HydraFacial: Schöne Haut durch Staubsauger-Verfahren?

Der Soforteffekt des sogenannten HydraFacials ist in Beauty-Kreisen in aller Munde. Nach nur einer ersten Anwendung soll die Haut glatter, straffer und strahlender erscheinen. Doch was steckt wirklich hinter der Trend-Beauty-Behandlung aus den USA, von der so viele Hollywood Stars schwärmen?

 

Eine Frau erhält eine HydraFacial-Behandlung im Kosmetik-Studio
Eine glattere, jünger aussehende Haut nach nur einer Behandlung – das soll mit HydraFacial möglich sein Foto: istock_OleksandrHrytsiv

HydraFacial – was ist das?

„HydraFacial“ klingt ungewöhnlich, doch dieser Begriff beschreibt eigentlich nur eine sehr gründliche Tiefenreinigung der Haut. Dabei wird die Haut mit einer Art Staubsauger, dem patentierten HydraFacial-Gerät, porentief gereinigt. Bei der minimal-invasiven Hautbehandlung werden abgestorbene Hautschüppchen gezielt abgetragen. Außerdem erfolgt ein Peeling, eine intensive Ausreinigung und abschließend eine Hydration. Das versprochene Resultat: eine völlig neue Haut und viel Strahlkraft.

All das passiert durch den Einsatz einer speziellen, spiralförmigen Saugspitze, die während der Behandlung geöffnet wird. Damit lassen sich Unreinheiten entfernen und Wirkstoffe, wie etwa ein Serum, tief in die Poren einschleusen – so das Versprechen.

So läuft ein HydraFacial ab

Und was genau muss man sich nun unter dieser speziellen Gesichtsbehandlung vorstellen?

Vor dem Start der Behandlung sollte ein Aufklärungs- und Beratungsgespräch stattfinden. In diesem Gespräch sollten die Wirkungsweisen sowie Nebenwirkungen und Risiken thematisiert werden. Außerdem wichtig: die Erhebung der Krankengeschichte. So kann der Experte etwa Vorerkrankungen und Allergien des Kunden ausschließen.

Unmittelbar vor dem HydraFacial wird die Haut schonend gereinigt, um Make-up-Reste oder andere Pflegeprodukte vor Beginn zu entfernen. Dann kann es losgehen:

  1. Abtragung der Haut: Abgestorbene Hautzellen werden entfernt, sodass eine gesunde und frische Haut zum Vorschein kommt.
  2. Säurepeeling: Mithilfe eines sanften Peelings wird die Haut gereinigt. Ablagerungen weichen in den Poren auf.
  3. Porentiefe Ausreinigung: Durch die vakuumbasierte Tiefenreinigung werden die Poren gereinigt und dabei von Unreinheiten und Talgablagerungen befreit.
  4. Feuchtigkeit: Im letzten Schritt, der Hydration, wird die Haut noch ordentlich gepflegt. Und zwar mit Mineralien, Vitaminen, Antioxidantien und Hyaluronsäuren. Diese Stoffe gelangen mithilfe des sogenannten Vortex-Fusel-Tips, einem speziellen Applikator, tief in die Haut eingeschleust.

Neben diesen vier Schritten können zusätzlich auch noch eine Lymphdrainage und eine Lichttherapie zum Einsatz kommen – ganz je nach Hautbedürfnis und Sensibilität der Haut.

Wie lange dauert ein HydraFacial?

Viel Zeit benötigt eine solche Behandlung nicht. In der Regel dauert ein HydraFacial nur zwischen 30 und 45 Minuten – je nach dem Bedürfnis des jeweiligen Patienten. Erfolge werden häufig schon nach einer Sitzung sichtbar. Die Ergebnisse einer Behandlung halten meistens zwischen 4 bis 6 Wochen an. Je nach Indikation empfehlen Experten mehrere Sitzungen, meistens monatlich.

Ergebnisse: HydraFacial – was kann es?

Es handelt sich um ein scheinbar vielseitiges Haut-Treatment. Doch welche Ergebnisse kann ein HydraFacial genau erzielen? Was sind die Vorteile? Und wer kann davon profitieren?

Ein HydraFacial hat folgende positive Effekte:

  • Straffere, jünger wirkende Haut
  • Ebenmäßige Struktur der Haut
  • Verfeinerung der Poren
  • Feuchtigkeit / Hydration
  • Minderung von Linien und Falten
  • Minderung von Hyperpigmentation
  • Abmildern von Sonnenschäden

HydraFacial: Für wen ist es geeignet?

Generell kann jeder Hauttyp ein HydraFacial bei sich durchführen lassen. Sogar Personen mit empfindlicher Haut können davon profitieren. Im Speziellen empfehlen Kosmetiker besonders folgenden Personengruppen eine solche Behandlung:

  • Personen mit Alterserscheinungen (z.B. Falten, abnehmende Elastizität, Straffheit)
  • Personen mit Hautproblemen (z.B. Akne, ölige Haut, trockene Haut, verstopfte Poren, Verhornungsstörung)
  • Personen mit Hyperpigmentierung
  • Personen mit sonnengeschädigter Haut

Wer sollte auf HydraFacials verzichten?

Doch nicht alle sollten ein HydraFacial bei sich durchführen lassen. Ein professioneller Anbieter, wie ein gutes Kosmetikinstitut oder ein Hautarzt, sollte Sie dementsprechend aufklären und gegebenenfalls von einer HydraFacial-Behandlung abraten. Zu den Kontraindikationen gehören zum Beispiel: 

  • Akne mit entzündlichen Pusteln
  • Bakterielle Hauterkrankungen

HydraFacial – die Nebenwirkungen

Panik vor schweren Nebenwirkungen oder Risiken? Nicht nötig. Das HydraFacial ist eine besonders sanfte Art der Hautbehandlung. Sie birgt kaum Nebenwirkungen. Die Methode ist schmerzfrei und bringt im Gegensatz zu anderen Hautbehandlungen keine Ausfallzeiten mit sich.

Einige Anwender verspüren hinterher ca. eine Stunde lang eine leichte Rötung (Erythem) oder ein leichtes Spannen der Haut. Es ist ratsam, hinterher täglich einen hohen Lichtschutz aufzutragen, um die Abheilung nicht zu behindern. Sonnenbäder und Saunabesuche sollte man im Idealfall für 14 Tage vermeiden.

Kosten: Wie teuer ist ein HydraFacial?

Die Kosten für ein HydraFacial können je nach Anbieter und Umfang der Behandlung stark variieren. Man kann jedoch sagen, dass ein HydraFacial zwischen 150 und 300 Euro pro Sitzung kostet. Damit gehört die HydraFacial zu den erschwinglicheren Methoden im Bereich der Hautbehandlungen.

Quellen:

HydraFacial. Tiefenreinigung und strahlender Teint, in: Derma Net

Hydradermabrasion: an innovative modality for nonablative facial rejuvenation, in: Pubmed