Wie Stress eine Gewichtszunahme begünstigt
Wenn man zunimmt, hat das meist zwei Gründe: zu wenig Bewegung und zu viel ungesundes Essen. Aber auch Stress kann eine Gewichtszunahme begünstigen. Woran das liegt und wie man Zunehmen durch Stress verhindern kann.
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Man ist aktiv, bewegt sich regelmäßig und achtet auf seine Ernährung – und dennoch nimmt man zu. Dieses Phänomen ist keine Seltenheit. Denn das Gewicht wird nicht nur durch den Ernährungsstil und das Sportpensum beeinflusst, sondern auch durch die Psyche. So kann Stress eine Gewichtszunahme zur Folge haben, die mitunter gesundheitliche Risiken birgt.

Warum ruft Stress eine Gewichtszunahme hervor?
Generell unterscheiden Wissenschaftler:innen zwischen zwei verschiedenen Stresstypen – und damit auch zwischen zwei verschiedenen Übergewichtstypen: Dem "ausgeglichenen" Stress-Typ A und dem "atemlosen" Stress-Typ B. Man schätzt, dass 80 Prozent der Erwachsenen zu einem dieser beiden Typen gehören.
Das bedeutet im Klartext: Vier von fünf Menschen leiden unter derartigem Stress, dass auch ihr Körpergewicht bzw. ihre Körperform davon beeinflusst wird. Die Merkmale – und damit die Indizien, zu welchen der beiden Typen man gehört – bilden sich im Alter zwischen 20 und 30 Jahren heraus.
Gewichtszunahme durch Stress wegen Kalorienüberschuss
Unter Stress – sei es unter beruflichen, privaten oder finanziellen Belastungen – schüttet der Körper das Hormon Cortisol aus. Der "ausgeglichene" Typ A reagiert auf Stress und dem damit verbundenen erhöhten Energiebedarf, indem er mehr isst, also mehr Kalorien zu sich nimmt. Dadurch senkt er dauerhaft seinen Cortisolspiegel, und das Stressempfinden lässt nach. Der Nebeneffekt: Der Mensch wird "überall" dick, setzt also in allen Körperregionen zusätzlich Fett an.
Dies entspricht zwar nicht dem körperlichen Idealbild. Jedoch ist eine gleichmäßige Verteilung des Körperfetts nach neuestem Stand der Forschung gesünder, als wenn der Körper dauerhaft vom Stresshormon Cortisol umgebaut wird.
Durch Stress zunehmen: Cortisol führt zu Fetteinlagerungen
Karriere, Beziehungsprobleme, der hohe Kredit der Hausbank: Der "atemlose" Stresstyp B kann den anhaltenden Stress nicht regulieren. Häufig kommt es in diesem Fall zu einer Gewichtszunahme durch Stress und Schlafmangel. Ängste und Sorgen hindern am Einschlafen und reduzieren das Schlafpensum. Je weniger man schläft, desto mehr Fett lagert der Körper ein.
Bleibt die Cortisolausschüttung unverändert hoch, erhöht sich zudem der Energiebedarf. Die Folge: Muskel- und Hautgewebe aus Beinen und Armen wird in Fett umgewandelt und sammelt sich in der Bauchregion an, was sogenanntes abdominales Fett entstehen lässt.
Es gilt als besonders gefährlich, da es das Herzinfarkt- sowie Krebs- und Alzheimerrisiko erhöht. Zudem schütten die Fettzellen am Bauch noch mehr Cortisol aus. Über die Jahre verändert sich das Erscheinungsbild vom Stresstyp B: Er wird an den Gliedmaßen dünner, bekommt jedoch einen Bauchansatz, früher auch "Bierbauch" genannt.
Zunehmen durch Stress wegen erhöhten Insulinspiegels
Unabhängig vom Stresstypen lässt sich der Zusammenhang zwischen Stress und Gewichtszunahme über einen weiteren Faktor erklären: Verschiedene Studien konnten zeigen, dass Menschen unter Stress mehr Insulin ausschütten. Das in der Bauchspeicheldrüse produzierte Hormon ist dafür zuständig, Zucker aus dem Blut in die Zellen zu transportieren.
Stress kann diesen Prozess hemmen, wodurch mehr Zucker im Blut verbleibt. Ein erhöhter Insulinspiegel führt dazu, dass weniger Fett in Energie umgewandelt wird – es lagert sich mehr Fett an.
Gewichtszunahme durch Stress – was tun?
Stressabbau ist die einzige Möglichkeit, um eine ungewollte Gewichtszunahme durch Stress zu reduzieren und zu verhindern. Zu diesem Zweck können Entspannungsmethoden eingesetzt werden: Yoga, autogenes Training und progressive Muskelentspannung bauen Stresshormone ab und wirken sich beruhigend auf die Psyche aus.
Der Cortisolspiegel lässt sich auch mit regelmäßigen Sporteinheiten senken. Besonders gut zum Stressabbau eignen sich Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen und Fahrradfahren.
Daneben sollte man im Alltag ganz bewusst Ruhepausen einlegen, in denen der Geist zur Ruhe kommen kann. Kleine digitale Auszeiten, Powernaps oder ein Spaziergang an der frischen Luft können dabei helfen, für mehr Entspannung im hektischen Alltag zu sorgen und die Energiereserven zu füllen.
Wer unter Stress eine Gewichtszunahme bei sich bemerkt, sollte zudem ganz besonders auf eine gesunde Ernährung mit hoher Nährstoffdichte achten – dadurch verhindert man nicht nur zusätzliche Stresspfunde, sondern stärkt auch die körperliche Widerstandsfähigkeit.