 Prozent aller Myome verändern sich zu einem bösartigen Geschwulst.

Wann ein Myom behandelt werden sollten

Die zweite Frage lautet daher fast immer: Muss das Myom entfernt werden? Auch diese kann mit nein beantwortet werden. Vor allem bei kleineren Wucherungen (bei einer Größe 1–4 cm) ist meist keine Behandlung notwendig. Ein Myom kann aber – je nach Lage, Form und Größe – zu teilweise starken Beschwerden führen. Manchmal finden sich nur ein, häufig aber auch gleich mehrere Myome in verschiedenen Regionen der Gebärmutter. Etwa die Hälfte der betroffenen Frauen leidet unter starken Regelblutungen, Schmerzen, ständigem Harndrang, Verdauungsproblemen oder einem vorgewölbten Bauch.

Diagnose Myom: Gebärmutter wird zu häufig operiert

Wer aufgrund seines Myoms Beschwerden hat, spricht am besten mit seinem Frauenarzt darüber. Eine Tast- oder Ultraschalluntersuchung schafft Klarheit. Ärzte raten bei einem positiven Befund häufig zur Entfernung der Gebärmutter. Aber die Operation ist in 90 Prozent der Fälle nicht zwingend notwendig.

Myom schonend entfernen

Mit modernen, minimalinvasiven Eingriffen – beispielsweise der Embolisation – lässt sich ein Myom auch schonend entfernen. Dabei werden unter örtlicher Betäubung körperverträgliche Kunststoffkügelchen in die Arterie gespritzt, die das Myom versorgt. Der Blutstrom wird blockiert und das Myom „hungert aus“.

Immer häufiger wenden Ärzte auch den sogenanntem fokussierten Ultraschall an. Bei dieser Gebärmutter erhaltenden und ambulant durchgeführten Therapie wird das Myomgewebe durch Hitze zerstört.

Myome: Was sind die Risikofaktoren?

Bei der Entstehung eines Myoms ist die genetische (erbliche) Veranlagung ein entscheidender Faktor. Wenn die Mutter betroffen ist, muss auch die Tochter mit den gutartigen Muskelknoten in der Gebärmutter rechnen. Ebenso spielen die Hormone eine Rolle: Ein hoher Östrogenspiegel fördert das Wachstum eines Myoms. Auch der Verzehr von zu viel tierischem Eiweiß, emotionaler Stress und zu wenig Bewegung gelten als Risikofaktoren.