Hypericum perforatum: Homöopathischer Wirkstoff bei Verletzungen
Bei Hypericum perforatum, meist nur kurz als Hypericum bezeichnet, handelt es sich um echtes Johanniskraut. Es wird in der Homöopathie bei unterschiedlichen Beschwerden genutzt. Der wichtigste Einsatzbereich sind Beschwerden und Verletzungen, die die Nerven betreffen.
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Hypericum perforatum: Was ist es?
Hypericum perforatum ist die wissenschaftliche Bezeichnung für das echte Johanniskraut. Die Pflanze ist bereits seit der Antike als Heilpflanze bekannt. Johanniskraut findet sich vor allem auf Wiesen und an Waldrändern und ist in ganz Europa, in Nordamerika und im Westen Asiens verbreitet.
Die Präparate werden aus der frischen ganzen Pflanze zu Beginn der Blütezeit, Ende Januar, hergestellt und stark verdünnt (potenziert).
In der Schulmedizin wird Johanniskraut in Form von Phytopharmaka gegen depressive Verstimmungen und nervöse Unruhe eingesetzt. In der Homöopathie liegen die Schwerpunkte bei physischen Verletzungen.
Bei welchen Beschwerden wird Hypericum perforatum angewandt?
Da Hypericum perforatum einen besonderen Bezug zum Nervengewebe besitzt, sind die wichtigsten Anwendungsgebiete in der Homöopathie Nervenentzündungen oder Verletzungen, bei denen Nerven betroffen sind.
Das können beispielsweise Schnitt-, Stich- oder Bisswunden sein, aber auch Quetschungen, Stauchung und Prellungen. In diesen Fällen wird das Johanniskraut als Öl oder Salbe auf die betroffene Haut verrieben.
Weitere Krankheiten und Beschwerden, die typischerweise mit Hypericum perforatum behandelt werden, sind:
- Schmerzen
- Schmerzen nach Operationen
- Unterleibsschmerzen
- Steißbeinprellungen
- Insektenstiche
Leitsymptome, die eine Behandlung mit Johanniskraut anzeigen, sind:
- ein stechendes oder schneidendes Gefühl
- starke Berührungsempfindlichkeit
- Beschwerden bessern sich bei Stillhalten und verschlimmern sich durch Berührung oder Bewegung
Dosierung und Anwendung bei Hypericum perforatum
Hypericum perforatum wird als Einzelmittel klassisch in Form von Streukügelchen (Globuli) eingenommen. Es ist jedoch auch als Tropfen oder Tabletten erhältlich.
Für die Selbstbehandlung kommen am häufigsten die Potenzen D6 und D12 zum Einsatz. Eine Dosis entspricht drei Globuli, diese kann bis zu viermal täglich eingenommen werden.
Stärkere Verletzungen können auch in Dosierungen mit Hypericum C30 behandelt werden. Potenzen ab C200 oder D30 sollten nicht ohne Absprache mit einem homöopathisch erfahrenen Arzt eingenommen werden. Gleiches gilt für Hochpotenzen wie LM oder Q.
Übrigens: Johanniskrautpräparate, die gegen depressive Verstimmungen eingesetzt werden, enthalten kein potenziertes Johanniskraut. Bei diesen Mitteln wird die direkte pflanzliche Wirkung genutzt, nicht die homöopathische.
Was gilt für die Anwendung bei Baby und Kind?
Vor allem kleinere Kinder verletzen sich beim Spielen schnell. Eingeklemmte Finger, kleinere Riss- oder Schürfwunden sowie Stürze auf Gesäß, Knie oder Kopf gehören im Kleinkindalter fast zum Alltag. Die Anwendung von Hypericum perforatum lindert die Schmerzen auf sanfte Weise.
Babys bis zwölf Monate erhalten als Dosis nur ein Streukügelchen, Kleinkinder bis drei Jahre zwei Globuli. Auch hier können Salben und Lotionen mit Johanniskraut-Extrakt Linderung verschaffen.
Wer nach Unfällen und Stürzen Hypericum perforatum einsetzen möchte, sollte vorab sichergehen, dass es sich nicht um eine ernsthafte Verletzung handelt und im Zweifelsfall immer den Kinderarzt zurate ziehen.
Hinweis: Die spezifische Wirksamkeit von Homöopathie wird in der Wissenschaft diskutiert. Dennoch ist Homöopathie als sanfte Heilmethode sehr beliebt.
Quellen:
Homöopathische und anthroposophische Arzneimittel. In: Bundesinstut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM).
Hypericum perforatum – Johanniskraut. In: Homöopathie online.
Sommer, S. (2015): Homöopathie. Alltagsbeschwerden selbst behandeln. Gräfe und Unzer Verlag, München.
Stumpf, W. (2015): Homöopathie für Kinder. Gräfe und Unzer Verlag, München.
Wiesenauer, M. & Kirschner-Brouns, S. (2007): Homöopathie – Das große Handbuch. Gräfe und Unter Verlag, München.