Husten bei Babys: Hausmittel und Tipps

Husten bei Babys ist für die Eltern oft sehr beunruhigend. In den meisten Fällen ist er aber nicht gefährlich und kann mit einfachen Mitteln gelindert werden. Doch bei bestimmten Warnzeichen sollte ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin aufgesucht werden. Wann zur Behandlung von Husten bei Babys Hausmittel ausreichen und wann die Symptome abgeklärt werden sollten – alle Infos im Überblick!

JW Video Platzhalter
Zustimmen & weiterlesen
Um diese Story zu erzählen, hat unsere Redaktion ein Video ausgewählt, das an dieser Stelle den Artikel ergänzt.

Für das Abspielen des Videos nutzen wir den JW Player der Firma Longtail Ad Solutions, Inc.. Weitere Informationen zum JW Player findest Du in unserer Datenschutzerklärung.

Bevor wir das Video anzeigen, benötigen wir Deine Einwilligung. Die Einwilligung kannst Du jederzeit widerrufen, z.B. in unserem Datenschutzmanager.

Weitere Informationen dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Husten bei Babys kann verschiedene Ursachen haben; meist stecken vergleichsweise harmlose Erkältungsviren dahinter und die Beschwerden können gut mit Hausmitteln behandelt werden. Manchmal ist aber auch eine ernsthafte Erkrankung wie Keuchhusten oder eine Lungenentzündung die Ursache – dann ist schnelles Handeln wichtig, um Komplikationen wie gefährliche Atemaussetzer zu verhindern.

Ein Baby wird vom Kinderarzt abgehört
An den Atemgeräuschen kann der Kinderarzt feststellen, ob das Baby an einer Bronchitis leidet Foto: iStock/Prostock-Studio

Husten bei Babys: Mögliche Ursachen

Meist wird der Husten bei Babys durch Erkältungsviren ausgelöst. Ist das Baby erkältet, lassen sich die Symptome häufig durch Hausmittel lindern und verschwinden in der Regel innerhalb einer Woche wieder komplett.

Aus einer Erkältung kann sich aber auch eine Bronchitis entwickeln, also eine Entzündung der Bronchialschleimhaut. Eine Bronchitis bei Babys kann für die Kleinen sehr quälend sein und sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Sie ist an starkem und hartnäckigem Husten zu erkennen, der typischerweise trocken beginnt und später produktiv wird. Der Kinderarzt oder die Kinderärztin kann durch das Abhören mit dem Stethoskop an den Atemgeräusche erkennen, ob eine Bronchitis vorliegt. Dann werden häufig Medikamente verabreicht wie beispielsweise eine Inhalation mit entzündungshemmenden oder die Atemwege erweiternden Wirkstoffen.

Zusätzliche Symptome wie Fieber und Kurzatmigkeit können auf eine Lungenentzündung oder Keuchhusten hinweisen. Diese Erkrankungen sind für Babys potenziell lebensbedrohlich und sollten sofort ärztlich behandelt werden.

Leidet das Baby an einer plötzlichen nächtlichen Hustenattacke, könnte es sich um einen sogenannten Pseudokrupp-Anfall handeln. Die meist durch Viren ausgelösten Anfälle treten gehäuft in der kalten Jahreszeit auf. Dabei schwillt die Schleimhaut des Kehlkopfes an und das Baby hat Schwierigkeiten, Luft zu bekommen. Symptome sind ein bellender Husten, Heiserkeit und röchelnde Atemgeräusche. Häufig genügt dann kalte Luft (zum Beispiel durch ein geöffnetes Fenster oder vor dem geöffneten Kühlschrank), um die Atemwege wieder abschwellen zu lassen. Zusätzlich sollten Eltern ihr Kind aufsetzen und beruhigen, damit eine normale Atmung möglich wird. Hilft das nicht, kann in der Notaufnahme ein Cortison-Zäpfchen oder eine abschwellende Inhalation verabreicht werden. Bei schwerer Atemnot den Notruf absetzen!

Hat das Baby ständig Husten und macht pfeifende Geräusche beim Ausatmen, kann allergisches Asthma dahinterstecken. Auch dann ist eine Behandlung mit den passenden Medikamenten wichtig – darum sollten Eltern einen chronischen Husten bei ihrem Baby unbedingt abklären lassen.

Säugling-Husten: Schnupfen als Ursache

Manchmal ist auch ein Schnupfen schuld daran, dass das Baby hustet: Wenn der Säugling liegt, läuft das Nasensekret in den Rachen und muss abgehustet werden. Wenn die Eltern dafür Sorge tragen, dass die Nase möglichst frei ist (beispielsweise durch Nasentropfen auf Kochsalzbasis) kann das auch den Husten lindern.

Hustet der Säugling nur ab und zu, kann eine zu trockene Raumluft dahinterstecken. Noch schlimmer setzt Zigarettenrauch den kleinen Atemwegen zu – Eltern sollten darum auf keinen Fall in ihrer Wohnung rauchen.

Husten bei Babys: Wann zum Kinderarzt?

Grundsätzlich gilt: Wenn das Baby stark oder länger als ein bis zwei Tage hustet, sollten Eltern den Kinderarzt oder die Kinderärztin aufsuchen. Dasselbe gilt, wenn Symptome wie Fieber und ein schlechter Allgemeinzustand dazukommen. Heftiger Husten mit plötzlicher Atemnot ist ein Fall für den Notruf – dann kann es sein, dass das Baby einen Fremdkörper eingeatmet hat.

Bei Neugeborenen: Husten lieber abklären lassen

Husten bei Neugeborenen sollte vorsichtshalber immer abgeklärt werden – bei den Kleinsten kann das Immunsystem Infekte noch nicht so effektiv abwehren wie bei größeren Babys und Kleinkindern. Darum ist es immer besser, den Säugling von einem Kinderarzt oder einer Kinderärztin ansehen zu lassen.

Husten bei Babys: 5 Hausmittel

Wenn das Baby nur leicht hustet und es ihm ansonsten gut geht, können Eltern zunächst versuchen, den Husten mit Hausmitteln zu behandeln. Folgende Mittel haben sich dabei bewährt:

1. Viel trinken

Die wichtigste Regel bei Husten – bei Babys genauso wie bei allen anderen – lautet: Viel trinken! Die Flüssigkeit befeuchtet die Schleimhäute und hilft dabei, festsitzenden Schleim zu lösen. Säuglinge sollten öfter angelegt werden oder häufiger die Milchflasche bekommen – größere Babys bekommen am besten reichlich stilles Wasser oder ungesüßten Tee zu trinken.

2. Luftfeuchtigkeit erhöhen

Gerade nachts werden die Kleinen bei einer Erkältung häufig von Hustenattacken geplagt. Um dem Baby das Schlafen zu erleichtern, kann es helfen, die Raumluft zu befeuchten: Ein guter Trick ist es beispielsweise, die Wäsche zum Trocknen ins Kinderzimmer zu stellen.

3. Inhalieren mit Kochsalzlösung

Auch das Inhalieren mit einer Kochsalzlösung kann den Hustenreiz lindern. Dafür ist ein spezielles Inhaliergerät notwendig – bei der Auswahl sollten Eltern sich von ihrem Kinderarzt oder ihrer Kinderärztin beraten lassen. Die Krankenkasse bezahlt das Inhaliergerät nur dann, wenn es ärztlich verordnet wurde.

4. Oberkörper hochlagern

Sind Kopf und Brust etwas hochgelagert (etwa durch einen Aktenordner unter dem Kopfende der Matratze), sammelt sich weniger Schleim im Rachen und der Hustenreiz wird etwas gelindert.

5. Klopfmassage

Mit einer leichten Klopfmassage können Eltern ihrem Baby das Abhusten von festsitzendem Schleim erleichtern. Der Säugling kann dafür beispielsweise bäuchlings auf dem Schoß abgelegt werden. Dann wird der Rücken auf beiden Seiten der Wirbelsäule entlang von unten nach oben vorsichtig abgeklopft.

Husten bei Babys: Diese Hausmittel sind tabu

Husten bei Säuglingen kann allerdings nicht mit jedem Hausmittel behandelt werden. So dürfen Babys unter einem Jahr noch keinen Honig zu sich nehmen: Ihre Darmflora ist noch nicht weit genug entwickelt, um sich gegen in dem Naturprodukt vorkommende Bakterien zu wehren. So können sie den sogenannten Säuglingsbotulismus entwickeln, der zu lebensbedrohlichen Lähmungen führen kann.

Zudem kann der Einsatz von ätherischen Ölen wie Eukalyptus, Menthol oder Kampfer bei Babys und Kleinkindern gefährlich werden. Die Dämpfe können bei den Kleinen Atemwegsprobleme bis hin zum Atemstillstand auslösen.

Husten: Säugling nicht mit Hustenstoppern behandeln

Vorsicht ist außerdem bei sogenannten Hustenstoppern geboten: Diese sollten nur in Ausnahmefällen und nur nach ärztlicher Verordnung verabreicht werden. Solche Medikamente unterdrücken den Hustenreflex. Gerade nachts kann es dann zu gefährlichen Schleimansammlungen in den Atemwegen kommen, die schlimmstenfalls zu Erstickungsanfällen führen.

Die Wirkung von sogenannten Schleimlösern für Säuglinge ist umstritten – auch diese sollten nur nach ärztlicher Absprache eingesetzt werden. Häufig zeigen Hausmittel eine bessere Wirkung als diese Medikamente.

Ist der Husten bei Babys leicht ausgeprägt und dauert nur wenige Tage an, können Eltern ihn darum getrost zu Hause behandeln – bei länger anhaltenden Beschwerden oder starkem Husten sollte jedoch immer ein Kinderarzt oder eine Kinderärztin konsultiert werden.

Quellen:

Husten, in: kinderaerzte-im-netz.de 

Pseudokrupp/Krupphusten, in: daab.de